Geestland - Kniegelenk

Vorwort Wir arbeiten für Ihre Gesundheit. AMEOS sichert die Gesundheitsversorgung in den Regionen. Dafür haben wir gruppenintern eine Mission, Visionen, Werte sowie Ziele und Maßnahmen definiert. In unserem Endoprothetik-Zentrum der Maximal- versorgung wünschen wir uns eine gute Vorbreitung auf den bevorstehenden Eingriff. Mithilfe dieser Broschüre können Sie jetzt schon aktiv an Ihrem Genesungsprozess mitwirken und sich auf viele Dinge nach der Operation vorbereiten. Dies erleichtert den Prozess. Seiten Informationen zur Vorbereitung vor der Operation, über Ihren Krankenhausaufenthalt sowie zur Rehabilitation und die Zeit nach der Operation. Jede zu behandelnde Person hat einen individuellen Krankheits- und Genesungsverlauf. Lassen Sie sich daher nicht entmutigen, wenn vielleicht nicht alle Informationen, die Sie hier finden, eins zu eins zu Ihnen passen. Sollten Sie nach dem Lesen dieser Broschüre noch Fragen haben, stehen wir Ihnen gerne jederzeit zur Verfügung. Wir wollen Ihnen mit dieser Broschüre wertvolle Tipps zur Verfügung stellen. So finden Sie auf den folgenden Herzlichst Claudia Hummel Praxismanagerin Orthopädie Klaus Bausch Pflegerischer Standortleiter Prof. Dr. med. Carl Haasper Chefarzt der Klinik für Gelenkchirurgie Ärztlicher Direktor 4 |

Mitglieder des Behandlungsteams Die Orthopädie ist für die Behandlung Ihres Kniegelenkersatzes ver- antwortlich. Sie wird Sie umfänglich über die Art der ge- planten Operation informieren und die damit verbunde- nen Risiken aufklären. Sie können in der täglichen Visite des ärztlichen Personals jederzeit über Ihre Behandlung sprechen. Ihr*e Operateur*in wird Sie darüber hinaus regelmäßig besuchen. Die Anästhesie bespricht mit Ihnen am Tag der stationären Aufnahme Ihre Vorerkrankungen, die Narkoseart, die Narkose- risiken und Ihre Medikation. Zudem betreuen diese Arzt*Ärztinnen Sie während der Operation und behan- deln mögliche Schmerzen. Die internistische und / oder neurologische Abteilung untersucht Sie bei entsprechenden Vorerkrankungen vor der Operation und führt eventuell notwendige Zusatz- untersuchungen durch, sofern Risikofaktoren bestehen. Das Fallmanagement und der Sozialdienst plant mit Ihnen am Tag der stationären Aufnahme Ihre Rehabilitationsmaßnahme. Die Pflegefachkräfte auf Station sowie im Intensiv-, Operations- und Anästhesiebereich begleiten Sie 24 Stunden am Tag und unterstützen Sie bei der Krankheitsbewältigung. Es befinden sich zu- dem speziell ausgebildete Fachleute für Wunden und Schmerzen auf den Stationen. Darüber hinaus koordi- nieren die Pflegefachkräfte Ihren Klinikaufenthalt. Die Servicekräfte und der Patient*innentransport betreuen Sie unmittelbar vor und nach der Operation. Die Physiotherapie vermittelt Ihnen aktive Übungen und Gangschule und zeigt Ihnen Verhaltensregeln nach der Implantation Ihres Kniegelenks. Außerdem klärt sie Sie über notwen- dige Hilfsmittel auf. Sie bereitet Sie auch die Rehabilita- tion vor. Im Zentralsekretariat erhalten Sie Ihren Termin zur Vorstellung in der Sprech- stunde und werden in dieser von den Mitarbeitenden betreut. | 7

