amima - Ausgabe 4

AMEOS Kunstpreis 2021 „Ich bin einzigartig – genau wie Du!“ Bereits zum sechsten Mal hat die AMEOS Gruppe alle künstlerisch tätigen Patient*innen und Bewoh- ner*innen ihrer Einrichtungen zur Teilnahme am AMEOS Kunstpreis aufgerufen. Erstmalig unter einem Motto: Ich bin einzigartig – genau wie Du! Insgesamt wurden über 120 Werke eingereicht. 65 Werke sind in einer vielfältigen und beein- druckenden Ausstellung im Hans-Ralfs-Haus in Neustadt zu sehen, erstmalig auch virtuell unter ameos.eu/kunstpreis2021. Der AMEOS Kunstpreis möchte den häufig verzerr- ten Blick auf Menschen mit Psychiatrieerfahrung positiv verändern. Möchte einerseits Haltung gegenüber diskriminierenden Ansichten zeigen und anderseits aktiv eine Diskussion zu Fragen der gesellschaftlichen Vielfalt anstossen. Das Team der Unternehmenskommunikation freut sich auf zahlreiche Rückmeldungen zur amima. Schreiben Sie an: amima@ameos.ch oder besuchen Sie ameos.eu/amima Die AMEOS Gruppe ist ein Schweizer Unternehmen. Daher folgt das Magazin der schweizerischen Rechtschreibung. Anschrift der Redaktion: AMEOS Gruppe, Chefredaktion: Dagmar Wawrzyczek, Unternehmenskommunikation, Bahnhofplatz 14, 8021 Zürich Tel. +41 (0)44 5678366 Fax +41 (0)44 5678329 redaktion@ameos.ch Druck: Druckerei Preuß GmbH, Siemensstraße 12, 40885 Ratingen Auflage: 10.000 Design: UVA Kommunikation und Medien GmbH Erscheinungsweise: dreimal jährlich Copyright: AMEOS Gruppe, Unternehmenskommunikation Das Holz für die Produk- tion dieses Magazins besteht aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Es garan- tiert eine umweltscho- nende Produktion, zum Schutz unseres Planeten. Impressum Herausgeber: AMEOS Gruppe, Unternehmenskommunikation, Florian Deumeland (V.i.S.d.P.) Bahnhofplatz 14, 8021 Zürich kommunikation@ameos.ch ameos.eu 2

Vorwort Liebe Mitarbeitende Liebe Leserschaft Die Corona-Pandemie ist weiterhin tagtäglich präsent und bestimmt zu einem grossen Teil unseren Alltag. Ganz besonders für grosse Teile unserer Ärzte und Pflege ist die Belastung unverändert sehr hoch. Allen, die so tapfer an der Front zur Versorgung der beat- mungspflichtigen Covid-19-Patient*innen durchhalten und immer wieder jeden Tag ihr Bestes geben, gebührt mein Dank und mein Respekt. Wie Sie wissen, hat AMEOS – nachdem das Unternehmen mittlerweile eine Milliarde Euro jährlich umsetzt – eine Aufstockung der Unternehmensfinanzierung vorgenom- men. An der vor kurzem abgeschlossenen Refinanzierung wird eine Vielzahl von Kreditinstituten beteiligt. Ich selbst stocke meine Anteile am Unternehmen deutlich auf. Mit dem Update der Unternehmensfinanzierung ist nicht nur kurzfristig die Liquidität unserer Krankenhäuser während der Pandemie gesichert. Auch ist die langfris- tige Zukunft der Leistungen von AMEOS für die Bevölke- rung und für die Patient*innen gesichert sowie sind der weitere Ausbau unseres bestehenden Leistungsangebo- tes und zusätzliches Wachstum möglich. AMEOS hat viel vor in der Zukunft und verfolgt zahlreiche Investitions- projekte, die jetzt – so wie wir nun aufgestellt sind – zügig in Angriff genommen werden können. Dr. Axel Paeger Chief Executive Officer (CEO), Vorsitzender des Vorstandes, Mitglied des Verwaltungsrats, Gründer von AMEOS Die vorliegende Ausgabe der amima beschäftigt sich mit dem Thema Alkohol und Sucht. Die durch die Pandemie veränderten Lebensumstände und die damit verbundene Reduktion der Kontakte sind für viele Menschen belastend. Das zeigt sich auch an dem deutlich gestiegenen Alkoholkonsum. Doch wie viel ist zu viel? Diese Frage greift das Leitthema dieser Ausgabe auf. Ihnen allen herzlichen Dank für Ihr Engagement und Ihre Unterstützung. Viel Freude beim Lesen und vor allem Gesundheit wünscht Ihnen Ihr Dr. Axel Paeger 3

08 Alkohol: Wie viel ist zu viel? 10 „Wir essen ja auch nicht jeden Tag Schokolade“ Ein Interview mit der Bundesdrogenbeauf- tragten Daniela Ludwig im AMEOS Klinikum Ueckermünde. 23 Mit VR-Brillen gegen die Sucht Entwicklung eines neuen und digitalen Behandlungsangebots für Patient*innen mit Alkoholerkrankungen. 4 Inhalt Titelthema: Alkohol ist (k)ein Rettungsboot Alkohol: Wie viel ist zu viel? ......................................................... 8 „Wir essen ja auch nicht jeden Tag Schokolade“ ............ 10 Gesundheitswissen Sucht und Corona ............................................................................ 12 Es geht auch ohne Vollnarkose ................................................ 13 Zuckerfalle Partybier ...................................................................... 14 Aromapflege in der Suchttherapie .......................................... 15 Impformiere dich! ............................................................................ 16

Zukunft im Blick AMEOS schliesst Refinanzierung ab und sichert erfolgreiche Patientenversorgung ........................................... 18 AMEOS 2025 – Strategie für die Zukunft ............................... 20 Von der erfolgreichen Bankerin zur Tiefenpsychologin ................................................................... 22 Mit VR-Brillen gegen die Sucht ................................................. 23 Gemeinsam voneinander lernen ............................................. 24 Start der gruppenweiten Videosprech stunde – AMEOS Direkt ...................................................................................... 24 Ohne Alkohol in die Zukunft ...................................................... 25 AMEOS erleben „ Das war wie nach Hause kommen …“ .................................. 26 „Alle standen hinter mir.“ ............................................................. 27 Vom Labor ins Hochschulmanagement ............................... 28 Der Ruf der Ferne ............................................................................. 29 Regionales Mut machen und den Blick wieder weiten: Wir schreiben für Ihre Gesundheit .......................................... 30 Zertifizierung „Faires PJ“ ............................................................... 30 Als familienfreundliches Unternehmen ausgezeichnet ...................................................... 31 Rasanter Wandel in der Kinderdiabetologie ..................... 32 Zehn Jahre Epilepsieambulanz in Bernburg ...................... 33 Der Berg zwischen uns: Die Geschichte von Lina und Mama ....................................... 34 AMEOS wächst weiter ..................................................................... 36 Unterstützung für die Feuerwehr ............................................ 36 Puls rast – Blutdruck steigt – Azubis am Ruder ............... 37 Übergabe durch Hobbypuzzler ................................................. 37 Kreuz & quer Kurz erklärt: Fakten rund um Alkohol ................................... 38 15 Fragen an Maria Kracht ............................................................ 40 Kraft tanken im famosen Pilgerort .......................................... 41 Ich sehe was, was du nicht siehst ........................................... 42 Schätzfragen rund um das Thema D-A-CH ......................... 42 Max & Mia: Lust auf Süsses ......................................................... 43 Nette Worte ......................................................................................... 44 Inhalt 29 Der Ruf der Ferne Katharina Auberger berichtet von der Rück- kehrerin und Pflegedienstleiterin Rosemarie Hopfenwieser. 34 Der Berg zwischen uns: Die Geschichte von Lina und Mama Eine rührende Geschichte von einem kleinen Mädchen in einer schwierigen Lebensphase. 41 Kraft tanken im famosen Pilgerort Wir nehmen Orte unter die Lupe, an denen unsere Mitarbeitenden täglich zur Arbeit kommen. In dieser Ausgabe: die Schweizer Gemeinde Einsiedeln. 5

Alkohol: Wie viel ist zu viel? Alkohol steht in Europa an dritter Stelle als Ursache für vorzeitiges Versterben, nach Tabakkonsum und Blut- hochdruck. Er ist zugleich die häufigste Todesursache bei jungen Männern. In Europa sind rund 23 Millionen Menschen alkoholabhängig. Weitere 55 Millionen Men- schen konsumieren Alkohol in riskanter Weise. Viele fragen sich, in welchen Mengen Alkohol schadet. Obgleich es international unterschiedliche Empfehlun- gen für risikoarmes Trinken gibt, empfiehlt die deutsche Hauptstelle für Suchtfragen: • dass Frauen nicht mehr als ein kleines Glas Wein (0,125 l) oder Bier (0,3 l) pro Tag trinken (12 g Alkohol). • dass Männer nicht mehr als zwei kleine Gläser Wein (0,25 l) oder Bier (0,6 l) pro Tag trinken (24 g Alkohol). • an mindestens zwei Tagen pro Woche gar keinen Alko- hol zu trinken. Zwei grosse internationale Forschungsgruppen haben die Auswirkungen von Alkohol auf die Gesundheit untersucht. Das Fazit haben wir im Schaubild darge- stellt. Ein Unterschied zwischen Männern und Frauen zeigte sich dabei nicht. Wichtig ist: Die Studienergebnisse gelten für gesunde Erwachsene. Für Menschen, die wegen einer Alkohol- abhängigkeit behandelt wurden und keinen Alkohol mehr trinken, ist es wichtig, abstinent zu bleiben. Das Risiko für einen Rückfall ist sonst sehr hoch. Auch für Menschen mit anderen Suchterkrankungen ist es ratsam, keinen Alkohol zu trinken, da sie anfällig für eine Alko- holsucht sein können. Wie sieht die richtige Hilfe für Betroffene aus, wenn schon lange nicht mehr der Genuss, sondern Sucht das Trinkverhalten bestimmt? Die Übergänge von „noch nor- Gefährlicher Konsum 200 bis 350 g Alkohol pro Woche Riskanter Konsum 100 bis 200 g Alkohol pro Woche Hochkonsum mehr als 350 g Alkohol pro Woche Risikoarmer Konsum weniger als 100 g Alkohol pro Woche ~ 1 l Wein oder ~ 2,5 l Bier ~ 1 – 2 l Wein oder ~ 2,5 – 5 l Bier ~ 2 – 3,5 l Wein oder ~ 5 – 9 l Bier > 3,5 l Wein oder > 9 l Bier Der Gesundheit wird nicht oder kaum geschadet. Verkürzung der Lebenser- wartung im Durchschnitt Verkürzung der Lebenser- wartung im Durchschnitt Verkürzung der Lebenser- wartung im Durchschnitt um ein halbes Jahr. um zwei Jahre. um fünf Jahre. 8

Titelthema: Alkohol ist (k)ein Rettungsboot malem“ zu risikoreichem Konsum, Alkoholmissbrauch und Abhängigkeit sind oft fliessend. Alkoholsucht bedeutet eine krankhafte Abhängigkeit von Alkohol. Bei regelmässigem Konsum kommt es zu einer gewissen Gewöhnung, wodurch der Körper weniger empfindlich auf Alkohol reagiert. Dennoch richtet Alko- hol auch bei Personen, die regelmässigen Alkoholkon- sum gewohnt sind, körperliche Schäden an. Typische Symptome einer krankhaften Abhängigkeit sind eine Gewöhnung an Alkohol, ein Kontrollverlust über die Trinkmenge und Entzugssymptome bei der Reduktion der Trinkmenge. Vor allem bei schon länger bestehender Alkoholabhängigkeit kommen häufig zusätzlich körper- liche oder psychische Schädigungen vor. Neben Ent- zündungen der Leber oder der Bauchspeicheldrüse sind Leberzirrhose, unter Umständen auch Krebserkrankun- gen, Erkrankung des Magens oder des Herz- und Gefäss- systems die Folge. Typische psychische Folgen sind zum Beispiel Verhaltensänderungen, erhöhte Reizbarkeit, Empfohlene Grenzwerte für risikoarmen Konsum: 10 – 12 g Alkohol entsprechen: oder pro Tag oder pro Tag ~ 0,125 l Wein ~ 0,3 l Bier Mo Di Mi Do Fr Sa So Angst oder depressive Stimmung sowie Konzentrations- und Merkfähigkeitsstörungen. Nur ein Arztbesuch mit gründlicher körperlicher Unter- suchung und eingehendem Gespräch kann eine verläss- liche Diagnose einer tatsächlichen Alkoholabhängigkeit klären. Der Weg aus der Sucht beginnt meist mit einem „qualifizierten Alkoholentzug“, der in einer psychiatri- schen Fachklinik oder in einer spezialisierten Fachabtei- lung eines allgemeinen Krankenhauses erfolgen sollte. Gerald Baehnisch, AMEOS West 9

