Wichtige Aufklärungsarbeit über „Modernen Gelenkersatz für Hüfte, Knie und Schulter“ hat Dr. Markus Fürtauer, Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie am AMEOS Klinikum Alfeld, bei der Aprilausgabe der Patienten-Akademie zum Thema geleistet. Dr. Fürtauer referierte vor einem hochinteressierten Publikum, nach seinem Vortrag stand er noch zahlreichen Fragen zu individuellen Beschwerden Rede und Antwort.
Hüfte, Knie und Schulter – für diese Gelenke finden die häufigsten Gelenkersatzoperationen statt. Allein in Deutschland werden pro Jahr weit über 200.000 Hüftprothesen eingesetzt. „Dieser etwa einstündige Eingriff ist eine Routineoperation“, sagt Dr. Fürtauer. Die Patienten würden davon stark profitieren, weil Schmerzen durch den meist altersbedingten Verschleiß des Gelenkes dadurch behoben werden können. Insbesondere im Alter könnten auch Oberschenkelhalsbrüche eine entsprechende Operation notwendig machen.
Auch beim Kniegelenk könnte Verschleiß des Gelenkknorpels auftreten, insbesondere, wenn Überlastungen, Verletzungen, Unfälle und Fehlstellungen eine Abnutzung des Knorpels verstärken. „Das erste Symptom ist ein Schmerz, der häufig morgens auftritt, wenn die Belastung beginnt“, so der Chefarzt. Oft nehme der Schmerz nach einiger Zeit in Bewegung wieder ab. „Eine Kniespiegelung kann Klarheit darüber geben.“
Das Schultergelenk wird in Deutschland etwa 25.000 Mal im Jahr ersetzt und damit deutlich seltener als Hüfte und Knie. „Mithilfe einer modernen Schulterprothese können Schmerzen gelindert und die Beweglichkeit des Schultergelenks verbessert werden“, erklärt Dr. Fürtauer. Auch bei diesem Gelenk sei oft der Knorpelverschleiß der Auslöser für Schmerzen.
Eine spannende Einlassung kam zum Schluss noch von Dr. Heinrich Rudolf Kosiek, Ärztlicher Direktor im AMEOS Klinikum Alfeld. Hintergrund war ein kurz zuvor aufgekommener Vorschlag von Andreas Gassen, Vorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, über die Zahlung einer Gebühr für Patientinnen und Patienten, die ohne telefonische Ersteinschätzung eine Notaufnahme aufsuchen würden. Dr. Kosiek stellte klar, das es „keinen Eintritt für die Notaufnahme“ geben dürfe. Es sei sinnvoller im Krankenhaus zu entscheiden, ob eine Erkrankung ernsthaft ist, und diese manchmal schwierige Entscheidung nicht den Patienten aufzutragen.
Der nächste Vortrag der Patienten-Akademie Alfeld findet am Mittwoch, den 10. Mai, statt. Sören Berlin, Oberarzt der Klinik für interdisziplinäre, multimodale Schmerztherapie, spricht über das das Thema: „Fibromyalgie – Was steckt dahinter?“. Die Patienten-Akademie Alfeld ist ein Gemeinschaftsangebot des Vereins der Freunde und Förderer des Alfelder Krankenhauses zusammen mit dem AMEOS Klinikum Alfeld. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist wie immer frei.