1 2 4 5 3 6 Das Kniegelenk 1 2 3 4 5 6 Der Oberschenkelknochen ist einer der stärksten Knochen des Menschen. Die Gelenkrollen gleiten auf dem Schienbeinkopf. Die Kniescheibe verstärkt die Kraft des Oberschenkelmuskels. Das Seitenband unterstützt die Stabilität des Kniegelenks. Der Meniskus hilft bei der Kraftübertragung zwischen Ober- und Unterschenkel. Die „Kniescheibensehne“ ist das größte Band im Kniegelenk und einer besonders starken Belastung ausgesetzt. Der Aufbau eines Kniegelenks Wenn wir gehen, stehen oder sitzen ist das Kniegelenk ein maßgeblicher Partner im Alltag. Es stellt die Gelenkverbindung zwischen Ober- und Unterschenkel dar. Aufgrund des sehr großen Bewegungsausmaßes ist es äußerst komplex gebaut und funktioniert als Dreh-Gleit-Scharniergelenk mit einer sehr hohen Bewegungsfreiheit. Neben Ober- und Unterschenkel bildet die Kniescheibe als dritter Knochen das Gelenk. Alle knöchernen Anteile sind von einer knorpeligen Gleitschicht überzogen. Die Kniescheibe dient als Sesambein – als Kraftumlenker zwischen Ober- und Unterschenkelmuskulatur. Die Gelenkkapsel dichtet 8 | Lebensmitteltabelle die Gelenkverbindung ab, gleichzeitig produziert sie eine Flüssigkeit, die einerseits den Knorpel ernährt, andererseits für eine reibungsfreie Bewegung sorgt. In diesem Konstrukt werden gewaltige Kräfte durch den Stoßdämpfer abgefangen. Im Alltag wirkt das vier- bis achtfache Körpergewicht auf das Gelenk. Zusätzlich befinden sich im Gelenkraum zwischen Ober- und Unterschenkel zwei bindegewebige Halbmondlippen, die sogenannten Menisken. Sie dienen dazu, die nicht genaue Passfähigkeit der Kontaktflächen auszugleichen.

Wie kommt es zu einer Erkrankung? Verschiedene Ursachen können zu Kniegelenkserkran- kungen führen. Der häufigste Auslöser ist der altersbe- dingte Verschleiß, die Kniearthrose, auch Gonarthrose genannt. Weiterhin können vorausgegangene Opera- tionen, z. B. Meniskus- oder Kreuzbandoperationen, angeborene oder anlagebedingte Achsfehlstellungen des Kniegelenks (X-Bein oder O-Bein) oder Unfälle zu Gelenkverletzungen führen. Die Folgen sind Schmerzen und beschleunigter Verschleiß. Außerdem gibt es einige Erkrankungen, wie beispielsweise Rheuma oder auch Infektionen, die sich gegen das Gelenk wenden. Die schmerzfreien Gehstrecken werden immer kürzer und das Treppensteigen mühsam, gleichzeitig wird das Ge- lenk unbeweglicher. Die krankhaften Veränderungen des Kniegelenks lassen sich im Röntgenbild darstellen. Dabei ist der Knorpel- überzug selbst nicht darstellbar, sondern nur indirekt durch den Abstand beider Knochen abzuschätzen. Beim gesunden Gelenk findet sich ein gleichmäßig ausge- formter Gelenkspalt, der durch Knorpel und Meniskus gefüllt ist. Dieser wird beim erkrankten Gelenk schmaler und es kommt zu Formveränderungen am Ober- und Unterschenkelknochen sowie hinter der Kniescheibe. | 9

