Über 340.000 Menschen erlitten 2022 in Deutschland einen Herzinfarkt, rund ein Drittel davon mit tödlichem Ausgang. Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind damit die häufigste Todesursache, noch weit vor den bösartigen Erkrankungen wie Krebs. Häufigste Ursache sind Durchblutungsstörungen am Herzen, aber auch Bluthochdruck sowie Herzklappenfehler können einen tödlichen Herzinfarkt hervorrufen.
Um Aufmerksamkeit für diese wichtige Thematik zu generieren, werden im November jedes Jahr die Herzwochen von der Deutschen Herzstiftung veranstaltet. Auch die Klinik für Herz-, Kreislauf- und Gefäßmedizin des AMEOS Klinikums Mitte Bremerhaven beteiligte sich mit einer eigenen Veranstaltung. Unter der Leitung von Chefarzt Dr. med. Kadir Yilmaz hatten zahlreiche Interessierte und Betroffene die Möglichkeit, sich über Ursachen für den plötzlichen Herztod, Erkrankungen des Herzmuskels und neue Therapiemöglichkeiten bei Durchblutungsstörungen im Herzen und in den Beinen zu informieren.
Bei einem Infarkt kommt es aufgrund von Ablagerungen an den Innenwänden eines Herzkranzgefäßes zu einem lebensbedrohlichen Gefäßverschluss. Der Herzmuskel kann nicht mehr mit Blut und Sauerstoff versorgt werden, das Muskelgewebe stirbt ab. Im schlimmsten Fall tritt der Tod nahezu unmittelbar ein. Die Überlebenschancen eines Infarkts hängen dabei maßgeblich von einer schnellen Behandlung ab. Innerhalb einer Stunde nach Auftreten der Symptome muss die Patientin oder der Patient in einer Klinik – im besten Falle mit Herzkatheterlabor – sein.
Das Herzkatheterlabor des AMEOS Klinikums Mitte Bremerhaven steht schnell, routiniert und 24 Stunden an sieben Tagen in der Woche für solche Notfalleingriffe bereit. Allerdings wird oftmals wertvolle Zeit verloren, weil Angehörige die Symptome nicht rechtzeitig wahrnehmen. Die Infarkt-Symptome sind bei Männern und Frauen durchaus unterschiedlich. Frauen erleben in der Regel Luftnot, Müdigkeit, Übelkeit und Schmerzen im Schulterbereich, während bei Männern eher ein Engegefühl in der Brust, Schmerzen hinter dem Brustbein, Übelkeit und Schweißausbrüche auftreten. Gerade wenn die Symptome länger als 20 Minuten dauern, sollte umgehend die Notfallnummer 112 gewählt werden.
Um einem Herzinfarkt bestmöglich vorzubeugen, ist die Vermeidung von Risikofaktoren unerlässlich. Dazu gehören Übergewicht, Rauchen, Bewegungsmangel und Stress. Ab dem 50. Lebensjahr wird vor allem bei familiärer Vorbelastung ein regelmäßiger Check-Up beim Hausarzt empfohlen.
„Alle drei Jahre sollte man einen Kardiologie-Check bei seinem Haus- oder Facharzt durchführen. Ebenso empfehle ich jedem das Erste-Hilfe-Wissen aufzufrischen, um in Notsituationen schnell und richtig reagieren zu können“, so Chefarzt Dr. Yilmaz.
Erleidet man dennoch einen Herzinfarkt und kommt rechtzeitig in die Klinik, gibt es vielfältige und sehr gute Behandlungsmöglichkeiten. Sowohl der Einsatz von Medikamenten zur Beseitigung der Durchblutungsstörung als auch interventionelle Methoden bieten hervorragende Chancen für die Genesung und Vermeidung eines weiteren Infarkts.