Seit 16 Jahren findet im Juni eine weltweite Aktionswoche zum Thema Kontinenz statt. In Deutschland wird sie von der Deutschen Kontinenz-Gesellschaft initiiert. Etwa 10 Millionen Menschen sind in Deutschland von Inkontinenz betroffen. Die Aktionswoche soll das öffentliche Bewusstsein schärfen und Betroffen unterstützen.

Cornelia Barsch ist gelernte Krankenschwester und hat 2013 die Ausbildung zur Urotherapeutin absolviert. Seit 2018 ist sie in unserem Kontinenz- und Beckenbodenzentrum im Einsatz.

Was ist Urotherapie?

Urotherapie kann als nicht chirurgisches und nicht pharmakologisches Behandlungsverfahren der Harninkontinenz bezeichnet werden. (laut International Children Continence Society)

Was sind die Aufgaben einer Urotherapeutin?

Zu ihren Aufgaben gehören u.a. eine Pflegeanamnese (Symptome, Dauer), die Erhebung von Risikofaktoren und eine Sexualanamnese.
Weiterhin das Anleiten und Führen eines Miktionsprotokolls, Urinschnellkontrollen, Uroflowmetrie, das Erstellen eines Kontinenzprofils sowie eines Maßnahmenplanes in Absprache mit Betroffenen und Angehörigen. Weitere Aufgaben sind die Aufklärung und Beratung über die Problematik der Harn- und Stuhlinkontinenz und deren Prävention, das Durchführen von Schulungsprogrammen, die Unterstützung von Selbsthilfepotenzialen sowie die Organisation und der Einsatz von Hilfsmitteln.

Was sind die Ziele der Urotherapie?

  • Aufklären und Entlasten, Abbau von Schuldgefühlen
  • Selbsthilfekompetenz stärken
  • Kognitive Veränderungsprozesse anstoßen und Abbau von dysfunktionalen Gedanken
  • Erkenn, dass Körpervorgänge beeinflusst werden können
  • Reduktion oder Beseitigung der Inkontinenz
  • Steigerung der Lebensqualität 


Weiteres Interesse am Thema?
“Bettnässen bei Kindern? Verbreitung, Ursache und Therapie” Lesen Sie hier ein Interview mit Hamza Aljabali, Chefarzt der Klinik für Urologie und Kinderurologie am AMEOS Klinikum Aschersleben.