Was ist eine Knieprothese? Die Knieprothese ist der Ersatz des erkrankten Kniegelenks durch ein künstliches Implantat. Der Ersatz geschädigter Gelenke ist einer der größten Fortschritte der Chirurgie des zwanzigsten Jahrhunderts. Jährlich werden über 150.000 Knieprothesen in Deutschland implantiert, so dass man von einem Routineeingriff sprechen kann. Dabei wird der Prothesentyp je nach Verschleiß des Kniegelenks gewählt. Die Endoprothese besteht aus Gelenkflächen, die aus Metall- und Kunststoffkompo- nenten gefertigt sind. In der Regel werden zwei Metall- komponenten in die Knochen eingebracht, die durch ein Kunststoffelement als Gleitpuffer auseinander gehalten werden. Alle verwendeten Materialien wurden speziell für medizinische Zwecke entwickelt und getestet. Sie zeichnen sich durch eine maximale Gewebeverträglich- keit aus und ermöglichen eine schmerzfreie und dauer- hafte Funktion. Die Gelenkkomponenten werden durch einen schnell härtenden Kunststoff, den sogenannten Knochenze- ment, verankert. Ein zementiertes Gelenk ist sofort be- lastbar. Ein durch Arthrose verändertes Kniegelenk muss entsprechend seiner Zerstörung teilweise oder komplett ersetzt werden. Dabei unterscheiden wir, ob eine Ge- lenkfläche nur teilweise, z. B. innen- oder außenseitig oder im Bereich des Kniescheibengleitlagers, implan- tiert oder vollständig ersetzt werden muss. Von jedem Prothesentyp existiert eine Vielzahl von Modellen 10 | in unterschiedlichen Größen. Vor der Operation wird Ihr ärztliches Fachpersonal anhand der Untersuchungs- daten an einem speziellen Röntgenbild eine Opera- tionsplanung am Computer vornehmen. Hierbei wird die Beinachse vermessen und die Größe sowie Lage des Implantats bestimmt. Die Operation Die Operation dauert in der Regel 1,0 bis 1,5 Stunden. • Über einen Schnitt mittig bis innenseitig am Kniege- • lenk wird das Gelenk von vorn erreicht. In einem zweiten Schritt wird das Gelenk mobilisiert und die Gelenkflächen werden komplett freigelegt. • Anhand von Sägeschablonen wird der Knochen so präpariert, dass die Prothesenkomponenten passge- nau aufgesetzt werden können. • Durch einen Probelauf mit den gewählten Kompo- nenten wird die korrekte Funktionalität und Stabilität des Kniegelenks überprüft. • Anschließend werden die Originalkomponenten mit Knochenzement eingesetzt. • Die Wunde wird verschlossen. Nach der Operation wird ein erstes Röntgenbild erstellt. In die Wunde wird gegebenenfalls ein Drainageschlauch eingelegt. So werden Blutergüsse verhindert und nachsickern- des Blut kann abfließen.

Anästhesie Das Team der Klinik für Anästhesie und operative Intensivmedizin begleitet Sie individuell, schonend und sicher durch den gesamten perioperativen Prozess. In der Anästhesieambulanz werden Sie in einem persönlichen Gespräch mit einem Mitglied unseres anästhesiologischen Fachpersonals eingehend über die für Ihre Operation zur Verfügung stehenden Anästhesieverfahren informiert. Die endgültige Auswahl des Verfahrens erfolgt unter Berücksichtigung des Allgemeinzustands, der Krankenvorgeschichte, aktueller Untersuchungsbefunde und Wünsche der Betroffenen. Die moderne Vollnarkose ist heute nicht nur ein sicheres, nebenwirkungsarmes Verfahren sondern auch sehr gut verträglich. Dabei überwacht das anästhesiologische Fachpersonal nicht nur Ihren Schlaf, sondern auch fortlaufend alle wichtigen Körperfunktionen. Behüteter können Sie nicht schlafen! Als Alternative zur Vollnarkose bieten sich insbesondere für Eingriffe an den Extremitäten regionale Anästhesieverfahren an, bei denen nur die Körperabschnitte betäubt werden, an denen operiert wird. Besonders bei älteren Patient*innen und Patient*innen mit bestimmten Vorerkrankungen sind diese Verfahren mitunter der Vollnarkose überlegen. Bei der Regionalanästhesie verabreichen wir zusätzlich ein beruhigendes Medikament, das Sie während der Operation in eine Art Dämmerschlaf versetzt. In diesem Zustand ist die zu behandelnde Person zwar ansprechbar, aber entspannt. Alternativ können Sie einen entspannenden Film über eine Videobrille verfolgen. Für besonders schmerzhafte Eingriffe verwenden wir ultraschallgesteuert angelegte Schmerzkatheter, über die örtliche Betäubungsmittel (Lokalanästhetika) direkt an die Nervenbündel platziert werden können. Dadurch wird eine sehr effektive Schmerzausschaltung auch in der postoperativen Phase gewährleistet. Aufgrund unserer langjährigen Erfahrung und moderner Anästhesie sowie Operationstechniken ist der Blut- verlust in unserer Klinik sehr gering. Dazu haben wir ein umfassendes Konzept blutsparender Maßnahmen entwickelt, um die Transfusion von Fremdblut weitest- gehend zu vermeiden. Hierzu gehören unter anderem die Behandlung einer vorbestehenden Blutarmut, die Eigenblutrückgewinnung (Autotransfusion) sowie die Gabe spezieller blutsparender Medikamente. | 11