Titelthema: Alkohol ist (k)ein Rettungsboot Als Drogenbeauftragte trage ich eine besondere Verantwortung für das höchste Gut der Menschen – ihre Gesundheit. Was hat Ihr Interesse auf die Drogenpolitik gelenkt, und vor welchen Herausforderun- gen stehen Sie? Ich bin schlicht und einfach direkt gefragt worden. Das war und ist Ehre und Heraus- forderung zugleich. Es prasseln täglich viele unterschiedliche Meinungen, Haltungen und Erfahrungen auf mich ein. Als Politikerin kann man es ja nicht allen recht machen, das ist mir von Anfang an klar gewesen. Aber als Drogenbeauftragte trage ich eine besondere Ver- antwortung für das höchste Gut der Menschen – ihre Gesundheit. Darum kümmere ich mich jeden Tag mit ganzer Kraft. In der Coronapandemie zeigt sich, dass mehr Alkohol konsumiert wird. Gleichzeitig ist die Arbeit in der Suchthilfe schwieriger geworden. Wie sehen Sie diese Entwicklung? Die ersten Zwischenergebnisse aus neuen Studien belegen keinen klaren Anstieg des Alkoholkonsums während der Pandemie. Zwar sind die Abverkäufe im Einzelhandel gerade bei Wein gestiegen, aber dafür sind die Zahlen in der Gastro- nomie zeitweilig bei null gewesen. Was wichtig war und ist, dass wir trotz Abstandsregeln und Zugangs- beschränkungen so gut wie möglich weiter Hilfe leisten. Das funktioniert durch klare Terminvergaben, einen Ausbau an digitalen Hilfsangeboten und telefonische Unterstützung. So etwas ist gerade jetzt wahnsinnig wichtig für die Betroffenen. Mit welchen Vorhaben wollen Sie das am weitesten verbreitete Rauschmittel Alkohol in der Gesell- schaft zurückdrängen? Stimmt, beim Thema Alkohol ist der alltägliche Umgang damit eine Dau- eraufgabe. Er ist – im Normalfall – immer und überall verfügbar, gehört für viele wie selbstverständlich zum Leben dazu. Dabei ist es ein Genuss- und kein Lebensmittel. Wir müssen weiter Aufklärungsarbeit leisten, das ist entscheidend. Wenn wir bei den Kindern ein dauerhaftes Gesund- heitsbewusstsein aufbauen, vermei- den wir Suchterkrankungen in der Zukunft. Die Menschen müssen ver- innerlichen: So, wie man nicht jeden Tag tafelweise Schokolade essen sollte, sollte man auch nicht jeden Tag zum Wein- oder Bierglas greifen. Massvoll und nicht in Massen – das ist hier das Stichwort. Bei vielen Drogen – legal und ille- gal – wird stark reglementiert, bei Alkohol kaum. Warum nicht? Ich halte den Vergleich von Alkohol und illegalen Drogen für schwierig. Das sind Vergleiche wie zwischen Äpfeln und Birnen. Die Annahme, dass wir bei Alkohol keine Verbote oder Regeln haben, ist schlichtweg falsch. Beispiel Werbung: Erst im Mai 2019 wurde die Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste geän- dert. Verboten ist demnach Alkohol- werbung, die speziell an Minder- jährige gerichtet ist oder die den übermässigen Konsum fördert. Und das gilt auch im Netz. Die Kontrolle darüber haben die Länder. Welches Ziel verfolgen Sie vorrangig angesichts der grossen gesundheit- lichen und sozialen Folgeschäden von Alkoholmissbrauch? Das grosse Thema Alkohol lässt sich nicht über Nacht lösen. Ich muss realistisch sein und mich wie alle anderen Regierungsmitglieder am Koalitionsvertrag orientieren. Essenziell werden in Zukunft die Beibehaltung und der Ausbau von Präventionsmassnahmen sein. Hier dürfen wir nicht nachlassen. Auch über gezielte neue Ansätze werden wir sicherlich reden müssen. Bis dahin unterstütze ich viele lokale Projekte oder die tolle DAK-Aktion „bunt statt blau“. Wie sehen Sie die gesamtgesell- schaftlichen Kosten, die durch Alkoholerkrankungen entstehen, im Vergleich zu dem, was mit Alkohol- produktion und -handel erwirt- schaftet wird? Diese Rechnung geht – wie bei Tabak – nicht auf. Die Kosten, die entstehen, sind deutlich höher als die Steuereinnahmen. Wir können aber nicht von heute auf morgen das System umstellen. Wichtig ist ein gesamtgesellschaftliches Umdenken. Bei Alkohol lieber nach dem Motto: „Weniger ist mehr.“ Beim Pro-Kopf-Konsum in Deutschland könnten wir die Zahlen sicherlich noch verbessern. Frau Ludwig, wir danken Ihnen für das Gespräch. Anja Baum, Ueckermünde 11

Sucht und Corona Die Coronapandemie mit den daraus resultierenden gravierenden Einschränkungen des öffentlichen Lebens stellt für suchtkranke Menschen eine grosse Herausforderung dar. Das erfordert vonseiten der Behandlungsexperten neue Therapieansätze und einen engmaschigen Dialog mit den Hilfesuchen- den. Auch weiterhin sind Ungewissheit, Ängste, Isolation, finanzielle Unsicherheit oder Jobverlust präsent und erhöhen den psychischen sowie emo- tionalen Druck und die Gefahr, zur Flasche oder zu anderen Suchtmitteln zu greifen. Dem Deutschen Ärzteblatt zufolge greifen seit Beginn der Coronakrise mehr Menschen zum Feier- abendbier oder Weinglas. So entsteht ein hochris- kanter Nährboden für Abhängigkeitsprobleme, der die Fachwelt noch Jahre beschäftigen wird. Auch für die Suchtexpert*innen aus den AMEOS Einrichtungen ist dies eine herausfordernde Zeit mit unterschiedlichen Erfahrungen. Drei von ihnen berichten: Besuchen Sie unsere redaktionelle Online- plattform: kompetenznetz-suchthilfe.de. Dort können Sie zahlreiche informative und motivierende Beiträge zur Bewältigung von Suchterkrankungen von Expert*innen und Betroffenen lesen und einen Selbst- test machen. 12 Dr. Peter Flüchter, Chefarzt Suchtmedizinisches Zen- trum am AMEOS Klinikum Osnabrück: „Entgegen unserer Befürchtungen hat es keine gehäuften Rück- fälle gegeben. Unser Team konnte durch engmaschi- gen telefonischen Kontakt mit den Patient*innen vieles abfedern und Rückfällen vorbeugen. Mit unse- rer Video- und Telefonberatung für Menschen mit Suchtproblemen haben wir eine schnell verfügbare Möglichkeit geschaffen, Betroffenen in Krisensitu- ationen durch entlastende Gespräche Orientierung und Hilfestellung zu geben.“ Dr. Daniel Meinecke, Chefarzt der AMEOS Klinika Neustadt und Eutin: „In den ersten Monaten der Pandemie zeigte sich, dass vor allem suchtkranke Menschen die Unterstützung klinischer Angebote in unverändertem Mass benötigten, wobei wir generell eine hohe Akzeptanz für die Massnahmen feststell- ten. Die Erkrankten waren dankbar, dass wir unsere Angebote im Rahmen der Einschränkungen aufrecht- erhalten konnten. Im weiteren Verlauf zeigte sich dann eine Zunahme der Anfragen von Patient*in- nen, die im Zuge der Coronakrise und durch die damit verbundenen individuellen Umstände wieder vermehrt mit suchtassoziierten Problemen zu tun hatten. In der Regel konnten wir durch rasche Inter- ventionen Angebote für Therapien bereitstellen oder innerhalb der Region vermitteln.“ Dr. Torsten Sonner, Oberarzt im AMEOS Klinikum Kaiserstuhl: „Für Menschen mit starken Alkohol- problemen war die geringe Verfügbarkeit stationä- rer und ambulanter Angebote besonders während des mehrmonatigen ersten Lockdowns ein grosses Problem. Uns erreichten viele Anfragen von Hilfe- suchenden, ehemaligen Patient*innen und koope- rierenden Behandlungspartner*innen aus Baden- Württemberg, die je nach Örtlichkeit erhebliche Schwierigkeiten hatten, eine stationäre Behandlung zu finden.“ Carsten Spira, Vogtsburg Verena Mack, Osnabrück Erken Schröder, AMEOS Nord

Gesundheitswissen Es geht auch ohne Vollnarkose Normalerweise unterhalten sich Ärzt*innen bei einer Operation mit Vollnarkose über den Fortgang der nächsten Operationsschritte. Seit Mitte 2020 hingegen wird im AMEOS Klinikum Am Bürgerpark Bremer- haven von ärztlicher Seite bei diesen Eingriffen geflüstert, da die Patient*innen nur leicht sediert sind, weshalb sie laute Umgebungsgeräu- sche womöglich aufwecken könnten. Ein toller Erfolg, der allen Mut macht. Patient*innen ist eine AVATS empfehlenswert. Sie erholen sich deutlich rascher als nach einem Eingriff in Vollnarkose.“ Für die neue und besonders schonende Opera- tionsmethode haben sich bereits viele Patient*innen entschieden. Ein toller Erfolg, der allen Mut macht. Annika Toppke, Bremerhaven etabliertes Operationsverfahren im AMEOS Klinikum Am Bürgerpark Bremerhaven, erklärt Dr. med. Oliver Herden-Kirchhoff, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin. Der Begriff „VATS“ steht für „Video Assisted Thoracoscopic Surgery“, also eine videoassistierte, minimal-inva- sive Operation. Bei einer Awake VATS (kurz: AVATS) wird keine Vollnarkose eingeleitet. Stattdessen erhalten die Patient*innen eine Regionalan- ästhesie zur Schmerzausschaltung und eine leichte Sedierung. Während der gesamten Operation atmen die Patient*innen eigenständig. Eine Lungenoperation in Regional- anästhesie? Diese medizinische Revolution mit der Fachbezeich- nung „AVATS“ ist seit Mitte 2020 ein „Das Verfahren ist besonders für multimorbide und ältere Patient*in- nen schonend“, so Dr. Herden- Kirchhoff. „Auch für lungenkranke Professionelle Hilfe bei Suchterkrankungen finden Sie in zahlreichen Einrichtungen der AMEOS Gruppe: Suchterkrankungen kommen häu- figer vor, als man denkt, und treten in verschiedenen Formen auf: Sucht nach Alkohol, Missbrauch von Medikamenten oder Drogen oder die Abhängigkeit von Medien. In folgenden Einrichtungen der AMEOS Gruppe finden Betroffene Unterstützung bei der Bewältigung ihrer Sucht: • AMEOS Klinikum Alfeld • AMEOS Klinikum Anklam • AMEOS Privatklinikum Bad Aussee • AMEOS Klinikum Bremen • AMEOS Klinikum Cuxhaven • AMEOS Klinikum Seepark Geestland • AMEOS Klinikum Haldensleben • AMEOS Klinikum Hameln • AMEOS Klinikum Heiligenhafen • AMEOS Klinikum Hildesheim • AMEOS Klinikum Holzminden • AMEOS Klinikum Kaiserstuhl • AMEOS Klinikum Kiel • AMEOS Klinikum Lübeck – Fachklinik für Abhängigkeits- erkrankungen • AMEOS Reha Klinikum Lübeck • AMEOS Adaptionshaus Lübeck • AMEOS Klinikum Neustadt • AMEOS Klinikum St. Josef Oberhausen • AMEOS Klinikum Osnabrück • AMEOS Klinikum Osterholz-Scharmbeck • AMEOS Klinikum Ueckermünde 13

