Das Stillen von Frühgeborenen stellt häufig eine große Herausforderung für Mütter und Kinder dar. Zugleich profitieren beide enorm davon, wenn sich die Mutter dazu entschließt, ihr Kind zu stillen bzw. mit Muttermilch zu ernähren.
Oft werden Eltern von der frühen Geburt überrascht und völlig unvorbereitet getroffen. Dann ist es sehr bedeutend, die betroffene Mutter einfühlsam und fachlich fundiert zu beraten.
Die Station 60 als Früh- und Neugeborenen-Intensivstation bietet mit ihrem Team aus drei Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC einmal wöchentlich eine Stillsprechstunde an. An diesem Tag wird die Station 51 (pädiatrische Infektionsstation) mit visitiert und im Bedarfsfall werden Mütter dort ebenfalls von uns beraten.
Wir nehmen uns Zeit, um auf die Ängste und Sorgen einzugehen und begleiten die Mütter während ihres gesamten Klinikaufenthaltes.
Besonders wichtig dabei ist es, die Milchbildung zu fördern. Da Stillen häufig (noch) nicht möglich ist, wird die Mutter angeleitet, die Brust mit Hilfe einer Pumpe zu entleeren.
Muttermilch bedeutet für Frühgeborene nicht nur Ernährung, sondern kann auch als Therapie verstanden werden. Risiken für schwere organische Erkrankungen wie z. B. die nekrotisierende Enterokolitis (NEC) oder Infektionen werden gemindert und die Überlebensrate gesteigert.
Sollte die Mutter nicht in der Lage sein zu stillen oder kann den Bedarf des Kindes noch nicht vollständig decken, so bieten wir Spenderinnenmilch an. Diese ist pasteurisiert und wird von einer Muttermilchbank bezogen. Mit Einverständnis der Eltern können wir so schon von Tag 1 an auf Formularnahrung verzichten.