Vorbereitung Ihres Klinikaufenthalts Kräftigen Sie Ihre Muskulatur Vorbereitung Ihrer Häuslichkeit Es gibt sehr viele Möglichkeiten, Ihren Körper zu trainie- ren und sich somit optimal auf die Operation vorzube- reiten. Spezielle, betreute Maßnahmen werden derzeit in der Regel nicht empfohlen. Allerdings sollten Sie sich – wie immer im Leben – fit halten, um sich optimal physisch und psychisch auf den Klinikaufenthalt und die anschließende Rehabilitation vorzubereiten. Dazu zählen Spaziergänge, Walken, Gymnastik, Schwimmen, Radfahren und andere Sportarten. Es gibt dafür vor der Operation keine Einschränkungen außer Ihrem eigenen Befinden. 12 | Ihr Zuhause sollte auch für die Zeit nach der Operation optimal vorbereitet sein. Wir empfehlen dafür bei- spielsweise Speisen im Vorfeld in kleinen Behältern aufzubewahren und einzufrieren. Organisieren Sie sich eventuell Hilfe beim Einkaufen und im Haushalt. Stellen Sie Geschirr in Griffhöhe bereit, um unnötige Wege zu vermeiden und nutzen Sie beispielsweise einen Servier- wagen. Entfernen Sie lose Brücken, Teppiche, Bade- und Bettvorleger, um ein Ausrutschen oder Stolpern zu ver- meiden. Prüfen Sie, ob Ihr Bett die richtige Höhe hat (im Idealfall ist die Matratze über der Höhe der Kniekehle), legen Sie gegebenenfalls eine zweite Matratze hinein oder legen Sie Klötze unter den Bettrahmen. Um sich das Leben nach der Operation zu erleichtern, empfehlen wir einige Hilfsmittel. Helfer im Alltag zum An- und Auskleiden sind beispielsweise eine Griffzange, Anziehstäbe, Strumpfanzieher oder lange Schuhlöffel. Für einen sicheren Gang empfehlen sich Unterarmgeh- stützen oder auch ein Rollator für zuhause. Für die Sicherheit im Badezimmer empfehlen wir eine Toilettensitzerhöhung, rutschfeste Duschmatten, Dusch- hocker oder einen Badewannensitz. Für Ihren Krankenhausaufenthalt und die Rehabilitation benötigen Sie rutschsichere, geschlossene, leicht an- zuziehende Schuhe und bequeme Kleidungsstücke wie beispielsweise einen Jogginganzug.

