Am 29. September findet alljährlich der Weltherztag statt. Dieses Jahr soll auf die Warnzeichen für schwere Herzereignisse aufmerksam gemacht werden, denn Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die häufigste Todesursache weltweit. 

Herzbeschwerden: Diese Anzeichen ernst nehmen

„Schmerzen im Brustkorb gehören zu den sehr häufigen Symptomen für Herzprobleme, die von Betroffenen auch als Enge, Druck oder Brennen empfunden werden. Meist kommen zu den Brustschmerzen weitere Anzeichen wie zum Beispiel Übelkeit oder Atemnot“, erklärt Prof. Dr. med. Frank Bode, Chefarzt der Klinik für Kardiologie am AMEOS Klinikum Oldenburg. Hinter Schmerzen im Brustkorb können sich Herzprobleme verbergen wie eine koronare Herzkrankheit mit Verengung der Herzkranzgefäße, ein Herzinfarkt, eine Herzbeutelentzündung, aber auch eine Lungenembolie oder ein Einriss in der Hauptschlagader.

Der erfahrene Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie und Intensivmedizin rät: „Wer Herzprobleme rechtzeitig erkennen möchte, muss auf verschiedene Symptome achten – neben Schmerzen im Brustkorb sind das Atembeschwerden unter Belastung, ein Leistungsverlust und schnelle Ermüdung, Pulsunregelmäßigkeiten, Schwindel oder Ohnmacht, aber auch Ödeme, also Wassereinlagerungen aus dem Gefäßsystem im Gewebe.“ 

Je früher eine Herzkrankheit erkannt wird, umso eher lässt sich der Verlauf bremsen und umso schneller kann eine Therapie eingeleitet werden. Durch Erkrankungen des Herzens oder der Blutgefäße – wie Herzinfarkt, Schlaganfall und Herzversagen – sterben jedes Jahr weltweit 20,5 Millionen Menschen. 

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Diese Tipps beugen vor

„Rund 80 Prozent der vorzeitigen Todesfälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind vermeidbar“, sagt Dr. med. Kadir Yilmaz, Chefarzt der Klinik für Kardiologie im AMEOS Klinikum Eutin, und erklärt: „Schon durch kleine Änderungen unserer Lebensweise – was wir essen und trinken, wie viel wir uns bewegen und wie wir mit Stress umgehen – können wir unsere Herzgesundheit besser in den Griff bekommen.“

Daher empfiehlt der Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie und Notfallmedizin, zuckerhaltige Getränke und Fruchtsäfte zu reduzieren und stattdessen Wasser oder ungesüßte Säfte zu trinken und auch süße, zuckerhaltige Snacks gegen frisches Obst        zu tauschen. Denn Übergewicht und eine unentdeckte und unbehandelte Diabetes-Erkrankung erhöhen das Risiko für Herzerkrankungen und Schlaganfälle. 

Auch ein hoher Blutdruck ist ein Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. „Er wird als „stiller Killer“ bezeichnet“, erklärt Dr. med. Kadir Yilmaz, „denn viele Menschen wissen nicht, dass sie unter Bluthochdruck leiden, weil es für ihn in der Regel keine Warnzeichen oder Symptome gibt.“ Der Verzicht aufs Rauchen und die Reduzierung des Alkoholkonsums verbessern die Herzgesundheit enorm, da beides die Blutgefäße schädigt und den Blutdruck erhöht. 

Regelmäßige körperliche Aktivitäten stärken dagegen das Herz-Kreislauf-System, verbessern die Blutzirkulation und helfen dabei, Stress abzubauen und das Körpergewicht stabil zu halten – dazu zählen zum Beispiel auch zügiges Spazieren, Treppensteigen und Radfahren. 

„Symptome kennen und ernst nehmen, eine präzise Diagnostik zur Ursachenfindung und eine frühe und konsequente Therapie sind wichtig, um ernste Folgen für das Herz-Kreislauf-System zu verhindern“, sagt Dr. med. Kadir Yilmaz und rät: „Achten Sie auf Veränderungen, denn niemand kennt Ihren Körper besser als Sie selbst!“

Der Weltherztag ist eine Initiative der World Heart Federation (WHF), in der sich die Herzstiftungen und kardiologischen Fachgesellschaften von mehr als 100 Ländern zusammengeschlossen haben – sie fordern Kardiovaskuläre Pläne, um Leben zu retten und haben dazu eine globale Petition zur Priorisierung der Herzgesundheit gestartet. Wer diese erste weltweite Petition unterstützen möchte, kann auf der Website der World Heart Federation ( Petition zum Weltherztag | Weltherztag (world-heart-federation.org) ) unterzeichnen.

AMEOS Klinikum Oldenburg, Klinik für Kardiologie, Mühlenkamp 5, 23758 Oldenburg in Holstein, Sekretariat: Sabine Ehlert, Tel. (04361) 513-140

AMEOS Klinikum Eutin, Klinik für Kardiologie, Hospitalstraße 22, 23701 Eutin, Sekretariat: Antje Jali, Tel. (04521) 787-4030

Fotos: © AMEOS - Tatjana Kay