Kinder und Jugendliche werden am AMEOS Klinikum Halberstadt geschult im Umgang mit Diabetes; v. l. n. r.: Diabetesberaterin (DDG) Mandy Uysal, Patientin Hannah mit Chefärztin Dr. med. Karin Fleischer Zuckerfalle Partybier Dreizehnjährigen in Deutschland bereits Alkoholerfahrungen haben. Kinder und Jugendliche mit Typ- 1-Diabetes werden für verschiedene Lebenssituationen vom Diabetes- team im Umgang mit Diabetes und Schule, Sport, Alltag, Reisen, Fahrerlaubnis und Alkohol u. v. m. regelmässig geschult. Damit die Party für Menschen mit Typ-1-Diabetes ein freudiges Ereig- nis wird, sollte im Umgang mit Alko- hol Folgendes beachtet werden: • Alkohol nicht auf nüchternen Magen trinken, das erhöht das Risiko einer Unterzuckerung. • Nicht betrinken, es gilt die „Ein- Glas-Regel“ für Frauen, die „Zwei- Glas-Regel“ für Männer. • Pro Glas Alkohol ein bis zwei lang- wirkende Kohlenhydrateinheiten essen, z. B. einige Salzstangen. • Möglichst keine Mixgetränke trin- ken, der Zuckergehalt führt später zu starker Überzuckerung. • Niemals Insulin zum Alkohol sprit- zen – Hypoglykämiegefahr. • Kein Genuss von Alkohol nach Sport oder körperlichem Training, beides senkt den Blutzucker. Katharina Fleischer, Halberstadt * KiGGS ist eine Langzeitstudie des Robert Koch-Instituts zur gesundheitlichen Lage der Kinder und Jugendlichen in Deutschland. Diabetes mellitus Typ-1 im Kindes- und Jugendalter Was passiert im Körper? Die Bauchspeicheldrüse produziert zu wenig oder gar kein Insulin. Das Insulin funktioniert wie ein Schlüs- sel, der in unseren Körperzellen die Tür öffnet, um die Kohlenhyd- rate aus der Nahrung zu verwenden. Ein Mangel an Insulin führt zu Hyperglykämie (Überzuckerung) und zur Ketoazidose, einer Stoff- wechselübersäuerung (Azidose). Was sind die Ursachen? Das ist leider noch immer nicht bekannt. Bei ca. 90 % aller Typ-1-Diabetiker ist es Folge eines Autoimmunprozesses. Wie wird behandelt? Etwa 95 % aller Kinder und Jugendlichen können nur mit Insulininjektionen therapiert werden. Die gute Nachricht: Jugendliche mit Diabetes dürfen alles so wie Jugendliche ohne Diabetes, also auch gelegentlich Alkohol trinken. Natürlich sollten die Regeln des § 9 des Jugendschutzgesetzes eingehal- ten werden, das die Abgabe von Bier und Wein ab 16 Jahren und höher- prozentige alkoholische Getränke ab 18 Jahren erlaubt. Alkohol wird in der Leber durch Enzyme abgebaut, die auch für die Zuckerproduktion zuständig sind. Bei Anwesenheit von Alkohol entscheidet sich die Leber für den Alkoholabbau und produziert weni- ger Glukose. Die Gefahr der Unter- zuckerung steigt. Um dieser ent- gegenzuwirken, baut die Leber den Speicherzucker, Glykogen, ab. Ist das Glykogen aufgebraucht, nimmt das Unterzuckerungsrisiko zu. Dieser Prozess hält mehrere Stunden an. Wenn der Alkoholkonsum in den Abendstunden, z. B. während einer Party stattfindet, der Alkohol das Bewusstsein trübt und Müdigkeit hinzukommt, ist das Risiko für eine schwere Unterzuckerung gross. Die Ergebnisse der KIGGS-Studie* zeigen, dass ca. 20 % der Elf- bis 14

Gesundheitswissen Aromapflege in der Suchttherapie praktiziert. Ziel ist es, das Allgemein- befinden zu verbessern, Stimmungs- schwankungen auszugleichen und die Selbstheilungskräfte der Patient*innen zu aktivie- ren. Die Aromatherapie kann diesen Prozess unterstützen. Vier Mitarbeitende aus dem Bereich Suchtthe- rapie haben den zerti- fizierten Basiskurs in der Aromapflege absolviert und dürfen die fundiert professionelle Aroma- pflege an Patient*innen durchführen. Menschen mit einem Suchtproblem benöti- gen bei dieser schwer- wiegenden Erkrankung viel Geduld, Unterstüt- zung und einen langen Atem. Betroffene können dem alltäglichen Druck, den wechselnden Gefühlen oder Stimmungsschwankungen ohne Hilfe nicht oder nur unzurei- chend entgegenwirken. Oft wer- den die Patient*innen während ihres stationären Aufenthalts mit Gefühlen wie Sinnlosigkeit, Scham, Selbstwertstörungen oder negativen Emotionen konfrontiert. Unruhe, Unausgeglichenheit, Schlafprob- leme, Gedankenkreisen, somatische Beschwerden und starkes Verlangen (Craving) begleiten die Patient*in- nen oft auf ihrem Weg in die Abstinenz. Die Aromapflege kann Linderung verschaffen. Zum Einsatz kommen 100 % naturreine Aromaöle, Pflanzenöle und -hydrolate (Pflanzenwässer). Die Öle bestehen aus bis zu 500 ver- schiedenen Wirkstoffen und werden aus den unterschied- lichsten Teilen von Pflanzen gewonnen. Vom Körper werden die Wirkstoffe beispielsweise durch Einreibungen/Massagen, orale Einnahme oder Inhalationen aufgenommen. Die komplexe Wir- kung der Öle entfaltet sich sowohl auf körperlicher als auch auf psy- chischer Ebene, sie mobilisieren die Selbstheilungskräfte und stärken das Immunsystem. Schon minimale Konzentrationen der Öle reichen aus, um positive Impulse auf den Körper auszulösen, und unterstützen die Patient*innen bei der Sensibilisierung für eigene Gefühle und Bedürfnisse. Ausser- dem können sie bei Störungen des inneren Gleichgewichts die Stress- toleranz fördern. Yvonne Eichelmann, Haldensleben 15 Liegestuhl mit natürlichen Aroma- und Pflanzen ölen sowie Pflanzenhydrolaten Aromatherapie wurde schon im alten Ägypten, in China und vielen anderen Kulturen für therapeutische und rituelle Zwecke verwendet. Der gezielte Einsatz von ätherischen Ölen, als Angebot der Pflege in der Suchttherapie, wird im AMEOS Klini- kum Haldensleben seit August 2020 Die komplexe Wirkung der Öle entfaltet sich sowohl auf körperlicher als auch auf psychi- scher Ebene

Gesundheitswissen Impformiere dich! Ende letzten Jahres hiess es endlich: „Aufatmen!“ Der erste Impfstoff gegen Covid-19 wurde zugelassen. Ein so wichtiger Meilenstein im Kampf gegen das Virus war endlich erreicht. Seither gibt es kaum ein Thema, das die Medien so sehr bestimmt: Wie viel Impfstoff können die einzelnen Her- steller in welchem Zeitraum liefern? Welcher Impfstoff ist für welche Altersgruppe geeignet? Welches ist der sicherste? Was sind mRNA-Impfstoffe … Als Gesundheitsunternehmen sehen wir uns in der Ver- antwortung aufzuklären und all unseren Mitarbeitenden genügend Informationen an die Hand zu geben, damit sie für sich die richtige Entscheidung treffen können. Dagmar Wawrzyczek, Zürich Wir haben auf unseren Internetseiten viele Informationen für Sie bereitgestellt: • Unter ameos.eu/astra finden Sie einen Faktencheck • Allgemeine Informationen zu Covid-19 liefert der Inter- zum Corona-Impfstoff von AstraZeneca. • Unter impfung.ameos.eu finden Sie wichtige Fragen und Antworten im Zusammenhang mit den Corona- Impfstoffen. • Sie wurden bereits geimpft und möchten es weiter- erzählen? Besuchen Sie impfos.ameos.eu und verschi- cken Sie eine Grusskarte an Ihre Kolleg*innen. • Alle wichtigen und neuesten Informationen finden Sie immer auf ameos.eu/covid-19 netauftritt des unabhängigen Robert-Koch-Instituts unter: rki.de. • Informationen zum Zulassungsverfahren und zu Nebenwirkungen der Corona-Impfstoffe finden Sie fundiert beim Paul-Ehrlich-Institut: pei.de • Wer stets auf dem Laufenden bei allen Entwicklungen rund um Covid-19 sein möchte, dem sei der NDR Info Podcast „Das Coronavirus-Update“ empfohlen: ndr.de/nachrichten/info/podcast4684.html 17

AMEOS schliesst Refinanzierung ab und sichert erfolgreiche Patientenversorgung Die AMEOS Gruppe steht 2021 im 19. Jahr nach ihrer Gründung. Das Unternehmen wächst Jahr für Jahr und erwirtschaftet mittlerweile einen Gesamtumsatz von über einer Milliarde Euro jährlich, was eine Aufsto- ckung der Unternehmensfinanzierung nötig machte. An der nun abgeschlossenen Refinanzierung wird eine Vielzahl von Kreditinstituten beteiligt. Wie von uns berichtet, kommt es in diesem Rahmen auch zu einer Eigenkapitalaufstockung. Dr. Axel Paeger, Gründer der AMEOS Gruppe, stockt seine Anteile am Unternehmen kräftig auf. Unser Unternehmensprinzip, dass alle Überschüsse, soweit sie anfallen, im Unternehmen verbleiben und vor Ort für die Verbesserung der Personalausstattung und notwendige Investitionen verwandt werden, bleibt erhalten. Auch zukünftig wirtschaftet AMEOS gemein- nützig und ohne Gewinnausschüttungen. Wir setzen damit weiter auf eine solide und nach- haltige Finanzierungsstruktur. Im Zentrum steht die mittel- bis langfristige Finanzierung unseres Auftrags, die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung sicherzu- AMEOS Süd AMEOS Spital Einsiedeln: Übernahme zur Sicherung der Gesundheitsversorgung im Kanton Schwyz, Investitionen in Medizintechnik ca. 1,5 Mio. Euro AMEOS Stadtpraxen in Luzern, Zug und Zürich – Erweiterung des ambulanten psychiatrischen Versorgungsangebots 18 AMEOS West AMEOS Klinikum Osterholz-Scharmbeck: Aufbau einer Psychiatrischen Institutsambulanz und Tagesklinik AMEOS Einrichtungen Oberhausen: Übernahme aus der Insolvenz und Sicherung der Gesundheitsversorgung in Oberhausen und dem nördlichen Ruhrgebiet sowie von 1.500 Arbeitsplätzen – diverse Investitionsprojekte in Höhe von 1,5 Mio.Euro stellen. Hier spielen regelmässige Investitionen eine wichtige Rolle. AMEOS investiert über 40 Mio. Euro jährlich in Medizintechnik und Infrastruktur. Zudem wachsen wir nicht nur durch die Aufnahme bestehen- der Krankenhäuser in die AMEOS Gruppe, sondern wir entwickeln auch sehr erfolgreich bedarfsgerechte Leistungsangebote wie z. B. zuletzt an den Standorten Cuxhaven, Holzminden und Goslar. Ganz aktuell wurde am 1. März 2021 die AMEOS Stadtpraxis Zürich eröffnet. Nur durch kurzfristige Investitionen war es im Früh- jahr 2020 auch möglich, die Intensivkapazitäten der AMEOS Klinika sehr rasch um das Doppelte hochzufah- ren, um die jederzeitige Versorgung aller beatmungs- pflichtigen Patient*innen sicher zu stellen. Allein im AMEOS Klinikum Bernburg hat AMEOS über längere Zeiträume mehr Covid-19-Patient*innen auf Intensiv- stationen versorgt, als die Universitätsklinika des Bundeslandes Sachsen-Anhalt gesamthaft.

Zukunft im Blick Dr. Axel Paeger sagt zur Refinanzierung: „Mit dem Update der Unternehmensfinanzierung ist die lang- fristige Zukunft der Leistungen von AMEOS für die Bevölkerung und für die Patienten gesichert und der Ausbau unseres bestehenden Leistungsangebotes sowie weiteres Wachstum möglich. AMEOS hat viel vor in der Zukunft und verfolgt zahlreiche Investitionspro- jekte, die jetzt – so wie wir nun aufgestellt sind – zügig in Angriff genommen werden können.“ AMEOS Ost AMEOS Klinikum Schönebeck: Strukturelle Zusammenlegung der beiden Standorte: 27,7 Mio. Euro Gesamtkosten, 12 Mio. Euro Eigenmittel Labordiagnostische Leistungen: Beschaffung von Diagnostikgeräten für das Zentrallabor: 500.000 Euro AMEOS Nord AMEOS Klinikum Heiligenhafen: Neubau für 70 Betten: Gesamtkosten 18 Mio. Euro, 7,2 Mio. Euro Eigenmittel AMEOS Klinikum Ueckermünde: Beschaffung eines hochmodernen MRTs: 1,3 Mio. Euro AMEOS Klinikum Anklam: Ersatzneubau: 30 Mio. Euro Gesamt kosten, 5 Mio. Euro Eigenmittel Die AMEOS Gruppe ist einer der grössten Gesundheits- versorger in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Als starke und dynamisch wachsende Gruppe beschäf- tigen wir derzeit rund 16.000 Mitarbeitende und bilden über 1.000 Auszubildende aus. In den fast 100 Krankenhäusern, Poliklinika, Reha-, Pflege- und Ein- gliederungseinrichtungen versorgt die AMEOS Gruppe jährlich mehr als eine halbe Million Menschen. Bei AMEOS stehen der Mensch und seine Gesundheit im Mittelpunkt des Handelns. Die bestmögliche medi- zinische und pflegerische Versorgung verbindet AMEOS erfolgreich mit wirtschaftlichem Handeln. Das Ziel ist langfristiger und nachhaltiger Erfolg. Florian Deumeland, Zürich 19