Vorbereitung Ihrer Operation Im Rahmen der Sprechstundenvorstellung findet auch ein Anästhesievorgespräch statt. Dabei wird noch ein- mal Ihr individuelles Operationsrisiko abgeschätzt. Möglicherweise sind jedoch Zusatzuntersuchungen empfehlenswert, die Sie mit Ihrer Hauspraxis bespre- chen sollten. Weiter empfehlen wir, dass Sie sich vor der Operation bereits einmal zu einer Kontrolluntersuchung bei Ihrer Praxis für Zahnmedizin vorstellen. Entzündun- gen im Bereich der Zahnwurzeln und behandlungsbe- dürftige Zähne verbieten das Einsetzen oder Wechseln des künstlichen Gelenkersatzes, da Erreger über den Blutweg zum Operationsgebiet gelangen können. Verletzungen der Haut, auch oberflächlicher Art, müssen vor der geplanten Operation vollständig abgeheilt sein. Offene Stellen an der betroffenen Extremität verbieten das Einsetzen oder Wechseln einer Endoprothese. Set- zen Sie sich daher im Zweifel bereits vorher mit uns in Verbindung, um das weitere Vorgehen zu be- sprechen. Es ist auch ein Besuch bei der medizinischen Fußpflege zu empfehlen. nahmen können Sie eventuelle Risiken selbst entschei- dend verringern. Wir empfehlen eine abwechslungsrei- che Kost mit viel Obst und Gemüse und ausreichender Flüssigkeitszufuhr. Dies fördert die Verdauung. Ein sehr starkes Übergewicht führt zu einem deutlich er- höhten Infektrisiko, gewichtsreduzierende Maßnahmen sollten Sie vorher mit Ihrer Hauspraxis besprechen. Wir empfehlen mindestens sechs Wochen vor der Operation grundsätzlich auf Tabak und Zigaretten zu verzichten. Der Konsum von Tabak und Zigaretten erhöht das Infek- tionsrisiko nach einer Operation nachweislich um das Siebenfache. Bleiben Sie stets in Bewegung! So fördern Sie Ihre Durchblutung und erhalten Ihre Kondition. Der Erfolg einer Operation und der Heilungsprozess hängen wesentlich von Ihrer Mitarbeit ab. Durch eine gute Vorbereitung und entsprechende Vorsichtsmaß- Tanja Sachs, Stellvertretende Leitung Therapie und Rehabilitation AMEOS West Leitung KH Therapie West Im Falle eines Krankheitsfalls vor der Operation Sollten Sie vor der Operation erkranken oder Anzeichen einer Infektion feststellen, melden Sie sich bitte umgehend bei uns, um mögliche Komplikationen bei der Narkose und Operation zu vermeiden. Teilen Sie uns bitte unbedingt mit, wenn Sie in den letzten 14 Tagen einen Brechdurchfall, Grippe oder grippeähnliche Symptome, Erkrankungen der Atemwege oder Zeichen, die Sie persönlich für Anzeichen einer Infektion halten, festgestellt haben. | 13

Packliste für Ihren Klinikaufenthalt • Allergiepass • Vorbefunde und Entlassungsberichte • Bademantel • Blutgruppennachweis • Brille • • Krankenhauseinweisung von Impfpass Hauspraxis oder Fachpraxis Eigene Notizen An alles gedacht? Checkliste • bequeme Kleidung • keine einengenden Strümpfe • Turnschuhe • Unterwäsche • Versicherungskarte • Lektüre • Medikamente, die Sie zur Zeit einnehmen • Oberbekleidung • Personalausweis • Pflegeprodukte • Rasierer • Schlafanzug • Schuhe Erledigt Ich habe mein Zuhause vorbereitet. Soweit möglich habe ich mir alle benötigten Hilfsmittel besorgt. Ich habe mir alles besorgt, was ich im Krankenhaus benötige. Ich habe mich bei allen erforderlichen Mitgliedern des ärztlichen Fachpersonals vorgestellt. Ich habe alle Medikamente in Originalverpackung eingepackt. Ich habe eine Liste der Medikamente mit Einnahmezeitpunkt erstellt. Ich habe meine An- und Abreise organisiert. 14 |

Ihre Medikamente Wichtig: Alle anderen Medikamente als die unten aufgeführten sollten Sie wie gewohnt weiter einnehmen, auch ASS 100! Bitte bringen Sie Ihre Medikamente unbedingt in der Originalverpackung (Schachtel mit Barcode) mit. So können wir Ihre Dauermedikation bei der Aufnahme leicht erfassen und für die Zeit Ihres Aufenthaltes in unserer Apotheke bestellen. Sollten Sie unter einer Schlafapnoe leiden und ein CPAP-Gerät besitzen, so bringen Sie dieses Gerät bitte unbedingt mit zur Aufnahme. Arava® = Leflunomid Nach Rücksprache mit dem behandelnden rheumatologischen Fachpersonal 4 Wochen vor Aufnahme absetzen Marcumar® = Falithrom® = Phenprocoumon In Absprache mit dem behandelnden ärztlichen Fachpersonal Umstellung auf Heparin-Spritzen 10 Tage vor Aufnahme absetzen Brilique® = Ticagrelor Plavix ®= Iscover® = Clopidogrel Tyklid® = Ticlopidin Efient® = Prasugrel Aggrenox® = Acetylsalicylsäure, Dipyridamol Pflanzliche Mittel: Ginseng, Ginkgo, Johanniskraut, Knoblauch Nach Rücksprache mit dem behandelnden ärztlichen / kardiologischen und ggf. anästhesiologischen Fachpersonal Xarelto® = Rivaroxaban Pradaxa® = Dabigatran Eliquis® = Apixaban 5 Tage vor Aufnahme absetzen Bitte in Absprache mit dem behandelnden internistischen / kadiologischen Fachpersonal ggf. auf Heparinspritzen umstellen | 15

