Am 4. Februar 2023 findet zum 23. Mal der Weltkrebstag statt. Das Motto der Internationalen Vereinigung gegen Krebs (UICC) dazu lautet „Versorgungslücken schließen“. Doch welche Bedeutung hat dieses Motto für jeden Einzelnen?
Im AMEOS Reha Klinikum Ratzeburg behandelt Dr. Kerstin Knauth seit vielen Jahren onkologische Rehabilitandinnen. Ihr Schwerpunkt sind gynäkologische Krebserkrankungen. „Wenn die Diagnose Krebs gestellt wird, ist dies nach wie vor ein großer Einschnitt im Leben einer Frau. Wichtig sind deshalb die regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen, der richtige Lebensstil und die Präventionsmaßnahmen, um die Diagnose im Anfangsstadium zu erkennen“, erklärt Dr. Kerstin Knauth das Motto des diesjährigen Weltkrebstages. Die Krebsvorsorge kennt dabei keine Altersgrenzen. Bereits junge Frauen können sich mit einer HPV-Impfung vor Gebärmutterhalskrebs schützen. Mit fortgeschrittenem Alter, Frauen zwischen 50 – 69 Lebensjahr, wird alle zwei Jahre ein Mammographie-Screening zur Krebsfrüherkennung empfohlen. Und wie sieht die Vorsorge zwischen diesen Altersabschnitten aus? Neben der regelmäßigen gynäkologischen Untersuchung empfiehlt Dr. Kerstin Knauth: „Regelmäßige sportliche Aktivitäten circa 150 min pro Woche, Meidung von Übergewicht, Wahrnehmung einer gesunden Ernährung, ein guter Schlafrhythmus, Nikotinverzicht, wenig Alkohol und die Meidung starker Sonneneinstrahlung“.
Viele Krebsarten werden durch eine gute Vorsorge im Frühstadium erkannt, z.B. Brustkrebs beim Mammographie-Screening. Dennoch ist die Diagnose zunächst ein großer Einschnitt im Leben aller betroffenen Frauen. Wie geht es für sie nach der Diagnose weiter? „Die Therapieverfahren haben sich entscheidend verbessert. Zunächst werden nach einer Gewebeentnahme die Eigenschaften des Tumors ermittelt und dann wird eine zielgerichtete individuelle Therapie in der Tumorkonferenz durch ein Ärzteteam festgelegt“, erklärt Dr. Kerstin Knauth.
Nach der Akuttherapie haben betroffene Frauen die Möglichkeit, eine Anschlussheilbehandlung in einer spezialisierten Rehaklinik, so auch im AMEOS Reha Klinikum Ratzeburg, anzutreten. Es steht ihnen dann ein multiprofessionelles Team zur Seite. Sie tragen in einem Aufenthalt von mindestens drei Wochen zur umfassenden Krankheitsinformation sowie zur physischen und psychischen Stabilisierung bei. Ziel ist es, dass die betroffenen Frauen wieder schnell ein selbstbestimmtes Leben führen können.
Um die Versorgungskette von onkologischen Patientinnen und Patienten aufrecht zu erhalten, ist jedes einzelne Element entscheidend: Von einer guten und umfassenden Vorsorge, über die Akutversorgung bis hin zur Nachsorge!