AMEOS 2025 – Strategie für die Zukunft Für eine erfolgreiche Zukunft ist es wichtig, dass wir wissen, warum wir hier sind und wohin wir uns entwickeln wollen. Die Strategie beschreibt die Ausrichtung unseres Handelns. Mit diesem Fokus sichern wir die Zukunft unserer Regionen, Einrichtungen und Standorte. Unsere Mission: „Wir arbeiten für Ihre Gesundheit – AMEOS sichert die Gesundheitsversorgung in den Regionen.“ Daran orientieren wir uns weiterhin. Das verbindet uns als Gemeinschaft, unabhängig von Beruf, Standort oder Einrichtung. Unsere Vision gibt Auskunft darüber, wohin wir wollen: „AMEOS ist Ihr Gesundheitsversorger. Wir stehen für Qualität. Wir sind Taktgeber. Wir wachsen erfolgreich.“ Heute und in Zukunft leisten wir einen unverzichtbaren Beitrag zur umfassenden wohnortnahen ambu- lanten und stationären Gesund- heitsversorgung der Bevölkerung in unseren Regionen. Die fünf strategischen Schwerpunkt- themen seit 2016 haben wir präzisiert. Sie sind die Basis für unser Handeln. Florian Deumeland, Zürich Wachstum „Gemeinsam sind wir stark“ und je grösser unsere Gemeinschaft ist, desto stabiler können wir Herausforderungen meistern. Daher sichern wir die bedarfsgerechte regionale Versorgung und bauen zusätzliche Versorgungsangebote mit überregionaler Strahlkraft auf. Zudem ergreifen wir Chancen auf dem Gesundheitsmarkt durch den Erwerb von weiteren Einrichtungen. Qualität Gute medizinische und pflegerische Ergebnis- qualität ist die Voraussetzung für wirtschaft- lichen Erfolg. Die Sicherheit und Zufriedenheit unsere Patient*innen, Bewohner*innen und Klient*innen muss uns immer wieder anspor- nen, unser Bestes zu geben. Wir lassen uns daran messen und sind offen für kontinuierliche Verbesserungen unserer Prozesse. Mitarbeitende Wir sind die entscheidende Kraft: Wir bei AMEOS versorgen, pflegen und betreuen, wir führen, unterstützen und verbessern. Durch unser Engagement und unsere Kreativität wird AMEOS auch zukünftig erfolgreich sein. Die AMEOS Gemeinschaft verbindet alle Berufs- gruppen, unabhängig von Herkunft, Religion oder Identität. Nur gemeinsam gestalten wir die Zukunft von AMEOS. 20

Zukunft im Blick Marke Die Wahrnehmung von AMEOS als Gesundheits- versorger ist wichtig. Sie wird geprägt von innen, wie auch von aussen. Wir wollen präsent sein auf allen wichtigen Kanälen und ein positives Bild zeichnen: AMEOS steht für ein modernes Angebot von Gesundheitsleistungen und ist ein zuverlässiger Partner. Jede*r Mitarbeitende ist ein Botschafter*in für und von AMEOS. Dieses Bewusstsein wollen wir schärfen und die Men- schen für AMEOS begeistern. Entwicklung Kontinuierlich verändern sich die Rahmenbedin- gungen im Gesundheitsmarkt. Die Digitalisierung wird dabei immer wichtiger und ermöglicht uns, Prozesse zu hinterfragen und neu zu denken. Wir wollen und müssen Schritt halten. Die Vorbe- reitung auf zukünftige Herausforderungen und die regelmässige Anpassung von Strukturen und Prozessen sind unabdingbar zur Sicherung unse- res weiteren Erfolgs und der erbrachten Qualität. Unsere Werte Aussergewöhnlich In jeder Hinsicht, mit Qua- lität und Ideen für eine bestmögliche Versorgung. Menschlich Leben und Erleben mit Herz und Verstand. Engagiert Gemeinsam besser wer- den, anpacken und ver- antwortlich handeln. Offen Entwicklungen und Chancen für alle, die uns brauchen. Sozial Füreinander einstehen, Vorbild sein im Grossen wie im Kleinen. 21

Von der erfolgreichen Bankerin zur Tiefenpsychologin Maria Leitner war zügig und zielstre- big auf der Karriereleiter unterwegs: Nach Abschluss der kaufmännisch ausgerichteten Handelsakademie- matura stieg sie ins Bankwesen ein. Zuletzt war sie für ein eigenes Team und den Wertpapierbereich verantwortlich. Wirtschaftspsycho- logische Fragestellungen waren zu diesem Zeitpunkt bereits ein fester Bestandteil ihrer Arbeit geworden, da sie mit einer Vielzahl unter- schiedlicher Schicksale konfrontiert war: „Im Grunde bin ich meiner eigentlichen Leidenschaft nach- gegangen“, erklärt Maria Leitner, „nämlich, Konflikte zu verstehen und bei der Lösung zu unterstützen.“ Es folgen parallel zum Familienleben mit zwei Kindern und der beruf- lichen Tätigkeit sechs Jahre Psycho- logiestudium an der Universität Salzburg. Ein Pensum, das nur mit Organisation und Selbstdisziplin zu schaffen ist. Im Studium kristallisiert sich Maria Leitners Interesse für den klinischen Bereich der Psychologie heraus, was sie letztendlich an das AMEOS Institut Süd nach Simbach am Inn führt. Nach 36 Monaten erlangt sie die Approbation und behandelt selbständig und eigenverantwortlich Patient*innen am AMEOS Poliklini- kum Inntal. Dann wird ihr die Insti- tutsleitung angeboten: „Das ist eine spannende Herausforderung für mich, die mir die Möglichkeit zum Mitgestalten gibt, z. B. möchte ich den Ausbildungsschwerpunkt der Traumatherapie weiter ausbauen. Dabei vermitteln wir vor allem die EMDR-Methode, die auch im statio- nären Bereich im AMEOS Klinikum Inntal Anwendung findet. Und was mir besonders am Herzen liegt: Gruppenpsychotherapie. Es sollen mehr Therapeut*innen in Gruppen- psychotherapie ausgebildet werden. Dieses höchst wirksame psychothe- rapeutische Verfahren wird viel zu wenig in Deutschland angeboten.“ Lebenslanges Lernen und ständige fachliche Weiterbildung gehören zu den wichtigsten Merkmalen von Maria Leitner. Eigenschaften, die sie auch von Psycholog*innen in Ausbil- dung erwartet. Dafür werden diese 22 Leitner, Leiterin des AMEOS Instituts Süd am AISPT mit einem einmaligen Bildungsraum belohnt: „Ich schätze das Ausbildungskonzept hier sehr, denn es ist kompakt und stringent organisiert. Der eigene organisa- torische und finanzielle Aufwand bleibt dabei gering, z. B. muss man die erforderliche praktische Tätig- keit nicht selbst organisieren und bekommt durchgehend ein faires, über dem gesetzlich vorgeschriebe- nen Mindestsatz gelegenes Gehalt, von dem man während der Ausbil- dungszeit gut leben kann.“ Wie der Werdegang von Maria Leitner zeigt, bieten vielfältige berufliche Erfahrungen, gepaart mit Hartnäckigkeit und Zielstrebigkeit, den Nährboden für die unterschied- lichsten Karrierewege. Katharina Auberger, Simbach am Inn Mehr über das AMEOS Institut Süd unter: ameos.eu/aispt

Zukunft im Blick Mit VR-Brillen gegen die Sucht VR-Brillen sind Virtual-Reality-Brillen – eine neue Tech- nik, um in eine andere Welt einzutauchen. Das Sucht- medizinische Zentrum im AMEOS Klinikum Osnabrück hat im Rahmen einer Kooperation mit der Universität Osnabrück ein neues und digitales Behandlungsange- bot für Patient*innen mit Alkoholerkrankungen kreiert: Mit der gemeinsam entwickelten Software „Lob VR“ ist es erstmals gelungen, Patient*innen in einer virtuellen Erlebniswelt mit ihrem Suchtverhalten zu konfrontieren und sie gleichzeitig suchtmedizinisch zu unterstützen. Doch wie funktioniert das neue virtuelle Angebot genau? „Als Basis dient die bekannte konventionelle Expositionstherapie“, so Chefarzt und Projektleiter Dr. med. Peter Flüchter. Die Expositions- bzw. Konfronta- tionstherapie ist ein Verfahren der Verhaltenstherapie, bei dem Betroffene in der Phantasie oder der (virtuel- len) Realität mit Dingen und Situationen stufenweise konfrontiert werden, vor denen sie Angst haben und die sie vermeiden. „Mit ‚Lob-VR‘ machen wir uns den Umstand zunutze, dass auch die in einer virtuellen Welt erlebten Wahr- nehmungen intensive Emotionen hervor- rufen können, so wie es beispielsweise in einem besonders spannenden Kinofilm der Fall ist“, erklärt die leitende Psychologin Dr. Claudia Schulz, die gemeinsam mit Flüchter das Projekt betreut. „Wir nutzen diese Möglichkeit zur Emotionsgenerierung und konfrontieren unsere alkoholabhängigen Pati- ent*innen mithilfe einer VR-Brille auf einer virtuellen Erlebnisreise mit ihrem Suchtverhalten. Sie bekommen spezielle Aufgaben, die sie zu bewältigen haben, zum Beispiel in einer virtuellen Wohnung alle alkoholischen Getränke zu finden und zu vernichten. Eine weitere Herausforderung ist der Gang durch einen virtuellen Supermarkt mit alkoholischem Angebot, ohne zuzu- greifen oder in die Regale zu blicken“, beschreibt der Suchtmediziner. „Wählen die suchtkranken Patient*in- nen dabei die richtigen suchtvermeidenden Optionen, werden sie von der Software sofort gelobt und können gleichzeitig Scoringpunkte sammeln.“ In einer ausführlichen Nachbesprechung geht das the- rapeutische Team mit den Patient*innen die virtuelle Erlebnisreise nochmals durch, gibt Tipps und Empfeh- lungen und lobt natürlich auch, wenn pati- entenseitig die „richtigen“ Entscheidungen getroffen wurden. Die Erfolgsquote beim Einsatz virtueller Erlebniswelten ist bei Angststörungen vergleichbar hoch wie bei der konventionellen Expositions- therapie und eine zukunftswei- sende Ergänzung des suchtmedi- zinischen Angebots im AMEOS Klinikum Osnabrück. Verena Mack, Osnabrück 23

Gemeinsam voneinander lernen Im Pilotprojekt begleiten sie die Rettungssanitäter der Feuerwehr bei Notfalleinsätzen, von der Alarmie- rung über die Erstversorgung vor Ort bis zur Übergabe der Patient*innen in der Zentralen Notaufnahme. Ziel ist es, die Kommunikation zu ver- bessern und die Abläufe zwischen Rettungsdienst und Notaufnahme für alle Beteiligten transparenter zu gestalten. Fachkrankenschwester für Notfall- pflege Daniela Münch kam von ihrem zweitägigen Einsatz ganz begeistert zurück: „Das war schon ein Erlebnis, live bei den Einsätzen dabei zu sein und mitzuerleben, was der Rettungs- dienst tagtäglich leistet: Rauf in die dritte Etage, Erstversorgung leisten, mit dem Patienten auf der Trage wieder drei Stockwerke abwärts, mit Blaulicht zum Krankenhaus. Wenn dann schon ein anderer Rettungswa- gen wartet und die Notaufnahme voll ist, hilft es ungemein, wenn man sich persönlich kennt und weiss, dass alle unter enormem Stress stehen“. Ein gelungener Start für ein gemein- sames Austauschprojekt, das mit Sicherheit fortgeführt wird. Annette Kary, Oberhausen Gemeinsam im Rettungseinsatz sind seit einigen Wochen die Feuerwehr Oberhausen und Mitarbeitende der Zentralen Notaufnahme des AMEOS Klinikums St. Clemens Oberhausen. Start der gruppenweiten Videosprechstunde – AMEOS Direkt Mit diesem digitalen Kanal kommt die AMEOS Gruppe einem wachsenden Bedürfnis entgegen und bietet einen zusätzlichen Service – besonders in Zeiten von Corona. Mit AMEOS Direkt sprechen die Patient*innen bequem von zu Hause aus mit unserem ärztlichen Fachpersonal. Sie vereinbaren einen Termin mit einem Arzt/einer Ärztin und nehmen diesen digital wahr. Die Sprechstunde findet über eine sichere und verschlüsselte Verbindung statt. Dabei können aktuelle Beschwerden, weitere Behandlun- gen oder die Nachsorge persönlich besprochen werden. Über 30 Einrichtungen meldeten sich im letzten Herbst für den Beginn an. Neue technische und organisatorische Fragen mussten bei der Einführung gelöst werden. AMEOS Direkt wird 2021 weiter ausgebaut. Urs Voser, Zürich #AMEOSDigitalEinfach Das Notaufnahmeninformationssystem ERPath wurde im AMEOS Klinikum Aschersleben ausgerollt. Dies ist der vierte Standort, der das neue System nutzt. Bereits in den AMEOS Klinika Halberstadt, Haldensleben und Schöne- beck wurde es an das Team der Notaufnahme übergeben. Weitere Standorte werden folgen. AMEOS Plus – das Patient*innenportal ist ein weite- res Digitalisierungsprojekt in Halberstadt. Als intuitiv bedienbare App werden Patient*innen mit dem digitalen Klinikbegleiter vor, während und nach ihrem Aufenthalt hilfreiche Informationen, Checklisten und Erinnerungen erhalten. Die Adaption auf weitere Standorte folgt. 24