Überblick über Ihren Klinikaufenthalt Wenn Sie das AMEOS Klinikum Seepark Geestland betreten, melden Sie sich zunächst an unserer Information. Von dort werden Sie zur entsprechenden Aufnahme weitergeleitet. Am Tag der Aufnahme Am Tag Ihrer Operation Es findet an dem Tag eine administrative und pflege- rische Aufnahme statt, welche einige Zeit benötigt. Ergänzend kann einiges an Diagnostik wie Urinprobe, Blutentnahme, EKG, Lungenfunktionsprüfung und / oder Röntgen nötig sein. Dies wird individuell entschieden. Weiterhin findet ein Gespräch mit einem Mitglied des anästhesiologischen Fachpersonals statt, um noch ein- mal über die bevorstehende Narkose zu sprechen. Ein Mitglied des orthopädischen Fachpersonals wird mit Ihnen über das Operationsverfahren reden. Die Rehabi- litationsmaßnahme wird vorbereitet. Welche dabei für Sie die richtige ist, hängt in erster Linie von medizini- schen Faktoren, dem Wohnort und Ihrem Kostenträger ab. Selbstverständlich berücksichtigen wir dabei Ihre Wünsche und Vorstellungen. Die Entscheidung darüber, wie und wo dies jedoch später umgesetzt wird, liegt leider nicht in den Händen des Klinikums. Wir bitten Sie mit dem ausgehändigten Material am Tag vor der Operation zu duschen. Am Tag der Operation selbst machen Sie sich im Bad nur noch etwas frisch. Sie dürfen dann keine Cremes, Lotionen, Puder oder Schminke mehr benutzen. Sie werden frühzeitig von der Pflegefachkraft geweckt, um sich vorzubereiten. Falls nötig, findet noch eine Haarkürzung im OP-Gebiet statt. Legen Sie bitte unbedingt jeden Schmuck ab, auch Eheringe und Piercings. Herausnehmbare Zahnprothesen werden in den dafür vorgesehenen Becher hineingelegt und dort aufbewahrt. Hörgeräte bleiben bis zur Narkoseeinleitung in Ihrem Ohr. Sie erhalten durch das ärztliche Fachpersonal vor der Operation eine Markierung an dem zu operierenden Bein. 1 16 | Auf dem Weg in den Operationsaal werden Sie im Bett über den Flur zur Schleuse für Patient*innen gefahren. 2

Die Zeit nach Ihrer Operation Im nachfolgenden Abschnitt möchten wir einen kurzen Überblick über die Aktivitäten während Ihres Klinik- aufenthaltes abbilden. Im Normalfall sind Sie nur eine Woche bei uns. Es findet täglich zwischen 08:00 Uhr und 10:00 Uhr eine Visite mit einem Mitglied des ärztlichen und des pflegerischen Personals statt. Sie können im Rahmen der Visite jederzeit über Ihre Themen sprechen. Nach der Operation stehen nur noch wenige Untersu- chungen an. Neben Laborkontrollen findet ein Ab- schlussröntgen Ihres Kunstgelenks statt. Physiotherapie Täglich kommt die Physiotherapie zu Ihnen, die mit Ihnen Übungen bespricht und trainiert. Körperpflege, Mobilität Damit Sie schnell in den Alltag zurückfinden, erhalten Sie zunächst vom Pflegepersonal Unterstützung bei Kör- perpflege und Mobilisation. Unser Ziel ist es jedoch, Sie möglichst rasch wieder in den Alltag zu integrieren. Dadurch wird schnell eine gute Rehabilitationsfähigkeit erreicht. Schmerzmanagement Wir werden täglich nach Ihren Schmerzen fragen und entsprechende Maßnahmen einleiten. Wundmanagement Nach der Operation haben wir Ihre Wunde täglich durch modernste Verbandstechnik im Blick. Thrombosevorbeugung Sie bekommen täglich ein Thrombosemedikament – hier werden Sie entsprechend angeleitet. Entlassung Am Entlassungstag bekommen Sie von uns sämtliche Unterlagen. Sie erhalten zuvor ein ärztliches, pflegeri- sches und physiotherapeutisches Abschlussgespräch. 3 Im Narkose-Einleitungsraum werden Sie an die Überwachungs- monitore angeschlossen und die Narkose wird von dem anästhesiologischen Personal durchgeführt, das Sie während der gesamten Operation begleitet. Von hier aus geht es in den Operationssaal. | 17

