Allein in Deutschland erkranken jedes Jahr über 40.000 Frauen an Endometriose. Sie ist somit eine der häufigsten gynäkologischen Erkrankungen, an der etwa 2 bis 15 Prozent aller Frauen zwischen der Pubertät und den Wechseljahren erkranken. Am 29. September wird jährlich der Tag der Endometriose gefeiert, um auf die Erkrankung sowie die vielfältigen Behandlungsmöglichkeiten aufmerksam zu machen. In zertifizierten Endometriosezentren für Rehabilitation, wie dem AMEOS Reha Klinikum Ratzeburg, können betroffene Frauen neue Kraft schöpfen, durch Therapiekonzepte den Umgang mit chronischen Schmerzen erlernen und in einen Austausch mit Expertinnen und Experten sowie anderen betroffenen Frauen treten.
Endometriose ist eine gutartige Erkrankung im Bauchraum. Dabei siedeln sich endometriumähnliche Zellen an Stellen an, wo sie nicht hingehören. In den meisten Fällen sind die Gebärmutter, die Eierstöcke, die Eileiter, die Harnblase, das Bauchfell und der Darm betroffen. Während der Periode blutet dieses gebärmutterschleimhautähnliche Gewebe zyklisch mit. Dies erklärt auch, warum betroffene Frauen vor allem während ihrer Periode unter starken Schmerzen leiden, wie beispielsweise unter starken Regel- und Unterleibsschmerzen und anderen Symptomen wie Müdigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Lähmungserscheinungen, Durchfällen und Ohnmachtsanfällen. „Von den ersten Symptomen bis zur Diagnose liegt oft ein langer Leidensweg von durchschnittlich sechs bis zehn Jahren hinter den Betroffenen - ein unhaltbarer Zustand!“, erklärt Dr. Kerstin Knauth, Leiterin des Endometriosezentrums im AMEOS Reha Klinikum Ratzeburg. „Eine kompetente Aufklärung der Betroffenen sowie die konsequente Weiterbildung von Frauenärztinnen und –ärzten hinsichtlich der Diagnostik von Endometriose ist der Schlüssel, um die Leidensphase von Endometriose-Patientinnen deutlich zu reduzieren“, so Dr. Kerstin Knauth.
Aus medizinischer Sicht wird die Endometriose hormonell und/oder operativ sowie multimodal schmerztherapeutisch behandelt. „Wichtig ist mir zu betonen, dass Endometriose-Patientinnen nach einer schweren Operation einen gesetzlichen Anspruch auf eine Anschlussrehabilitation haben, was vielen Betroffenen unbekannt ist. Auch hier zeigt sich erneut, dass die Erkennung, Bekämpfung und ganzheitliche Therapie von Endometriose noch weiter ausgebaut werden muss“, sagt Dr. Kerstin Knauth.