Zukunft im Blick Ohne Alkohol in die Zukunft Ich blicke positiver in die Zukunft, habe Hilfsan gebote kennengelernt und fühle mich gut gerüstet für ein Leben ohne Alkohol. Ralph Schmidt* begleitet eine Alkoholerkrankung fast sein ganzes Leben. Regelmässig verlor er die Arbeit; auch seine Ehe ist am Alko- hol zerbrochen. Doch damit sollte endlich Schluss sein, entschied der 49-Jährige und begab sich in die Klinik für Abhängigkeitserkrankun- gen des AMEOS Klinikums Lübeck, um sich endgültig von der Sucht- erkrankung zu lösen. 17 Wochen Therapie hat er bereits hinter sich, zwei Wochen stehen noch aus. „Ich blicke positiver in die Zukunft, habe Hilfsangebote kennengelernt und fühle mich gut gerüstet für ein Leben ohne Alkohol“, sagt er. „Das wichtigste Ziel der stationären Behandlung ist nicht die körperliche ‚Entgiftung‘, sondern die nach- haltige Veränderung des eigenen Umgangs mit der Suchterkrankung“, betont Dr. Weber und ergänzt, wie wichtig es ist, dass gemeinsam mit den Patient*innen Perspektiven für eine Zukunft ohne Suchtmittel geschaffen werden. Der Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie empfiehlt seinen Patient*innen zudem, sich nach dem stationären Aufenthalt einer Selbsthilfegruppe anzuschliessen. „Das gehört zu den Massnahmen der Nachsorge, die einem Rückfall wirksam entgegen- wirken können“, betont der Chefarzt. Ob der eigene Alkoholkonsum schon problematisch ist – das gelingt es in der Regel nicht, ohne professionelle Unterstützung herauszufinden. Die Fachklinik für Abhängigkeitserkran- kungen in Lübeck hilft Menschen, die ihren Alkoholkonsum kritisch hinterfragen wollen, mit vielfältigen Behandlungsangeboten. Eine offene Beratungssprechstunde, die auch rat- suchenden Angehörigen zur Verfü- gung steht, dient dem ersten Kontakt. „Insbesondere wenn Angehörige oder Freund*innen den Betreffen- den auf seinen Suchtmittelkonsum ansprechen, gibt es häufig Diskre- panzen in der Bewertung“ sagt Chefarzt Dr. Markus Weber. „Jeder Betroffene benötigt eine individu- elle Diagnostik, die klärt, inwieweit bereits eine Suchterkrankung vor- liegt. Falls dem so ist auch anschlies- send eine Beratung, um herauszu- finden, welche Schritte auf dem Weg aus der Sucht gegangen werden könnten.“ Diese werden gemeinsam mit dem Erkrankten geplant, erklärt der Chefarzt. Dazu gehört die Ver- mittlung in eine Entzugsbehandlung oder die Antragstellung für eine Entwöhnungsbehandlung im AMEOS Reha Klinikum Lübeck. „Eine sekto- renübergreifende suchtmedizinische Betreuung von niederschwelligem Erstkontakt, akuter stationärer Therapie bis zu rehabilitativer Anschlussbehandlung und ambulan- ter Nachsorge wird in unserem Haus nahtlos angeboten“, ergänzt Prof. Dr. Jörn Conell, Ärztlicher Leiter der AMEOS Klinika Lübeck. * Name von der Redaktion geändert Erken Schröder, AMEOS Nord Chefarzt Dr. Markus Weber 25

„ Das war wie nach Hause kommen …“ Der Lübecker André Martensson ist Ergotherapeut aus Leidenschaft. Er arbeitete bereits von 2011 bis 2017 in der heutigen Fachklinik für Abhängigkeitserkrankungen des AMEOS Klinikums Lübeck, veränderte sich dann für knapp drei Jahre und kehrte im Juli 2020 „nach Hause“ zurück, wie er es selbst beschreibt. Er möchte seine Patient*innen mit vielfältigen Ange- boten motivieren, Neues auszuprobieren oder bereits erlernte Fähigkeiten wiederzuentdecken, z. B. mit Holz- und Tonarbeiten, bei der Gartengestaltung, in der beliebten Kochgruppe oder in der Sporthalle, wo gemeinsam Badminton oder Tischtennis gespielt werden. Wichtig ist ihm, gemeinsam mit den Pati- ent*innen zu entscheiden und für alle ein passendes Angebot zu finden. Erken Schröder, AMEOS Nord 26

AMEOS erleben „ Alle standen hinter mir.“ Mehr über die Geschichte von Elvis Berishas unter: ameos.eu/elvis Stellen Sie sich vor: Sie sind in einem schönen Dorf in Niedersachsen aufgewachsen. Spielen dort erfolgreich Handball. Haben Freund*innen. Machen ein Freiwilliges Soziales Jahr in einem Dialysezentrum. Danach wollen Sie in die Pflege. Doch plötzlich steht alles Kopf. Man will Sie in die Hei- mat Ihrer Eltern zurückschicken, zu der Sie selbst gar keinen Bezug haben. Sie verstehen die Welt nicht mehr. Doch dann eilen helfende Hände herbei: der Sportver- ein, Lehrkräfte, Nachbar*innen, ja, sogar Landtagsabge- ordnete. Und es klappt tatsächlich: Sie dürfen bleiben! Das ist Elvis Berishas Geschichte. Heute ist er Fach- pfleger für Gerontopsychiatrische Pflege am AMEOS Klinikum Hildesheim. Er blüht in seinem Beruf auf: „Es ist ein positives Gefühl, wenn wir Menschen in einem psychisch schlechten Zustand aufnehmen und sie dann nach der Behandlung gefestigt wieder entlassen.“ Dagmar Wawrzyczek, Zürich 27

Vom Labor ins Hochschulmanagement Mehr über die Geschichte von Monika Vesel unter: ameos.eu/monika Die Frage, was sie am meisten geprägt hat in ihrer Kindheit, beantwortet Monika Vesel mit einem Lächeln: „Die Samstage, die ich mit meiner Mutter im Labor verbrachte, weil sie als medizinisch-technische Labor- assistentin Wochenenddienst hatte.“ Heute ist sie studierte Molekularbiologin. Mit ihrem Mann, ihrem Sohn und dem Hund kam sie vor zwei Jahren aus Kroatien nach Deutschland. Ihr Weg führte sie zu AMEOS: als Leiterin des Studiensekretari- ats betreut sie den Medizinstudiengang in Kooperation mit der Universität Osijek. Und freut sich über so vieles in Halberstadt: den tollen Kitaplatz für ihren Sohn, die vielen hilfsbereiten Kolleg*innen und die Abwechs- lung. Nun blickt sie gespannt auf den Studienstart im Oktober und darauf, 2024 die ersten Studierenden in Halberstadt begrüssen zu dürfen. Dagmar Wawrzyczek, Zürich 28

AMEOS erleben Der Ruf der Ferne Für viele Menschen bleibt es ein Wunschtraum. Rose- marie Hopfenwieser hat es einfach gemacht: Deutsch- land hinter sich lassen und ein neues Leben unter der spanischen Sonne beginnen. Damals, nach mehreren Jahren im Pflegeberuf, wusste sie, dass etwas passie- ren muss: „Ich hatte das Gefühl, dass ich kurz vor dem Ausbrennen stehe. Und das, obwohl ich meinen Beruf liebe. Ich brauchte ein Abenteuer.“ Daraus wurden zehn Jahre auf Mallorca. Sie lernte Spanisch, arbeitete in der Gastronomie, in der Hauswirtschaft, als Familienbeglei- Mehr über die Geschichte von Rosemarie Hopfen- wieser unter: ameos.eu/rosemarie terin und Immobilien verwalterin. Mit den Kolleg*innen vom AMEOS Klinikum Inntal blieb sie die ganze Zeit über freundschaftlich verbunden. „Als sich der Wind wieder drehte, gab es für mich keine Zweifel: Ich wollte wieder in die Pflege und nach Simbach zurück.“ Dort wurde sie mit offenen Armen empfangen. Heute ist sie stellvertretende Pflegedienstleiterin. Katharina Auberger, Simbach am Inn 29

Mut machen und den Blick wieder weiten: Wir schreiben für Ihre Gesundheit sie dabei nicht nur von unseren Expert*innen im AMEOS Reha Klinikum Ratzeburg, sondern auch online: Im Gesundheitsblog schreibt ein Team aus Ärzt*innen und Therapeut*innen Beiträge für Rehabilitanden sowie für deren Angehörige, die immer mitbetroffen sind, wenn ihre Lieben Unterstützung brauchen. Hier werden nicht nur Krankheitsbilder, Behandlungs- möglichkeiten und Bewältigungsstrategien verständlich beschrieben. Vielmehr ermutigen die Beiträge dazu, den Kopf wieder zu heben und nach vorn zu blicken. Die Autor*innen verstehen sich als Expert*innen fürs Mut- machen, für Resilienz und Selbstwirksamkeit. Marion Seigel, Ratzeburg Neugierig geworden auf die rund 40 Beiträge des Gesundheitsblogs? Hier können Sie stöbern: ameos.eu/gesundheitsblog-ratzeburg Nach seiner Covid-19-Erkrankung berichtet Fachkrankenpfleger Frank Bohm im Gesundheitsblog davon, wie er im AMEOS Reha Klinikum Ratze- burg wieder auf die Beine kam und was sich für ihn verändert hat. Rehabilitation bedeutet für viele Menschen, einen neuen Weg einzuschlagen – zum Beispiel nach einer schweren Krankheit. Sie gewinnen ihr Leben zurück, weil sie durch die Rehabilitation mit den Folgen ihrer Erkran- kung besser zurechtkommen. Unterstützung bekommen Zertifizierung „Faires PJ“ krankenhäuser des UKSH, Campus Lübeck, erfüllten die Kliniken für Psy- chiatrie und Psychotherapie bereits in der Vergangenheit alle Anforde- rungen für ein zuverlässiges PJ. Die Klinika erhielten für die erbrach- ten Leistungen und die bestmög- lichen Arbeitsbedingungen von der Bundesvertretung der Medizin- studierenden und dem Karriere- netzwerk „Ethimedis“ das Zertifikat „Faires PJ“. Die Prüfkriterien der Zertifizierung umfassen objektive Qualitätsmerkmale hinsichtlich der in den Klinika geltenden Rahmen- bedingungen, wie eine Zusicherung fairer PJ-Bedingungen. „Der Lehrauftrag hat in den Kliniken höchste Priorität, die zukünftigen Ärzt*innen sollen optimal auf den Klinikalltag in psychiatrischen und psychotherapeutischen Bereichen vorbereitet werden“, verdeutlicht der Ärztliche Direktor, Prof. Dr. Jörn Conell, und ergänzt, dass die Studierenden während ihres praktischen Jahres von qualifizierten Mitarbeitenden der unterschiedlichen Berufsgruppen in den Klinika unterstützt werden. Erken Schröder, AMEOS Nord Über einen Zeitraum von drei Mona- ten erleben Medizinstudierende im Praktischen Jahr (PJ) in den AMEOS Klinika Neustadt und Lübeck eine spannende, aber auch anspruchs- volle Zeit. Als akademische Lehr- 30

Regionales aus AMEOS Nord Als familienfreundliches Unternehmen ausgezeichnet Kreistagspräsident Harald Werner und Landrat Reinhard Sager überreichten die Auszeichnung als familienfreund- liches Unternehmen an die AMEOS Klinika in Holstein. Die Begründung der Jury: Familienfreundlichkeit spiegelt sich in ihren Werten wider: aussergewöhnlich, mensch- lich, engagiert, offen und sozial, die als solche kommu- niziert werden, und darin, dass ihre Mitarbeitenden in sämtlichen Lebenslagen unterstützt werden. Sie bieten flexible Arbeitszeiten an. Im Schichtdienst wird auf die individuellen Gegebenheiten geachtet, z. B. durch einen Wunschdienstplan. Sie fördern Frauen in Führungs- positionen, der Frauenanteil in den ersten drei Füh- rungsebenen liegt bei 30 Prozent. Ist eine Mitarbeiterin schwanger, gibt es Willkommens- und nützliche Begleit- geschenke, in der sogenannten Mami-Box. Auch die Geburt wird entsprechend gewürdigt – Eltern haben so das Gefühl, dass ihre Elternschaft willkommen ist. Vor der Rückkehr aus der Elternzeit führen sie persön- liche Gespräche, um den Wiedereinstieg reibungslos zu gestalten. Die Förderung von Kitaplätzen, eine Kinder- notfallbetreuung, Lebenslagencoaching und Hilfen bei der Organisation von Betreuungspersonen, auch für Angehörige von Senioren, sind im Angebot. Neben den internen Möglichkeiten nehmen sie zusätzlich externe Expertise vom PME Familienservice und von Beruf und Familie im HanseBelt in Anspruch. Landrat Reinhard Sager (l.) und Kreistagspräsident Harald Werner (r.) übergaben die Auszeichnung an Svenja Wulf und Michael Dieckmann es, eine passende Lösung für die Fragestellungen jedes Einzelnen zu finden und durch gezielte Angebote und Strategien die Zufriedenheit unserer Mitarbeitenden zu erhalten und weiter zu steigern.“ „Diese breite Palette hat die Jury sehr beeindruckt. Ich gratuliere zur Auszeichnung als familienfreundliches Unternehmen 2020“, sagte Kreispräsident Harald Werner und übergab die Urkunde an Svenja Wulf, Leiterin des Personalmanagement AMEOS Nord: „Uns ist der indi- viduelle Blick auf die Lebens- und Arbeitssituation unserer Mitarbeitenden besonders wichtig. Unser Ziel ist Michael Dieckmann, Mitglied des Vorstandes der AMEOS Gruppe, freute sich ebenfalls sehr über die Auszeichnung und die lobenden Worte: „Wir sind davon überzeugt, dass die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben Schlüsselthemen sind, um Fachkräfte zu gewinnen und um als interessanter Arbeitgeber zu überzeugen.“ Erken Schröder, AMEOS Nord Unser Ziel ist es, eine passende Lösung für die Frage- stellungen jedes Einzelnen zu finden und durch gezielte Angebote und Strategien die Zufriedenheit unserer Mitarbeitenden zu erhalten und weiter zu steigern. 31

