Bremerhaven. Aktuell ist der gesamte deutsche Krankenhausmarkt mit großen Unwägbarkeiten versehen und zudem chronisch unterfinanziert. Um eine langfristige und wirtschaftlich zukunftsfähige Perspektive für die AMEOS Klinika Bremerhaven zu sichern, bedarf es einer strukturellen Neuausrichtung des Standortes.
Die nicht refinanzierten Kostensteigerungen von 13 Prozent in den letzten beiden Jahren durch Inflation und Energiekrise haben die Situation für die Krankenhäuser deutlich verschärft. Die seit Jahren bestehende Lücke zwischen Kostensteigerungen und Finanzierung bleibt weiter bestehen.
Hinzu kommt ein enormer Fachkräftemangel, vor allem im Bereich der Pflege, der eine stetige Belastung des Personals mit sich bringt. Angesichts dieser äußerst herausfordernden Rahmenbedingungen plant AMEOS eine umfangreiche Veränderung des Leistungsspektrums der beiden Bremerhavener Klinika.
Neuausrichtung der AMEOS Klinika in Bremerhaven
Die Planung sieht vor, medizinische Leistungsangebote am AMEOS Klinikum Am Bürgerpark Bremerhaven zu konzentrieren und es zum zentralen Standort zu entwickeln. Für die stationären medizinischen Leistungen der Plastischen Chirurgie, Kardiologie und Gefäßchirurgie gibt es unter den derzeitigen unterfinanzierten Rahmenbedingungen und der geplanten Krankenhausreform keine positive Fortführungsprognose.
„Der Standort AMEOS Klinikum Am Bürgerpark Bremerhaven bietet deutlich mehr Vorteile“, erläutert Krankenhausdirektorin Katja Loesche. „Die solide Bausubstanz und die Infrastruktur bilden eine gute Ausgangslage für die notwendigen Umbaumaßnahmen. Außerdem finden sowohl Mitarbeitende als auch Besuchende hier eine deutlich bessere Parksituation vor“, so Loesche weiter.
Das AMEOS Klinikum Mitte Bremerhaven wird zukünftig ausgerichtet für den stetig steigenden Bedarf an ambulanten Operationen und zu einem OP-Zentrum umgestaltet. Dieses Angebot wird auch externen Partnern offen stehen.
Patientenversorgung und Wohl der Mitarbeitenden stehen im Mittelpunkt
Mit der geplanten Neuausrichtung wird der Grundstein für eine gesicherte Standortzukunft gelegt. Entlassungen von Pflegefachkräften sind im Rahmen der Neuausrichtung keinesfalls geplant. Patientinnen und Patienten sowie Mitarbeitende werden von der Konzentration auf einen klinischen Standort profitieren. AMEOS verspricht sich durch die Personalbündelung eine bessere Betreuung der anvertrauten Patientinnen und Patienten sowie eine höhere Zufriedenheit der Mitarbeitenden. Nicht zuletzt vor einem sich verschärfenden Fachkräftemangel werden diese Maßnahmen einen positiven Effekt auf das ganze Haus haben. Derzeit stehen diese Planungen unter dem Vorbehalt der Krankenhausplanungsbehörde Bremen.
Die Neuausrichtung der beiden Häuser in Bremerhaven gibt vor dem Hintergrund der geplanten Krankenhausreform die beste Fortführungsprognose. „Wir tragen eine hohe Verantwortung für alle unsere fast 2.000 Mitarbeitenden in der Elbe-Weser-Region und müssen jetzt handeln. Daher freue ich mich, dass wir mit der geplanten Neuausrichtung einen positiven Beitrag zur Sicherung der Gesundheitsversorgung in Bremerhaven leisten“, so Stephan Freitag, Regionalgeschäftsführer AMEOS Nord.