Ihr Stundenplan auf einen Blick Fokus Visite Untersuchungen Körperpflege / Mobilität Ihre Ziele / Tagesprogramm 1. Tag nach OP • Visite zwischen 8:00 und 10:00 Uhr (ärztliches und pflegerisches Personal) • Laborkontrolle • Körperpflege im Bett mit Unterstützung • Urinkatheterentfernung 2. und 3. Tag • Visite • Mobilisation zum Bad • Körperpflege mit Unterstützung • ggf. Urinkatheterentfernung Physiotherapie • Atemtherapie, durchblutungsfördernde • Gelenkmobilisation und Muskel- Maßnahmen Informationen zu Verhaltensweisen • • Erste Mobilisation aus dem Bett • Gangschule auf Zimmerebene • Anleitung zu Eigenübungen im Bett Schmerzabfrage: • Kennenlernen der Schmerzskala • Einweisung in die korrekte Benutzung • Schmerzeinschätzung mit Hilfe der Pflegekraft aktivierung im Bett • Anleitung zur Selbstständigkeit: Lagewechsel, gehen mit Stützen etc. • Gangschule außerhalb des Zimmers (wenn möglich) • Einweisung und Nutzung der Motorschiene (CPM) Schmerzabfrage: • Einweisung in die korrekte Benutzung der Schmerzskala • Schmerzeinschätzung mit Hilfe der Pflegekraft Schmerzmanagement = Schmerzabfrage, Bedarfsmedikation etc. Wundmanagement • Wunddrainagenentfernung • Verbandswechsel Thrombosevorbeugung = Blutgerinnungshemmende Injektion ins Unterhautfettgewebe z. B. am Bauch, je nach ärztlicher Anordnung, in der Regel 1 x täglich 18 | • Verabreichung durch die Pflegekraft • Einweisung in die korrekte • Verabreichung durch die Pflegekraft • Einweisung in die korrekte Durchführung Durchführung

4. Tag • Visite (ärztliches und pflegerisches Personal) 5. Tag • Visite 6. Tag • Visite und Abschlussgespräch • Laborkontrolle • Mobilisation zum Bad • Körperpflege mit Unterstützung • Abschlussröntgen • Mobilisation zum Bad • Körperpflege mit Unterstützung • Gelenkmobilisation und Muskelkräftigung • Anleitung zur Selbstständigkeit: Lagewechsel, gehen mit Stützen etc. • Gangschule außerhalb des Zimmers • Am Tag vor der Entlassung Treppen steigen • Nutzung der Motorschiene (CPM) • Aufklärungsgespräch: Wie geht es Zuhause weiter? • Entlassbrief für die weiterbehandelnde Physiotherapie • Verbandswechsel Informationen zu Verhaltensweisen • • Anleitung zu Eigenübungen in verschiedenen Positionen Intensivierung der Gangschule • • Gelenkmobilisation und Muskelkräftigung • Nutzung der Motorschiene (CPM) Schmerzabfrage: • Einweisung in die korrekte Benutzung der Schmerzskala • Schmerzeinschätzung mit Hilfe der Pflegekraft • Verabreichung durch die Pflegekraft • Einweisung in die korrekte Durchführung | 19

