Um dem Teufelskreis der Abhängigkeit zu entkommen, ist der qualifizierte Entzug in einem Krankenhaus mit anschließender Rehabilitationsbehandlung der Goldstandard der Suchtbehandlung mit den höchsten Erfolgschancen.
Um Wartezeiten und damit einhergehende Rückfälle zu vermeiden, bietet das „Nahtlosverfahren“ entsprechende Regelungen: Suchtpatienten können direkt aus der Qualifizierten Entzugsbehandlung in die stationäre Reha der Fachkliniken verlegt werden. Dadurch wird die Rückfallquote gesenkt und verhindert, dass Patienten erneut in eine Entzugsbehandlung müssen. Die Bewilligung der Anträge durch die Kostenträger erfolgt innerhalb von fünf Werktagen.
Seit 2018 kooperiert das AMEOS Klinikum Osnabrück im Nahtlosverfahren mit insgesamt sieben Rehabilitationskliniken der Region (Paracelsus-Kliniken Bad Essen, Caritasverband für die Diözese Osnabrück, Fachkliniken St. Marien – St. Vitus und die Klinik am Kasinopark mit der Fachklinik Möhringsburg). Die Kooperationspartner treffen sich regelmäßig, um die Zusammenarbeit zu überprüfen und weiterzuentwickeln.
So haben sich jetzt die neue Chefärztin des Suchtmedizinischen Zentrums am AMEOS Klinikum Osnabrück, Dr. YooJeong Lee und Oberärztin Barbara Brüninghaus mit Dr. Christoph Bätje, Chefarzt der Paracelsus Wiehengebirgsklinik und Bertrand Evertz, dem Ärztlichen Direktor der Paracelsus Berghofklinik getroffen.
Viele Themen standen auf der Agenda. Es wurde u.a. darüber gesprochen, was im Vorfeld einer Verlegung wichtig ist für die Rehakliniken und welche neuen Felder der Zusammenarbeit gemeinsam erschlossen werden könnten – so waren sich alle Beteiligten einig, dass auch Patienten, die zum Beispiel unter Online- oder Glücksspielsucht leiden, vom Nahtlosverfahren profitieren sollten. Darüber hinaus ist es bei einer lang eingespielten Zusammenarbeit ebenso wichtig, dass sich neue Kolleginnen und Kollegen persönlich treffen und dies zum Anlass nehmen, sich kennenzulernen und sich austauschen.