Das AMEOS Klinikum Neustadt – Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie konnte im Oktober das Angebot der Elektrokonvulsions- oder Elektrokrampftherapie (EKT) erweitern. Mit der Inbetriebnahme neuer Räumlichkeiten optimiert das Klinikum die Prozesse der Therapie. Die enge Zusammenarbeit mit der Anästhesie und Rettungsmedizin der AMEOS Klinika Eutin, Oldenburg und Fehmarn ermöglicht eine Verdoppelung der bisherigen Behandlungskapazitäten, wodurch die überregionale Patientenversorgung deutlich verbessert werden konnte.

Die EKT ist ein etabliertes und wissenschaftlich fundiertes Verfahren zur Behandlung schwerer psychiatrischer Erkrankungen, wie wahnhaften Depressionen, therapieresistenten Major Depressionen und schizoaffektiven Störungen. Auch wenn die Methode in Teilen der Gesellschaft nach wie vor kritisch betrachtet wird, haben internationale Studien die hohe Wirksamkeit und Sicherheit der Therapie zweifelsfrei belegt. Bei der EKT wird unter Vollnarkose ein kontrollierter Krampfanfall ausgelöst, der zu einer Verbesserung der Symptome führt, vor allem bei Patientinnen und Patienten, bei denen andere Behandlungen nicht den gewünschten Erfolg bringen. Das Therapieverfahren stellt jedoch immer nur eine Komponente im Rahmen eines Gesamtbehandlungskonzepts dar.

Das AMEOS Klinikum Neustadt hat durch seine Erweiterung die Kapazität, mehr Patientinnen und Patienten zu behandeln und so einen wichtigen Beitrag zur psychiatrischen Gesundheitsversorgung in der Region zu leisten. Die Behandlung erfolgt im Rahmen einer Serie von Sitzungen, zu Beginn meist stationär, mit anschließenden Erhaltungstherapien, die auch ambulant durchgeführt werden können. Dank moderner Anästhesieverfahren und einem erfahrenen Team sind die Risiken der EKT sehr gering und vergleichbar mit anderen psychiatrischen Behandlungsverfahren.

Patientinnen und Patienten berichten nach der EKT von einer spürbaren Verbesserung ihrer Lebensqualität. Nebenwirkungen, wie vorübergehende Gedächtnisstörungen und Kopfschmerzen, werden im Allgemeinen als mild empfunden. Strukturelle Hirnschäden treten nach wissenschaftlichen Untersuchungen nicht auf.

Dr. Daniel Ehmke, Ärztlicher Direktor der psychiatrischen AMEOS Klinika Neustadt und Eutin, betont: „Ein Verzicht auf die EKT würde eine medizinisch und ethisch nicht vertretbare Einschränkung des Rechtes von häufig suizidal gefährdeten, schwerstkranken Patientinnen und Patienten auf bestmögliche Behandlung bedeuten.“