Visite auf der Station B6 (v.l.n.r.): Dr. med. Karin Fleischer, Carolin Schubert und Hella Bruns Rasanter Wandel in der Kinderdiabetologie Die Geburtsstunde der speziali- sierten Kinder- und Jugendmedi- zin im heutigen AMEOS Klinikum Halberstadt ist im Jahr 1959. Seit nunmehr über 50 Jahren wird die Diagnostik und Therapie von Kin- dern und Jugendlichen mit Dia- betes mellitus hier stationär und ambulant durchgeführt. Diagnostik, Therapie und Ver- lauf des Diabetes im Kindes- und Jugendalter unterscheiden sich in vielen Punkten vom Diabetes bei Erwachsenen. Im Gegensatz zu ca. 7 Mio. Menschen mit Diabetes mellitus in Deutschland leben im Alter bis 25 Jahre nur ca. 20.000 bis 25.000 Patient*innen mit Diabetes mellitus Typ-1. Diabetes mellitus bei Kindern und Jugendlichen gehört zu den seltenen Erkran- kungen, auch wenn die Häufigkeit zunimmt. Patient*innen mit Typ- 1-Diabetes können nur mit Insulin- spritzen therapiert werden. In den vergangenen 50 Jahren fand ein enormer Wandel der Behandlung und Betreuung von Kindern und Jugendlichen mit Typ- 1-Diabetes statt. In den 1970er Jahren bestimmte die Einhaltung einer streng fest- gelegten Diät, berechnet auf die Verzögerungsinsuline, die Behand- lung. Blutzuckerselbstkontrollen gab es nicht. Die Einführung neuer kurzwirksamer Analoginsuline, die regelmässigen Blutzuckermessun- gen und flexible Mahlzeiten ver- besserten die Lebensqualität der Kinder enorm. Um die Jahrtausendwende fand die Insulinpumpentherapie Ein- zug in die Diabetestherapie und in die Halberstädter Kinderklinik. Die Entwicklung in den letzten zwei Jahrzenten war rasant. Das Diabetesteam im AMEOS Klinikum Halberstadt um Dr. med. Sigrid Griethe und ab 2005 um Dr. med. Karin Fleischer setzte die interna- tionalen technischen Neuerungen der Diabetologie eins zu eins um. Die sensorgestützte Pumpenthera- pie wurde begonnen, das weltweit erste Hybrid-Close-Loop-System, die MiniMed 670G, wird eingesetzt. Die Insulinpumpentherapie für Erwachsene wird durch das gut geschulte und zertifizierte ärzt- liche sowie pflegerische Personal in der Kinderklinik durchgeführt. Die stationäre Arbeit wird durch die Sprechstunde und das Ever- sense-Zentrum von Dr. med. Karin Fleischer im AMEOS Poliklinikum Halberstadt ambulant ergänzt. Eversense – ein kleiner Sensor unter der Haut –, ein sicheres Sys- tem zur kontinuierlichen Glukose- messung, wird implantiert. Die heute hochspezialisierte Diabetes- therapie kann nur durch sehr gute Schulungen der Patient*innen, ihrer Angehörigen, von Betreuungs- 32

Regionales aus AMEOS Ost Zehn Jahre Epilepsieambulanz in Bernburg Seit zehn Jahren bietet Dr. med. Steffen Eue, Chefarzt der Klinik für Neurologie am AMEOS Klinikum Bernburg, eine spezielle Sprechstunde für Patient*innen mit einer Epi- lepsieerkrankung an: die sogenannte Epilepsieambulanz. Sie ist die einzige durch die Internationale Liga gegen Epilepsie anerkannte Ambulanz in Sachsen-Anhalt. Seit Oktober 2019 wird die Epilepsieambulanz zusätzlich von Oberarzt Alexander Knörnschild verstärkt, der zuvor eine Ausbildung zum Epileptologen absolviert hat. „Wir haben in den vergangenen zehn Jahren einen stetigen Anstieg der Patient*innen verzeichnet, die in unsere Sprechstunde kommen“, berichtet Chefarzt Dr. med. Steffen Eue über die Entwicklung der Sprech- stunde. Rund 1000 Fälle werden mittlerweile jedes Jahr betreut. „Eine Epilepsie kann in jedem Alter auftreten und betrifft im Schnitt etwa fünf Prozent der Bevölke- rung, die einmal im Leben einen Anfall erleiden können“, so Eue weiter. In Bernburg werden Patient*innen ab dem 14. Lebensjahr behandelt. „Nach oben gibt es keine Altersgrenze. Die Mehrzahl der Patient*innen, die zu uns kommen, sind über 70 Jahre alt, obwohl wir bereits bei über 50-Jährigen einen deutlichen Anstieg gegenüber Jüngeren verzeichnen“, erklärt Chefarzt Eue. Kathrin Adam, Bernburg 33 personen, Kindergärtner*innen sowie Pädagog*innen erfolgen. Dafür stellte die Kinderklinik sehr früh ein Diabetesteam aus Diabeto- log*innen, Diabetesberater*innen, Ökotropholog*innen, Psycholog*in- nen, Physiotherapeut*innen, Sozi- alarbeiter*innen sowie dem Pflege- team der Allgemeinen Pädiatrie auf der Station B6 zusammen. Das Team ist Teil des Diabetesteams am Klinikum, das 2017 und 2020 von der Deutschen Diabetes Gesell- schaft (DDG) als „Klinik geeignet für Diabetespatienten“ geehrt wurde. Regelmässig wird zum Diabetes- Café eingeladen, um die aktuellen Neuerungen der Diabetologie zu vermitteln. Das Diabetes-Café 2020 bildete einen würdigen Rahmen, um das Jubiläum 50 Jahre Kinderdiabe- tologie in Halberstadt zu begehen. Katharina Fleischer, Halberstadt

Der Berg zwischen uns: Die Geschichte von Lina und Mama Lina hat heute die Rechenolympiade in ihrer Klasse gewonnen; in der letzten Runde war sie sogar schneller im Einmaleins als Florian. Aufgeregt läuft sie nach der Schule nach Hause und freut sich schon darauf, ihrer Mama alles zu erzählen. Aber als sie die Wohnungstür aufsperrt und ihre Mutter mit Sonnenbrille am Küchen- fenster stehen sieht, verwandelt sich ihre Vorfreude in einen schweren Stein, der ihr in den Magen rutscht. Wenn Mama die Sonnenbrille trägt, dann ist es wieder so ein Tag, weiss Lina. „Essen steht auf dem Tisch“, sagt Mama leise, und Lina weiss, dass es kalte Nudeln mit Ketchup gibt. Am Abend wird ihre Nachbarin Marion zu ihnen kommen und sie ins Bett bringen. Lina geht in die Küche und beginnt, in den Nudeln zu stochern. Klamotten hin. Anziehen, jetzt! Und dann Abmarsch. Lina beginnt zu weinen, und Mama zieht die Sonnen- brille auf. Lina hört sie leise im Flur schluchzen, tut aber so, als hätte sie es nicht gehört. In der Schule wandern Linas Gedanken immer wieder zu Mama. Wie kann ich sie nur aufmuntern, fragt sie sich. Seit Papa vor drei Jahren weggezogen ist, gibt es nur noch Mama und sie. Manchmal fragt sich Lina, ob sie nicht zu wenig für Mama da ist. Auf einmal steht ihr Lehrer vor ihr und fragt sie mit verärgertem Blick, ob er sie denn in ihren Tagträumen stören dürfe. Die Klasse lacht und Lina schämt sich. Wenn Mama die Sonnen- brille trägt, dann ist es wieder so ein Tag, weiss Lina. Am nächsten Morgen ist der Stein in Linas Bauch immer noch da. Ihrer Mama sagt sie, dass sie Bauch- weh hat und zu Hause bleiben will. Sie müsse aber zur Schule und sie selbst zur Arbeit, entgegnet ihre Mutter. Ausserdem könne sie nicht ständig ihretwegen zu Hause bleiben, ihr Chef sei sowieso schon von diesen Umständen genervt. Mama wird laut und wirft Lina die 34 Ein paar Wochen später sitzt sie mit Mama im Zug nach Simbach am Inn. In letzter Zeit waren die Sonnen- brillentage immer mehr geworden. Marion, Oma, Linas Lehrer und sogar die Schulpsychologin hatten mit Mama geredet, bis sie zum Arzt gegangen ist. Jetzt sind sie auf dem Weg ins AMEOS Klinikum Inn- tal, wo es eine ganze Station nur für Eltern mit ihren Kindern gibt.

Regionales aus AMEOS Süd Ein grosses Dankeschön und ein besonderer Abschiedsgruss für das gesamte Team Stück für Stück die Bindung mithilfe der Interaktionstherapie stärken Am Tag nach der Anreise werden Lina und Mama in einen hellen Raum voller Spiele gebracht. Sie sollen zusammen ein Puzzle machen, und ein Therapeut filmt sie dabei. Lina will ihrer Mama zeigen, wie gut sie im Puzzeln ist und legt los. Doch das Puzzle hat zu viele Teile, die gar nicht zusammenpassen. Lina ist verwirrt davon und fragt Mama, was sie jetzt machen sollen. Die kaut auf ihrer Lippe, guckt immer wieder zur Kamera und sucht ihre Sonnenbrille in ihrer Tasche. Lina will ihr helfen, wirft dabei aus Versehen die Tasche runter und der ganze Inhalt ergiesst sich auf den Boden. Mama beginnt, heftig zu weinen. Während sich der The- rapeut um Mama kümmert, kommt eine nette Frau von der Station zu Lina, nimmt sie an die Hand und geht mit ihr eine Runde im Garten spazieren. Sie gucken die Fische im Teich an und beobachten die Sportgruppe, die auf dem Rasen gerade Aufwärmübungen macht. Ich will nicht, dass Mama immer so traurig ist meinetwegen, sagt Lina leise. In den nächsten Wochen leben sich Lina und Mama in den Klinikall- tag ein. Mama hat viele Gesprächstermine allein, macht aber auch viele Dinge mit Lina zusammen. Sie gehen klettern, schwim- Dr. Moritz Kuscha, Chefarzt Klinik für Familienpsychosomatik am men und basteln zum ersten Mal mitein- ander, seit Papa weg ist. Lina darf einmal die Woche sogar mit dem netten Chefarzt Dr. Moritz Kuscha sprechen. Er fragt sie immer, wie es ihr geht und was sie so mit der Mama unternommen hat. Einmal traut sich Lina und fragt ihn, warum Mama und sie sich nicht einfach wieder wie früher lieb haben können. „Weisst du, da ist ein grosser Berg zwischen euch beiden. Deine Mama hat dich genauso lieb wie früher, aber der Berg versperrt ihr die Sicht. Deshalb müssen wir den kleiner machen.“ AMEOS Klinikum Inntal Genau das tun die beiden. Und die ganze Station hilft ihnen dabei. Von Tag zu Tag geht es Mama besser. Sie verbringen wieder viel mehr Zeit miteinander, und Lina erzählt ihr endlich von ihrem Sieg in der Rechenolym- piade. Mama drückt sie fest und gibt ihr einen Kuss. Ich bin stolz auf dich, strahlt sie, und Linas Herz hüpft. Nach acht Wochen im AMEOS Klinikum Inntal packen die beiden ihre Koffer. Zum Abschied haben sie Dr. Kuscha eine Karte gebastelt. Am Tag ihrer Abreise scheint die Sonne. Mama holt ihre Sonnenbrille aus der Tasche, setzt sie auf und strahlt Lina an. Katharina Auberger, Simbach am Inn 35

