Unser Klinikum ist aktiv an einem spannenden Projekt beteiligt: „Kunst auf Rezept“. Dieses innovative Konzept ermöglicht es uns, einen neuen Weg zur Förderung der mentalen Gesundheit unserer Patientinnen und Patienten zu beschreiten. Die Grundidee von „Kunst auf Rezept“ ist, dass die Teilnahme an künstlerischen Aktivitäten das eigene mentale Wohlbefinden fördert. Das Projekt wird von der Bremer Volkshochschule in Zusammenarbeit mit der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz durchgeführt und hat eine Laufzeit von 2023 bis 2025.
„Kunst auf Rezept“ richtet sich an Personen, die unter psychischen Erkrankungen oder Belastungen wie Depressionen, Ängsten, Stress oder Einsamkeit leiden. Diese Menschen haben nun die Möglichkeit, sich von ihren behandelnden Ärztinnen und Ärzten oder Psychotherapeutinnen und -therapeuten an die Volkshochschule vermitteln zu lassen, um kostenlos an ausgewählten künstlerischen und kulturellen Aktivitäten teilzunehmen – quasi „auf Rezept“. Dies geschieht in Begleitung von Genesungsbegleitenden und Kunstpädagoginnen und -pädagogen.
Die Vorteile dieses Konzepts für Patientinnen und Patienten sind vielfältig:
- Das Rezept aktiviert und schafft Verbindlichkeit.
- Es ermöglicht soziale und kulturelle Teilhabe.
- Künstlerische Aktivitäten in der Gruppe steigern das mentale Wohlbefinden.
Das „Kunst-Rezept“ eignet sich für Patientinnen und Patienten ab 18 Jahren, die unter leichteren oder nicht akuten psychischen Erkrankungen (z.B. Ängste, depressive Störungen) oder sozialen und emotionalen Belastungen (z.B. Einsamkeit) leiden, bei denen anzunehmen ist, dass sie von der Teilnahme an künstlerischen Aktivitäten in der Gruppe gesundheitlich profitieren können. Eine psychiatrische Diagnose ist keine Voraussetzung für die Teilnahme. Die Teilnehmenden sollten in der Lage sein, einen regelmäßigen Kursbesuch selbständig zu organisieren. Besonders wichtig ist die Erreichung von Personen, die sonst keine oder wenige Zugänge zu Angeboten des Kunst- und Kulturbereichs haben, beispielsweise aus finanziellen Gründen.
Wir sind stolz darauf, dass unser Klinikum an diesem interessanten Projekt beteiligt ist. Über die Tagesklinik haben wir erste „Kunst-Rezepte“ ausgestellt und Personen so an die Volkshochschule „überwiesen“.
Kunst in der Psychiatrie
Sie wollen genauer wissen in welcher Weise Kunst auf die psychische Gesundheit wirkt? Wie eine therapeutisch ausgerichtete künstlerische Begleitung zur Stärkung der individuellen Freiheit in den klinischen Alltag integriert wird? Wie sich diese Ressourcen schon in der Prävention psychischer Erkrankungen mobilisieren lassen? Auf dieser Seite haben wir für Sie zusammengestellt, warum Kunst für die Psychiatrie notwendig ist, wie wir im AMEOS Klinikum Bremen damit arbeiten und welche Angebote es auch außerhalb des Klinikums gibt.