Sturzprävention Damit Sie das Sturzrisiko verringern, sollten Sie folgende Hinweise berücksichtigen: 5. Vermeiden Sie das Laufen auf nassem Boden. Unsere Reinigungskräfte warnen Sie durch das Aufstellen von Warnschildern. 1. Stehen Sie nach der Operation zunächst nicht allein 6. Informieren Sie uns, wenn Sie Schmerzen haben ohne Hilfe auf. Klingeln Sie und haben Sie einen Augenblick Geduld, bis das Pflegepersonal bei Ihnen ist. oder sich nicht wohl fühlen. 7. Achten Sie darauf, dass sich Ihre Brille in erreichbarer Nähe befindet. 2. Benutzen Sie rutschfeste und geschlossene Schuhe, 8. Bewegen Sie in Absprache mit dem ärztlichen die in Ihrer Nähe erreichbar sind. 3. Stehen Sie nicht im Dunklen auf, sondern benutzen Sie Ihr Nachtlicht. 4. Halten Sie sich nicht am Nachtschrank oder anderen beweglichen Gegenständen fest. Personal und der Physiotherapie Ihre Gelenke und Muskeln so oft wie möglich. 9. Informieren Sie uns auch, wenn Sie mögliche Gefahrenquellen in unserem Hause erkennen. Verhaltenstipps Achten Sie auf Ihr neues Knie. Vermeiden Sie – wie oben ausgeführt – Situationen, die ein erhöhtes Sturzrisiko beinhalten. In der Anfangsphase ist die stabilisierende Muskulatur des neuen Kniegelenks noch nicht kräftig genug. Im schlimmsten Falle kann durch einen Sturz eine Lockerung der Verankerung Ihres Gelenks herbeigeführt werden. 20 |

Infektionsvorbeugung Schon nach der Operation können Sie aktiv einer Lun- genentzündung entgegenwirken, indem Sie bereits im Liegen mit entsprechenden Atemübungen beginnen. Hier werden Sie entsprechend von der Pflege und der Physiotherapie instruiert. Auch nach einer Kniegelenks- ersatzoperation ist eine regelmäßige und gute Zahn- hygiene extrem wichtig, um Infekte zu vermeiden. Haut- und Harnwegsinfektionen (Blasenentzündungen) sowie Lungenentzündungen sind potenzielle Infektquellen für das Kniegelenk. Solche Infektionen sollten früh und konsequent behandelt werden. Thrombosevorbeugung Um einer Thrombose oder Embolie vorzubeugen, werden Sie vom Pflegepersonal angeleitet, die Antithrombosemedikation entsprechend zu benutzen. Am besten beugen Sie einer Thrombose oder Embolie jedoch durch Bewegung vor, indem Sie frühzeitig mobilisiert werden und auch Spaziergänge oder gymnastische Übungen unternehmen. Operationsnaht Die Operationsnaht wird regelmäßig vom Pflegepersonal und ärztlichen Personal angesehen und auf Rötungen, Schwellungen und Wundsekret untersucht. Das Nahtmaterial wird in der Regel nach 10 bis 14 Tagen entfernt. Sollten Sie jedoch Rötungen oder eine erhebliche Narbenbildung feststellen, konsultieren Sie bitte noch einmal das ärztliche Personal. Bitte schützen Sie Ihre Operationsnarbe in der ersten Zeit vor Sonne oder Hitzeeinwirkung. Beobachtungen für die Zeit nach Ihrer Entlassung In lediglich zwei Prozent bis drei Prozent der Fälle kommt es nach der Operation zu Komplikationen. Achten Sie bitte auf neu auftretende Rötungen, Schwellungen oder Überwärmung der Narbe, neu auftretende Schwellung des Unterschenkels, verstärkte Schmerzen, die neu auftreten, z. B. auch nach einem Sturzereignis. Bitte achten Sie auch auf mögliches Fieber oder Schüttelfrost und permanente Schmerzen, sowie Missempfindungen im operierten Bein. Melden Sie sich beim ärztlichen Personal, wenn Sie eines dieser Symptome an sich feststellen. | 21

Die Zeit danach – Tipps für den Alltag • Gehen Sie zu allen Nachuntersuchungen und suchen Sie bei Problemen umgehend das ärztliche Personal auf. • Beseitigen Sie Stolperfallen in Ihrer Wohnumgebung, wie zum Beispiel lose Teppichränder. • Verwenden Sie zum Einkaufen einen Rucksack – so tragen sich schwere Lasten leichter. • Verzichten Sie auf Sportarten mit heftigen Stößen und abrupten Richtungswechseln wie Jogging, Fußball, Tennis und Reiten. • Geeignete Sportarten sind unter anderem Radfahren, Gymnastik, Wandern und Schwimmen. Am besten ist es, wenn Sie Sportarten betreiben, die Sie bereits beherrschen. | 25