AMEOS wächst weiter Mit einer offiziellen Eröffnung im Beisein von Projektbe- teiligten, Mitarbeitenden, Abgeordneten von Stadt- und Landkreis sowie zahlreichen Medienvertreter*innen würdigte Vorstandsmitglied Michael Dieckmann den intensiven Einsatz aller Beteiligten: „Über einen Zeit- raum von zwei Jahren haben wir uns intensiv dafür eingesetzt, dass auch hier in Osterholz-Scharmbeck ein psychiatrisches Behandlungsangebot aufgebaut wird. Heute können wir gemeinsam die Früchte unserer Anstrengungen mit der offiziellen Eröffnung ernten.“ Die Psychiatrische Institutsambulanz im AMEOS Kli- nikum Osterholz-Scharmbeck bietet ein umfassendes ambulantes Behandlungsangebot für Menschen mit ausgeprägten psychischen Erkrankungen. Ab Mitte 2021 verstärkt eine Psychiatrische Tagesklinik das Angebot in Osterholz-Scharmbeck. Gerald Baehnisch, AMEOS West Freuen sich über die gelungene Eröffnungsfeier und den hohen Zuspruch von Patient*innen: Oberärztin Kristina-Laura Jäschke und Andrea Schade Herzlich willkommen im AMEOS Klinikum Osterholz- Scharmbeck – so begrüssen seit Anfang September die Kolleg*innen der neuen Psychiatrischen Institutsambu- lanz in Osterholz-Scharmbeck ihre Patient*innen. Unterstützung für die Feuerwehr Mit einer Spende von 4.000 Euro würdigten kürzlich AMEOS Vorstands- mitglied Michael Dieckmann sowie der Ärztliche Direktor des AMEOS Klinikums Mitte Bremerhaven, Dr. Wolfgang Dausch, die Arbeit des Stadtfeuerwehrverbandes Bremerha- ven. „Die Arbeit der Feuerwehr Bre- merhaven und des Ehrenamtes sind vorbildlich und enorm wichtig für die Seestadt Bremerhaven, denn der Verband vertritt die Interessen von über 400 Einsatzkräften. Dazu zählen die Bremerhavener Berufsfeuerwehr, drei Freiwillige Feuerwehren sowie drei Jugendfeuerwehren, die eine sehr engagierte und erfolgreiche Kinder- und Jugendarbeit leisten“, so Michael Dieckmann. Die Freude ist gross: Der Ärztliche Direktor Dr. Wolfgang Dausch (1. v. l.) und Vorstandsmitglied Michael Dieckmann (2. v. l.) übergeben an die Vorsitzenden des Stadtfeuerwehrverbandes Bremer- haven, Olaf Jongeling (2. v. r.) und Malte Hoheisel (1. v. r.), eine Spende in Höhe von 4.000 Euro. „Wir sind auf starke regionale Part- ner*innen angewiesen und freuen uns sehr über die Spende“, sagte der erste Vorsitzende des Stadtfeu- erwehrverbandes, Malte Hoheisel. „Die Spendensumme soll für die Unterstützung der Jugendarbeit und zur Sicherstellung der Verbandsar- beit im Bereich der Ehrenamtsförde- rung verwendet werden. Die AMEOS Gruppe ist ein starker Partner der Feuerwehr, wir freuen uns über die partnerschaftliche Zusammen- arbeit“, ergänzt er. Gerald Baehnisch, AMEOS West 36

Puls rast – Blutdruck steigt – Azubis am Ruder „Neuaufnahme, Frau Keller, 73 Jahre, mobil und allseitig orientiert mit einer TAA bei VHF und Bypass-OP; heute noch Verbandswechsel.“ Die Übergabe klingt wie immer, doch auf ausgewählten Stationen im AMEOS Klinikum St. Clemens Oberhausen haben für eine Woche die Auszu- bildenden das Kommando übernommen. Visiten vorbereiten, Blutdruck messen, Verbände wech- seln und alles detailliert dokumentieren – das und mehr gilt es, im Projekt „Schüler leiten eine Station“ eigen- ständig zu planen und abzustimmen. „Bisher haben wir alles unter Anleitung ausgeführt, aber nicht mit diesem Mass an Verantwortung“, erzählt Azubi Sanida. Es ist zwar ein Wurf ins kalte Wasser, aber man gewöhnt sich schnell an die Temperatur. „Anfangs ist die Nervosität noch deutlich spürbar, gleichzeitig wachsen Selbstsicherheit und Routine von Tag zu Tag“, berichtet Dominica Pohler, Koordinatorin der Pflegeausbildung, zufrieden. Übergabe durch Hobbypuzzler Ulrich Eckseler und Susanne Sökeland Das AMEOS Klinikum Osnabrück freut sich über ein über- dimensional grosses Puzzle mit 32.256 Teilen. Hobby- puzzler Ulrich Eckseler hat elf Monate daran gearbeitet. Regionales aus AMEOS West Sanida und Merve auf der Station in besonderer Verantwortung Keine Bange. Auch bei hohem Seegang läuft nichts aus dem Ruder, denn die Praxisanleiter*innen und erfahre- nen Pflegekräfte haben immer ein wachsames Auge auf ihre Schützlinge. Annette Kary, Oberhausen Nun übergab er das rund 5,5 mal 2 Meter grosse Werk als Spende an das Klinikum, wo es in der Cafeteria einen passenden Platz fand. Das Puzzle kann nun von Patient*innen und Mitarbeitenden zu den Kantinenzeiten bewun- dert werden. Für Ulrich Eckseler war es das erste Puzzle in dieser Grösse. Es sei keine einfache Aufgabe gewesen, habe aber viel Spass gemacht. Es sei toll, dass das Puzzle nun von vielen Menschen gesehen werden könne. Eckseler dankte Susanne Sökeland und deren Mitarbeiter Yannick Althoff, der für das Projekt verantwortlich war (Gestal- tung des Rahmens). Zurzeit arbeitet Eckseler an einem noch grösseren Puzzle. Verena Mack, Osnabrück 37

Kurz erklärt: Fakten rund um Alkohol Das bekannteste Beispiel eines Alkohols ist der Ethylalkohol oder Ethanol, der auch als „der Alkohol“ bekannt ist. Ethanol ist ein bekanntes Genuss- und Rauschmittel, das in Wein, Bier und Spirituosen enthalten ist. Methanol oder „Holzgeist“ (Methylalkohol) mit der Struktur CH3OH ist der einfachste Alkohol. Er ist toxisch und kann bei versehentlicher Einnahme zur Erblindung führen. Methanol wird vor allem für technische Zwecke verwendet. Isopropanol oder Isopropylalkohol ist ein Desinfektionsmittel, das zum Beispiel in Alkoholtupfern und in Händedesinfektionsmitteln enthalten ist. Zahlreiche pharmazeutische Wirkstoffe enthalten eine Hydroxygruppe, so beispielsweise Betablocker, wie Metoprolol. Was passiert mit Alkohol im Körper? 1 Der Alkohol gelangt über den Mund und die Speiseröhre in den Magen. Dort wird ein kleiner Teil umgesetzt, der grosse Rest geht ins Blut. 2 Ein leerer Magen, Zucker sowie warme oder kohlensäurehaltige Getränke bewirken eine schnellere Aufnahme in unser Blut. Dort steigt die Alkoholkonzentration rascher an, man wird früher betrunken. Bei leerem Magen gelangt der Alkohol bereits nach rund 15 bis 30 Minuten ins Blut, nach einem reichhaltigen Essen ver- längert sich dieser Prozess um bis zu eine Stunde. 3 Nicht einmal zehn Prozent des Alkohols werden über Urin, Schweiss und Atem ausgeschieden. Der Grossteil wird in der Leber abgebaut. Diese hat eine wichtige Aufgabe: Sie sorgt dafür, dass der Alkohol aus dem Körper aus- geschieden werden kann. Bei einem gesunden Erwachsenen werden etwa 0,1 bis 0,15 Promille pro Stunde abge- baut. Es gibt keine Möglichkeit, diesen Vorgang zu beschleunigen, auch nicht, indem man etwas isst, Sport treibt oder viel Wasser oder Kaffee trinkt. 38 Auswirkungen auf den mensch- lichen Körper bei langfristigem oder zu hohem Konsum • Abnahme der Gedächtnisleistung und des Konzentrationsvermögens • Beeinträchtigung des Urteilsver- mögens und der Intelligenz • Entstehung irreversibler Schäden • Veränderung der Persönlichkeit: Unzuverlässigkeit, Reizbarkeit, Unruhe, übertriebene Eifersucht, vielfältige Ängste, Depressionen bis hin zu Selbstmordgedanken • In erster Linie nimmt die Leber Schaden. Sie ist für den Abbau des Alkohols ver- antwortlich und vom über- mässigen Alkoholkonsum besonders stark betroffen. • Verfettung und Verhärtung der Leber sind die Folge, was im Endstadium zu Leberzirrhose führt. • Die weibliche Leber baut Alkohol sehr viel schlechter ab und ist deshalb beson- ders gefährdet. 1 3

Kreuz & quer Wie wirkt Alkohol? 1 Über die Blutbahn gelangt Alkohol ins Gehirn. Dort wirkt er auf den Botenstoffwechsel und damit auf verschiedene Hirnleistungen: Die Sehleistung wird verringert und das Blickfeld verengt sich, Auf- merksamkeit, Konzentration, Kritik- und Urteilsfähigkeit sowie das Reaktionsvermögen werden beeinträchtigt. 1 2 2 3 2 Alkohol wirkt auch auf grundle- gende körperliche Abläufe ein, z. B. auf die Regelung der Körpertemperatur. 3 Die Atmung wird ebenfalls negativ beeinflusst — bis hin zu Atemlähmung und Atemstillstand. • Die Wahrscheinlichkeit für Herzmus- kelerkrankungen und Bluthochdruck werden durch Alkohol deutlich erhöht. • Entzündungen der Bauchspeicheldrüse und der Magenschleimhaut • Zu hoher Alkoholkonsum sorgt für Über- gewicht und den typischen Bierbauch. • Langfristiger Alkoholmissbrauch ist Auslö- ser für Krebserkrankungen, insbesondere der Leber, der Mundhöhle, des Rachen- raums und der Speiseröhre, des Enddarms und der (weiblichen) Brustdrüse. • Alkohol verringert die Potenz sowie die sexuelle Erlebnisfähigkeit bei Mann und Frau. 0,2 – 1,0 Promille • Wohlstimmung • enthemmtes und gelöstes Gefühl • steigende Kontaktbereitschaft • Aufmerksamkeit sowie Seh- und Hörvermögen lassen nach • Gleichgewichtsstörungen • verzögerte Reaktionsfähigkeit • Selbstüberschätzung • zunehmende Risikobereitschaft 1,0 – 2,0 Promille • Rauschstadium • Orientierungsschwierigkeiten • Einschränkung der Urteilskraft • eingeschränktes Sehvermögen (Tunnelblick) • labile Stimmung 2,0 – 3,0 Promille • Betäubungsstadium • Sprachstörungen, Verwirrtheit • Bewusstseinsstörungen • Gedächtnislücken • Verlust der Bewegungskoor- dination • Alkoholvergiftung 3,0 – 5,0 Promille • Lähmungsstadium • Atemlähmung • Atemstillstand und Tod Quellen • https://www.kenn-dein-limit.de/alkohol/ schaedlicher-konsum/gefahren-und-folgen/ • https://www.feel-ok.ch/de_CH/jugendliche/ themen/alkohol/wir_empfehlen/wissens- wertes/themen/wirkung.cfm • https://www.pharmawiki.ch/wiki/index. php?wiki=Alkohole 39

