Das AMEOS Klinikum Aschersleben hat jüngst erfolgreich eine wegweisende Operation im Bereich der Tumorchirurgie durchgeführt. Unter der Leitung von Dr. Stephan Rudolph, Chefarzt der Klinik für Allgemein,- Viszeral- und Tumorchirurgie und Ärztlicher Direktor, wurde erstmals eine transanale totale mesorektale Exzision (taTME) zur Entfernung eines Enddarmtumors (Rektumkarzinom) vorgenommen. Die technisch anspruchsvolle Methode eröffnet neue Perspektiven in der Behandlung von Patientinnen und Patienten mit diesem Krankheitsbild in der Region und stellt einen bedeutenden Fortschritt für die chirurgische Onkologie am AMEOS Klinikum Aschersleben dar.

Bei der transanalen totalen mesorektalen Exzision erfolgt der Zugang zum Tumor transanal, also durch den After. Der Chirurg arbeitet dabei von unten nach oben und entfernt den Tumor zusammen mit dem umliegenden Mesorektum, einem Fettgewebe, das den Enddarm einhüllt und auch Lymphknoten enthält, somit für die Ausbreitung von Tumoren relevant ist. Gleichzeitig arbeitet ein zweites Team per Schlüssellochtechnik vom Bauchraum aus. Die Verbindung von endoskopischem und laparoskopischem Ansatz erlaubt dabei eine deutlich bessere Sicht auf das Rektum und das umliegende Gewebe und ermöglicht somit eine präzisere Entfernung des Tumors. Gleichzeitig können Schädigungen der umgebenden Strukturen, etwa der Bauchwandfaszien und der Harnröhre, weitgehend vermieden werden, was postoperativ zu einer schnelleren Genesung und weniger Komplikationen führt. Während für die Entfernung des Tumors beim herkömmlichen laparoskopischen Vorgehen zusätzlich ein mehrere Zentimeter langer Schnitt oberhalb des Schambeins gesetzt werden muss, ist dies bei der taTME nicht erforderlich.

„Im Vergleich zu den herkömmlichen Verfahren – wie der transabdominalen, also vom Bauchraum her ausgeführten, oder der offenen Operation – ergeben sich sowohl für den Patienten als auch für den Operateur zahlreiche Vorteile“, betont Dr. Stephan Rudolph. Besonders im engeren Männerbecken, bei adipösen Patienten oder voluminösen Tumoren ermögliche das Verfahren präziseres, sichereres Operieren. Durch die vollständigere Entfernung des Tumorgewebes sei nach Studienlage die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Rezidiven deutlich geringer: „Das Verfahren ist also nicht nur schonender, sondern die Chancen auf eine dauerhafte Heilung sind ebenfalls höher als bei den Standardverfahren.“ Der Einsatz von zwei zeitgleich operierenden Teams, wie es jüngst am AMEOS Klinikum Aschersleben erfolgt ist, verkürze zudem die Dauer des Eingriffs.

Der erste Eingriff mittels taTME-Verfahren am AMEOS Klinikum Aschersleben verlief erfolgreich. Der Patient erhole sich gut, weiß der Chefarzt und Facharzt für Spezielle Viszeralchirurgie zu berichten. Die Operation stellt einen wichtigen Meilenstein für das AMEOS Klinikum Aschersleben dar, das nun plant, dieses Verfahren bei entsprechender Indikation weiter anzuwenden. „Wir sind stolz auf die Leistung unseres Teams und sehen weiteren erfolgreichen Eingriffe mit dieser Methode entgegen“, so Dr. med. Stephan Rudolph.

Foto: AMEOS
BU: Erstmals am AMEOS Klinikum Aschersleben durchgeführt: die transanale mesorektale Exzision zur Entfernung eines Tumors im Enddarm. Operiert wurde dabei zeitgleich mit zwei Teams. Eines hat sich aus Richtung des Bauchraums und das andere aus Richtung des Afters zum Tumor vorgearbeitet. 

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