„…tief einatmen und jetzt ganz dolle pusten, pusten, pusten und atmen – das ist hier ein bisschen wie beim Kinderkriegen!“, schallt es aus den Räumlichkeiten der kardiologischen Funktionsdiagnostik des AMEOS Klinikums Mitte Bremerhaven. Diese Anfeuerungsrufe bei der Lungenfunktionsmessung haben einen ernsten Hintergrund: Um mögliche Erkrankungen der Profisportler vor der körperlich fordernden Saison bestmöglich erkennen zu können, müssen sich alle Spieler einem umfassenden Medizincheck unterziehen.
Bereits seit 2018 unterstützt AMEOS das DEL-Team als Sponsor. Seitdem prüft das pflegerische und ärztliche Team rund um Harald Trautmann, Leitender Oberarzt der Klinik für Pneumologie, Intensiv- und Beatmungsmedizin am AMEOS Klinikum Am Bürgerpark Bremerhaven, die Spieler zudem jährlich an insgesamt vier Tagen – wortwörtlich - auf Herz und Nieren. Seit diesem Jahr erstmalig beim Fitness-Check dabei: der neuen Chefarzt der Klinik für Herz-, Kreislauf- und Gefäßmedizin am AMEOS Klinikum Mitte Bremerhaven, Dr. med. Kadir Yilmaz.
Denn es gehören eine Reihe von Untersuchungen und Tests zu dem Programm: Blutuntersuchungen, Blutdruckmessung, Kontrolle der Lungenfunktion, Ultraschall des Herzens und zuletzt das – bei den Sportlern häufig gefürchtete – Belastungs-EKG auf einem Liegefahrrad.
Letzteres gibt final Aufschluss darüber, ob das Herz den konditionellen Strapazen einer Eishockeysaison standhält. Der Test ist dabei speziell auf die Fähigkeiten von Profisportlern abgestimmt, denn während die durchschnittliche Belastungsgrenze der Patientinnen und Patienten der kardiologischen Abteilung bei 75-100 Watt liegt, erreichen die Kufenjäger zum Teil bis zu 300 Watt. „Entsprechend anspruchsvoll sind dann auch die Steigungen, die die Sportler bewältigen müssen. Aus diesem Grund haben wir ein spezielles ‚Fischtown Pinguins-Programm‘ in unserem Ergometer“, so Chefarzt Dr. Yilmaz.
Worte, die Neuzugang Lukas Kälble beim Aufstieg auf das Fahrrad nicht aus der Ruhe bringen. Wie auch seine Teamkollegen hat der 25-Jährige in der Sommerpause an seiner körperlichen Fitness gearbeitet. Das zeigt sich nun in den Ergebnissen: „Die Mannschaft ist topfit, wir haben keinerlei Auffälligkeiten entdecken können“, freut sich der Chefarzt.