10. Wo waren Sie, als die Mauer fiel? In der Familienplanung meiner Eltern. 11. Welche Verschwörungserzählung halten Sie für wahr? Ich halte nichts von Verschwörungs- erzählungen und finde es beängs- tigend und unangenehm, wie viele Theorien allein um die Coronapan- demie in den Medien umhergeistern. 12. Wem würden Sie das Bundesver- dienstkreuz verleihen? Ehrenamtlich Tätigen, insbesondere in der Palliativmedizin von Kindern und Erwachsenen. Tätige im Hos- piz- und Palliativbereich begleiten schwerstkranke und sterbende Menschen. Sie sind für sie sowie für ihre Angehörigen da, spenden ihre Zeit und gehen auf Wünsche und Bedürfnisse ein. Eine grossartige und unbezahlbare Leistung, wie ich finde. 13. Engagieren Sie sich ehrenamt- lich? Wenn ja, wie? Leider aktuell nicht, ich unterstütze lediglich mit einem monatlichen finanziellen Obolus die Initiative des ASB „Wünschewagen“. Allein durch Spendenfinanzierung ermög- licht ehrenamtliches Engagement schwerstkranken Menschen in ihrer letzten Lebensphase die Erfüllung eines sehnlichsten Wunsches, z. B. ein Ausflug ans Meer, in den Tierpark oder ein Musicalbesuch. 14. Welchen Song würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen? Lambada von Kaoma. 15. Welche TV-Serie schauen Sie sich gern an? Ehrlich gesagt ... GZSZ (das wahre Leben, gute und schlechte Zeiten), dabei kann ich wunderbar entspannen. Erken Schröder, AMEOS Nord 1. Welches Buch haben Sie zuletzt nicht zu Ende gelesen? Einige ... In meinem Bücherregal habe ich einen Stapel „will gelesen werden“. Ich freue mich auf den nächsten längeren Urlaub, in dieser Zeit gelingt es mir meist, mindestens ein Buch zu Ende zu lesen. 2. Wie viele Apps sind auf Ihrem Mobiltelefon gespeichert? Zu viele ungenutzte, aber auf meine Musikapp und Pinterest kann ich nicht mehr verzichten. 3. Ihr Leben wird verfilmt. Welche Schauspielerin sollte Sie spielen? Spontan fällt mir dazu die Schau- spielerin Nora Tschirner ein. Lang - jährige Kollegen*innen wissen viel- leicht, warum. 4. In die Berge oder ans Meer? Definitiv ans Meer! Als aktive Volley- ballerin fühle ich mich am Meer zu Hause und geniesse den Sand unter meinen Füssen. 5. Filterkaffee oder Latte Macchiato? Am Wochenende ist der Latte Mac- chiato mein kleines Highlight, in der Woche aber auch gern ein frischer Filterkaffee. 6. Bioladen oder Discounter? Halb-halb ... Brot, Gemüse und Fleisch gern regional und auch gern beim Händler um die Ecke, alles andere beim Discounter. 7. Was ist für Sie typisch deutsch? Meckern auf hohem Niveau sowie Strafzettel und Parkverbote. 8. Welche Modeerscheinung oder welchen Trend haben Sie nie ver- standen? Die Trendfrisur Sidecut, ich bin kein Mensch für halbe Sachen. 9. Gehen Sie mit Ihren Daten im Netz eher sorglos oder achtsam um? Achtsam! Es muss nicht jeder alles wissen. Fragen an Maria Kracht ist seit 2010 in der AMEOS Gruppe tätig. Im Januar hat sie die Pflege- rische Standortleitung des AMEOS Klinikums Kiel übernommen, nach- dem sie vorab in gleicher Position am AMEOS Klinikum Preetz tätig war. Die examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerin hat zwei Jahre lang berufsbegleitend studiert und ihren Abschluss zur Fachwirtin im Gesundheits- und Sozialwesen erfolgreich abgeschlossen. Ein Schwerpunkt ihrer Tätigkeit ist die Planung, Organisation und Führung des Pflegepersonals, ebenso liegt die Einhaltung von Qualitätsricht- linien und Expertenstandards in ihrer Verantwortung. Maria Kracht begleitet und unterstützt engagierte Mitarbeitende in ihrer beruflichen Weiterentwicklung und liebt es Neues anzupacken und die Kolleg*innen dafür zu begeistern, z. B. die psychia- trischen Pflegeprozesse weiter auszu- bauen und der Pflege mehr „Gehör“ zu verschaffen. 40

Kreuz & quer Kraft tanken im famosen Pilgerort Er staunte nicht schlecht, der kleine Theophrastus Bombast von Hohenheim, als er im schweizerischen Einsiedeln im 15. Jahrhundert das Licht der Welt erblickte. Denn vor seinen Augen tat sich das impo- sante Kloster Einsiedeln auf – seine Mutter war Hörige desselben. Doch Theophrastus trat nicht in die Fuss- stapfen seiner Mutter. Er strebte nach Höherem: Aus ihm sollte einst der Schweizer Arzt und Naturphilosoph Paracelsus werden. Noch heute erinnert das Paracelsusdenkmal gegenüber dem Kloster an seine Einsiedler Herkunft. Bereits zu Paracelsus’ Zeiten war Einsie- deln mit seinem Benediktinerkloster ein beliebter Pilgerort in Europa. Denn Christus höchstpersönlich soll vor über 1000 Jahren die Meinradszelle – am Standort des heutigen Klosters – geweiht haben. Danach ging der katholische Pilger- rummel so richtig los. Und findet bis heute kein Ende. Die Benediktinerabtei im Kanton Schwyz ist noch immer der bedeutendste Wallfahrtsort der Schweiz und eine wichtige Station auf dem Jakobsweg. Und so kam es, dass das heutige AMEOS Spital Einsiedeln ab Mitte des 14. Jahrhunderts als Pilgerspital fungierte. Der Bezug des Spitals zum Kloster ist noch immer spürbar. So engagiert sich bis heute ein Teil der rund 60 Bene- diktinermönche als Seelsorger für die Patient*innen im AMEOS Spital Einsiedeln. Sei es der katholischen Prägung geschuldet oder ein- fach der einzigartigen Höhenlage: Einsiedeln gilt als einmaliger Kraftort – direkt am idyllischen Sihlsee gelegen, umgeben von Bergen mit prachtvollen Ausbli- cken in die Natur. Die Einsiedler munkeln gar, die kraft- spendende Einsiedler Höhenluft habe ihre ureigene Wirkung. Und viele der unzähligen Tourist*innen sind der Überzeugung, die tiefe Ruhe und Gelassenheit des „Kraftorts Einsiedeln“ übertrage sich spürbar auf die Menschen. Doch auch für weniger Spirituelle und rein Bewegungsbegeisterte entpuppt sich Einsiedeln als pures Sportmekka. Unzählige Wanderwege und Biketrails ziehen sich über die umliegende Berg- und Hügellandschaft. Im Winter wird Einsiedeln zum Wintersportort mit eige- nen Liftanlagen im Dorf und zwei grösseren Skigebieten in direkter Nachbarschaft. Auch die Halbmarathon-Langlauf-Loipe startet unmittelbar neben dem Kloster und verläuft entlang des schönen Sihlsees. In kalten Wintern lässt sich der See sogar auf Kufen erkunden. Und sollten die sportlichen Aktivi- täten einmal nicht ganz so ausgehen, wie gewünscht, wenden die Mitarbeitenden des AMEOS Spitals Einsie- deln letztlich alles wieder zum Guten. Mirjam Panzer, Einsiedeln 41

Ich sehe was, was du nicht siehst Eine Herausforderung für Gross und Klein: Acht Fehler haben sich ins untere Bild eingeschlichen. Finden Sie alle? Arbeitstherapeut Frank Coros vom AMEOS Klinikum St. Josef Oberhausen mit einer Patientin bei der Therapie. Schätzfragen rund um das Thema D-A-CH: 1. Um wie viel Prozent stieg die Nach- frage nach Seife in der Woche vom 16. – 22. März 2020 in Deutschland? über 140 Prozent über 220 Prozent über 330 Prozent 2. In welchem Monat liegt auf der Zug- spitze am meisten Schnee? Dezember Februar April 3. Wie viele Schweizer haben keine Vorsätze für das neue Jahr? 20 Prozent 48 Prozent 65 Prozent 4. Wie viele Österreicher geben in Umfragen an, sich gesundheitlich sehr gut zu fühlen? 8 Prozent 21 Prozent 37 Prozent 5. Wie viel Geld geben die Deutschen jährlich für Feuerwerk aus? rund 50 Mio. Euro rund 75 Mio. Euro rund 130 Mio. Euro 8. Haarspangen beim Bügel fehlen 7. Sternenspitze auf dem Tannenbaum 6. Holzgitarrendekoelemente doppelt 5. Bleistift fehlt 4. Auge der Holzente fehlt 3. Holzrose lila anstatt rot 2. ö-Punkte bei Löschdecke fehlt 1. Ihr Ring am Mittelfinger fehlt 5. = 3,8 Prozent 4. = 8 Prozent 3. = 65 Prozent 2. = April 1. = > 330 Prozent 42

Max & Mia: Lust auf Süsses Mjam … In einem Fruchtjoghurt können mehr als elf Stück Würfelzucker drin sein! Gummibärchen, Bonbons oder Schokolade? Komische Frage – am liebsten alles. Max und Mia lieben Süsses. Und das liegt vor allem am Zucker. Max malt ein Bild Male alle Felder, die einen Punkt haben, in einer Farbe aus. Dann weisst du, was Max gemalt hat. Zucker steckt aber nicht nur in Süssigkeiten, sondern auch in Milchschnitten, Müslis, Frucht- joghurts und Limonaden. Und sogar in Pizza und Ketchup versteckt sich Zucker. Warum sagen Max’ und Mias Eltern dann, dass man davon nicht zu viel essen soll? Die Werbung flunkert, wenn sie verspricht, dass diese Lebens- mittel gesund sind. Denn zu viel Zucker macht krank. Man bekommt Löcher in den Zähnen. Das tut weh. Und Zucker kann dick machen – beson- ders dann, wenn man sich nicht genug bewegt. Ab und zu eine kleine Portion zu naschen, ist aber völlig in Ordnung. Max und Mia haben jeder eine Wochen ration, die sie sich selbst ein- teilen können. Die wartet in einer kleinen Schatzkiste auf sie. Sie entscheiden, wann sie Lust auf eine Kleinig- keit haben. 43 43

Nette Worte Hier finden Sie einige Erfahrungen, die Patient*innen mit AMEOS gemacht haben. AMEOS Klinikum Alfeld Ich möchte auf diesem Wege dem Team der Schmerztherapie am AMEOS Klinikum Alfeld danken. Mein Dank geht als erstes an die Schwestern Anette, Katja und Evi sowie an die Ärzte Frau Dr. Karcheva-Kazakova, Herr Dr. Adel, Herr Dr. Kosiek und Frau Dr. Adibelli. Danke auch an die Therapeuten Frau Hesse (Qi Gong), Herr Martin (Psycho- therapie), Frau Twele (Autogenes Training, Nordic Walking), Frau Dizinger (Kunsttherapie), Frau Sprafke (Yoga) und die Musiktherapeutin, deren Name ich vergessen habe. Auch ein richtig dickes Lob für das Mittagessen. Es war gegenüber letzten Jahres eine Steigerung um 100 %. Beim Frühstück und Abendessen besteht noch handlungsbedarf. Ansonsten habt ihr mein Schmerzlevel wieder runtergebracht. Ein dickes Dankeschön dafür. Trotz Corona war der Aufenthalt wieder klasse. Man sieht, wie sich die Menschen im Klinikum Alfeld Mühe geben. AMEOS, ihr habt in Alfeld ein gutes Team. Macht weiter so! Es ist ein Klinikum, wo der Patient auch Mensch ist – man muss sich bei euch wohlfühlen. Danke dafür. Mit lieben Grüssen aus Einbeck . Stefan Gronewold, 09.11.2020 A MEO S Reha Klinikum Ratzeburg Ich war vom 30.07.20 bis 20.08.20 Rehabi- litant im Ameos wegen einer COP D Grad II. Die Zimmer waren sehr einfach, aber sehr sauber und zweckmässig ein- gerichtet. Alle Therapeuten und Ärzte waren kompetent, sehr nett und bemüht. Das Klinikum hat eine super tolle Lage, an einem Wäldchen gelegen, was zu schönen Spaziergängen einlud. Auch empfehlen kann ich eine Dampferfahrt ab Ratzeburg ...Sehr schön!!! Alles in allem kann ich die Klinik empfehlen. Habe sehr nette Menschen kennengelernt und immer noch guten Kontakt. Würde dort immer wieder eine Reha machen. maxi-8317, 20.10.2020 AMEOS Klinikum Halberstadt Ich bewerte dieses Krankenhaus im Namen meines Bruders. Er liegt seit einiger Zeit auf der Station A1. Die Kompetenz der Ärzte, die Fürsorge der Schwestern kann man sich wirklich für jedes Krankenhaus wünschen. Mein Bruder ist trotz schwerer Krankheit wieder aufgeblüht. Volle Stern- chen von uns für diese Station. Wir emp- fehlen es auf jeden Fall weiter. Weiter so! Ich würde mir nur noch wünschen, dass mein Bruder wieder gesund wird. Vielen Dank an das gesamte Team. Petra Wiwiorra, 10.06.2020 AMEOS Klinikum Inntal Die Klinik bietet alles, um wieder gesund zu werden. Die Zimmer sind gut ausgestattet und werden wochentags gründlich gereinigt, um sich wohl und geborgen zu fühlen. Die Garten- anlage ermöglicht. Abstand vom Stress zu bekommen, um sich wieder auf die Schönheiten des Lebens zu konzentrie- ren. Für das leibliche Wohl wird seitens des Küchenperso- nals gesorgt – hier ist für jeden Geschmack etwas dabei –, absolut köstlich und reichlich. Die Betreuung durch das medizinische Personal verdient, ebenso wie die des gesam- ten Personals, höchste Anerkennung und Wertschätzung. Für die Genesung der Patienten wird von Klinikseite alles erdenklich Mögliche in die Wege geleitet. Voraussetzung ist natürlich auch die Kooperation von der Patientenseite und ein Verständnis über die Möglichkeiten der Klinik. Nur gemeinsam und mit der notwendigen Mitwirkung lässt sich ein gutes Ergebnis erzielen. Ich war anfangs skeptisch, ob ich nach dem Rehaaufenthalt wieder arbeitsfähig sein werde. Nach der Wiedereingliederung und einiger Zeit im Arbeitsleben kann ich nur berichten, dass, wer sich an die Empfehlungen der Klinik hält, auch wieder gestärkt am Leben teilnehmen kann. AmeosKlinik2020, 11.10.2020 Quellen: AMEOS Klinikum Alfeld AMEOS Klinikum Halberstadt AMEOS Reha Klinikum Ratzeburg AMEOS Klinikum Inntal AMEOS MittenDrin. Für einander stark. Hören Sie mal rein in unseren neuen Podcast – die ganz persönliche Sprechstunde. Weitere Informationen unter: ameos.eu/podcast