Bernburg. Am Morgen des 25. Aprils öffnete das AMEOS Klinikum Bernburg seine Türen für eine Gruppe von aufgeregten Schülerinnen und Schülern aus verschiedenen Schulen der Region. Mit neugierigen Augen und aufgeschlossenen Gemütern betraten sie das Krankenhaus, bereit, einen Einblick in die Welt der medizinischen Berufe zu erhalten.
Der Tag begann mit einem herzlichen Empfang durch den Zentralen Praxisanleiter Jens-Uwe Schröder, der die zehn Mädchen und fünf Jungen durch den Tag begleiten würde. Anschließend wurden sie von der Pflegedirektorin Maria Müller im ehrwürdigen Konferenzraum des Klinikums begrüßt, wo die Schülerinnen und Schüler voller Erwartung auf die bevorstehenden Aktivitäten lauschten.
Alles pink!
Die Workshops begannen mit einer Präsentation von Hygienefachkraft Mandy Kulawinski über "Die 5 Momente der Händedesinfektion". Die Schülerinnen und Schüler lernten nicht nur die Bedeutung der richtigen Händehygiene im medizinischen Umfeld, sondern durften auch selbst „Hand anlegen“ und ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. Die Achtklässlerin Shirley Hanson vom Ludwigsgymnasium Köthen ist begeistert von der Desinfektionslösung, die die Hände pink verfärbt: „Das ist eine coole Erfahrung zu sehen, wie sich die Hände färben und wie die andere Flüssigkeit die Farbe wieder verschwinden lässt.“
Krankenhaus – vielseitige Perspektive für die berufliche Zukunft
„Ein Krankenhaus funktioniert, weil viele Bereiche zusammenarbeiten“, erklärt Personalreferentin Doreen Kasprzyk. „Es ist ein komplexes Konstrukt aus Medizin, Pflege, Verwaltung, Technik und anderen Berufsgruppen, die hier zusammenkommen.“ Zusammen mit Constanze Welzel, der Leiterin der Patientenabrechnung, und Michael Prautzsch, Leiter des Medizincontrollings, stellte sie den Jugendlichen zum einen vor, welchen Weg die Akte von Patientinnen und Patienten von der Aufnahme bis zur Abrechnung und dem Controlling im Krankenhaus nimmt. Zum anderen präsentierten sie den neuen Ausbildungsgang „Kauffrau/Kaufmann im Gesundheitswesen“. Diese Einblicke in die administrativen Abläufe des Gesundheitswesens eröffneten den Teilnehmenden neue Perspektiven für ihre berufliche Zukunft.
Herr Nagel hat einen Schlaganfall
Weiter ging der Tag in der Neurologischen Notaufnahme. Der Rettungsdienst hat einen Patienten gebracht. „Herr Nagel klagte erst über Unwohlsein, ist dann zusammengebrochen und seine rechte Seite ist gelähmt“, berichtet Chefarzt Dr. med. Stefan Probst, der einen Notarzt spielt, seiner Kollegin Antonia Weber im Schockraum der Notaufnahme. Für die 15 Jugendlichen simuliert das Team einen echten neurologischen Notfall. So erhalten sie einen realistischen Einblick in die Arbeit in der Notaufnahme. „Bei einem Verdacht auf Schlaganfall zählt jede Minute, darum ist es wichtig, dass wir schnell herausfinden, was dem Gehirn fehlt“, erklärt die leitende Oberärztin Antonia Weber. Der Patient wird in Windeseile in den Computertomographen gebracht. Dort steht das Team um Sabrina Kuhrt, Leitung Radiologie, schon bereit, um die Bildgebung durchzuführen. Chefarzt Dr. med. Oliver Beuing übernimmt und erklärt den Mädchen und Jungen, was ein Schlaganfall eigentlich ist. Sie dürfen echte CT-Bilder anschauen und danach in der modernen Angiografie erfahren, wie eine Katheter-Untersuchung am Gehirn abläuft. Dafür ist das Angiographie-Team um Pfleger Andreas und Schwester Christine da. Lebhaft zeigen sie den Interessierten die Gerätschaften und Hilfsmittel, erklären, warum Keimfreiheit im OP absolut notwendig ist und wie Bleischürzen das Personal hier vor gefährlicher Strahlung schützen.
Unterwegs auf der Station
Nach einer wohlverdienten Pause erkundeten die Schülerinnen und Schüler unter der Führung von Praxisanleiter Jens-Uwe Schröder die stationären Bereiche der Chirurgie und Orthopädie. Sie hatten die Gelegenheit, sich mit den verschiedenen Fachbereichen vertraut zu machen. Außerdem stand Azubi Jan Hager den Schülern und Schülerinnen zur Seite. Im Skills Lab, dem Raum, in dem die Auszubildenden die Pflege am Bett und ähnliches üben können, brachte er ihnen bei, welche Vitalzeichen es gibt und wie man zum Beispiel den Blutdruck eines Patienten misst. „Das Schöne an der Ausbildung ist das positive Feedback, das man bekommt, wenn man sich um die Menschen kümmert“, erklärt er mit strahlenden Augen. Die Fünftklässlerin Miriam Hofmann ergänzt: „Aber eigentlich muss man die Leute hier ja zum Lachen bringen, weil Lachen gesund macht.“ Azubi Jan stimmt zu: „Gute Laune hilft im Krankenhausalltag, aber es ist auch wichtig, feinfühlig darauf einzugehen, was die Patientinnen und Patienten so brauchen. Manche brauchen auch nur Trost oder Mitgefühl.“
Gemeinsam Menschen zu helfen macht zufrieden
Zum Abschluss kamen alle Teilnehmenden nochmal zusammen. „Warum machen wir diesen Job?“, fragt Dr. med. Stefan Probst in die Runde. „Weil ihr Menschen helfen wollt?“ vermutet Schüler Paul Welzel. „Genauso ist es und wenn das gelingt, macht das sehr zufrieden“, erwidert der Chefarzt. Medizin funktioniere in Teamarbeit. Alle müssen zusammenarbeiten, um den Patientinnen und Patienten bestmöglich zu helfen. „Und wenn das funktioniert, dann macht das einen Riesenspaß.“
Der Tag endete mit einer Feedback-Runde, bei der alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Eindrücke und Erfahrungen des Zukunftstages austauschen konnten. Auf die Frage, wer von ihnen sich vorstellen könne, einmal einen medizinischen Beruf zu erlernen, gingen sechs Hände in die Höhe. Das freute die Mitarbeitenden, die den Girls' und Boys' Day – Zukunftstag 2024 am AMEOS Klinikum Bernburg mit Herzblut und Energie organisiert und durchgeführt haben. Der Zukunftstag hatte nicht nur Einblicke in die verschiedenen Facetten des Gesundheitswesens geboten, sondern bei einigen auch das Interesse und die Begeisterung für eine berufliche Laufbahn in diesem Bereich geweckt.
AMEOS Ost verbindet die 19 AMEOS Einrichtungen an elf Standorten in Sachsen-Anhalt mit insgesamt 1.900 Betten bzw. Behandlungsplätzen. Mit rund 4.100 Mitarbeitenden zählen wir zu den größten Arbeitgebern der Region. AMEOS sichert die Gesundheitsversorgung in den Regionen: An über 50 Standorten in unseren Krankenhäusern, Poliklinika, Reha-, Pflege- und Eingliederungseinrichtungen sind wir Vorreiter in Medizin, Pflege und Betreuung. Rund 18.000 Mitarbeitende kümmern sich jährlich um das Wohlergehen von über einer halben Million Menschen. Denn für AMEOS gilt: Vor allem Gesundheit.
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