Bei einem Herzstillstand ist schnelle Hilfe gefragt. Kommt das Herz zum Stehen, werden die Organe nicht mehr mit lebensnotwendigem Sauerstoff versorgt. Der unmittelbare Beginn der Herzdruckmassage rettet daher Leben. Um angehende Pflegefachkräfte bestmöglich auf eine Wiederbelebung vorzubereiten, absolvieren Auszubildende im dritten Lehrjahr des AMEOS Instituts Nord Bremerhaven-Geestland ein Mega-Code-Training.
Das Mega-Code-Training soll die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die Lage versetzen, einen Herz-Kreislauf-Stillstand zu erkennen und eine Basiswiederbelebung durchzuführen. Diese Form des Trainings wurde in den USA durch die American Heart Association (AHA) entwickelt, um feste Regeln und gemeinsame Standards in der Patientenversorgung bei einem Herzstillstand zu schaffen. Mittlerweile haben sich diese Standards auch als Ausbildungsform im europäischen Rettungsdienst für Rettungsfachkräfte und Personal in Intensiv- und Notfallmedizin etabliert.
Auch für die Auszubildenden des AMEOS Instituts Nord Bremerhaven-Geestland ist es unerlässlich, im Notfall zielgerichtet und schnell zu reagieren. Im Rahmen der Vorbereitung auf das abschließende Examen sowie den kommenden Berufseinstieg auf den Stationen wird der routinierte und sichere Umgang im Falle eines Herzstillstandes noch einmal theoretisch und praktisch in den Mittelpunkt gestellt. „Unser Ziel ist es, die Schülerinnen und Schülern bestmöglich auf alle Eventualitäten des Stationsalltags vorzubereiten“, so Matthias Walder, pflegerische Leitung der Weaningstation im AMEOS Klinikum Am Bürgerpark Bremerhaven.
Trainings dieser Art dürfen nur durch geschultes Fachpersonal durchgeführt werden. Grundvoraussetzung hierfür ist eine erfolgreiche Fortbildung zum „MegaCode Instructor“, die alle fünf Jahre erneuert werden muss. Im Team des AMEOS Klinikums Am Bürgerpark Bremerhaven haben mit Matthias Walder, Jens Werner und Kerstin Beling inzwischen drei Intensivfachpflegerinnen und -pfleger eine derartige Fortbildung absolviert und geben ihr Wissen weiter.
17 Schülerinnen und Schüler aus dem aktuellen dritten Ausbildungsjahrgang erfuhren in ihrem Mega-Code-Training zunächst die theoretischen Inhalte über die Erkennung und Behandlung eines reanimationspflichtigen Patienten. Anschließend ging es zur praktischen Übung an die elektronische Wiederbelebungspuppe. Maskenbeatmung, Herzdruckmassage und die Verwendung des Defibrillators – die angehenden Pflegefachkräfte durften selbst Hand anlegen und ihr erlerntes Wissen praktisch anwenden.
Zukünftig sollen nicht nur die Examenskurse, sondern alle interessierten Mitarbeitende mit Patientenkontakt von dem Kursangebot profitieren. Auch für Interessierte aus der Bevölkerung ist geplant, im nächsten Jahr derartige Trainings anzubieten, denn jeder kann in seinem Alltag mit einem Herzstillstand konfrontiert werden.
Jens Werner, pflegerische Leitung der Intensivstation des AMEOS Klinikums Am Bürgerpark Bremerhaven, betont: „Aus Unsicherheit nicht mit der Wiederbelebung zu starten ist fatal. Dem möchten wir entgegen wirken.“