Im AMEOS Klinikum Oldenburg werden unter der Leitung von Prof. Dr. med. Frank Bode und Dr. med. Patrick Dieker innovative Vorhofseptum-Okkluder implantiert. Der Eingriff ist ein weiterer Fortschritt in der minimalinvasiven Kardiologie und bietet betroffenen Patientinnen und Patienten eine sichere Alternative zur rein medikamentösen Therapie bei einer Öffnung in der Herzscheidewand.
Was ist ein Vorhofseptum-Okkluder?
Ein Vorhofseptum-Okkluder ist ein kleines, schirmförmiges Implantat, das verwendet wird, um ein persistierendes Foramen ovale (PFO) zu verschließen. Ein PFO ist eine Öffnung in der Vorhofscheidewand des Herzens, die bei etwa 25 Prozent der Bevölkerung vorkommt und normalerweise unbemerkt bleibt. Bei einigen Menschen kann diese Öffnung jedoch das Risiko für Schlaganfälle erhöhen, wenn Gerinnsel aus den Venen durch die Öffnung in den Körperkreislauf gelangen. Die Implantation eines Okkluders erfolgt über einen minimalinvasiven Eingriff mittels Kathetertechnik. Dabei wird das Implantat über die Leistenvene bis zum Herzen geführt und dort präzise positioniert. Der Okkluder selbst besteht aus zwei schirmartigen Scheiben, die über einen kurzen Steg miteinander verbunden sind. Er wird aus einem speziellen Drahtgeflecht mit Formgedächtniseigenschaften gefertigt. Beim Vorbringen über den Katheter wird der Okkluder gestreckt und nimmt bei der Freisetzung im Herzen wieder seine ursprünglich gespeicherte Form an, entfaltet sich und verschließt das PFO dauerhaft.
Ein Kathetereingriff und ein erleichterter Patient
Peter-Matthäus Rauert erlitt im August 2024 einen Schlaganfall, der mit einem offenen Foramen ovale in Verbindung gebracht wurde. Dieses wurde nun mittels PFO-Okkluder erfolgreich verschlossen. „Die Implantation verlief komplikationsfrei und der Patient konnte bereits am Folgetag die Klinik verlassen“, erklärt Professor Frank Bode, Chefarzt der Klinik für Kardiologie im AMEOS Klinikum Oldenburg. Der Leitende Oberarzt und Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie, Dr. med. Patrick Dieker, ergänzt: „Dieses Verfahren ist eine schonende und effektive Lösung für Patienten mit erhöhtem Schlaganfallrisiko. Besonders bei jüngeren Patienten, die keine langfristige Blutverdünnung wünschen, bietet der Okkluder eine hervorragende Alternative.“
Peter-Matthäus Rauert selbst ist erleichtert: „Ich bin sehr dankbar für diese Behandlung. Ich hatte große Angst vor einem weiteren, womöglich schwereren Schlaganfall.“
Studien belegen Vorteile
In den Leitlinien der kardiologischen Fachgesellschaften ist der interventionelle Verschluss eines PFO bei Patienten zwischen 16 und 60 Jahren indiziert und begründet, die nach neurologischer und kardiologischer Abklärung einen unklaren Schlaganfall aufweisen und ein PFO mit mäßigem bis ausgeprägtem rechts-links-Übertritt von Blut haben. Studien haben gezeigt, dass der interventionelle PFO-Verschluss einer alleinigen medikamentösen Therapie überlegen ist, wenn häufige Ursachen wie Vorhofflimmern oder arteriosklerotische Gefäßverschlüsse ausgeschlossen wurden.
Die Implantation eines Vorhofseptum-Okkluders in der Klinik für Kardiologie im AMEOS Klinikum Oldenburg zeigt, wie moderne Kardiologie durch minimalinvasive Verfahren Leben verbessern kann. Das AMEOS Klinikum Oldenburg bietet dieses Verfahren routinemäßig an.
Weitere Informationen erhalten interessierte Patientinnen und Patienten über das Sekretariat der Klinik für Kardiologie bei Frau Sabine Ehlert, Tel.: 04361 513-140 oder bei Frau Birgitt Kohlhof, Tel.: 04361 513-242.
Fotos: © AMEOS