Spezielle Schmerztherapie
Liebe Patientinnen und Patienten,
herzlich willkommen in der Klinik für interdisziplinäre, multimodale Schmerztherapie im AMEOS Klinikum Alfeld.
In Deutschland leiden etwa 12 Millionen Menschen an chronischen Schmerzen. Ein großer Anteil der Leidenden sind Menschen ab einem Alter von 70 Jahren. Aber auch bei jüngeren Menschen werden häufig chronische Schmerzen festgestellt. Sie entstehen durch eine Verkettung von körperlichen, seelischen und auch sozialen Komponenten. So entwickelt sich ein eigenständiges Krankheitsbild, welches das Leben der Erkrankten akut einschränken kann.
Was ist chronischer Schmerz?
Treten Schmerzen länger als sechs Monate fortwährend oder wiederkehrend auf, handelt es sich um chronische Schmerzen. So kann sich eine eigenständige Schmerzkrankheit entwickeln. Im Gegensatz zum akuten Schmerz haben chronische Schmerzen also ihre Warnfunktion verloren.
Schmerzleidende ziehen sich häufig vor Familie und Freunden zurück und geraten so in eine ungewollte Isolation. In der Folge leiden die Betroffenen in erheblichem Maße unter beruflichen und privaten Einschränkungen. So sind Leistungsfähigkeit, seelisches Befinden, soziale Aktivitäten, Partnerschaft und Sexualität oft stark beeinträchtigt. Die Behandlung von chronischen Schmerzen stellt eine besondere Herausforderung dar und kann häufig nur bedingt von Hausärzten geleistet werden.
Wenn Medikamente und andere verordnete Maßnahmen nicht ausreichend wirken, bleibt Schmerzpatienten meist nur die Möglichkeit zu lernen mit dem Schmerz umzugehen.
Hier setzen wir - das Team der Multimodalen Schmerztherapie im AMEOS Klinikum Alfeld - an. Unsere Behandlungsstrategien ermöglichen Patientinnen und Patienten ein neues Lebensgefühl, indem sie lernen mit ihren Schmerzen umzugehen und diese in den Griff zu bekommen.
Das Konzept der Multimodalen Schmerztherapie
Die Multimodale Schmerztherapie kombiniert verschiedene Therapiebausteine, wie spezielle medizinische, psychologische und physiotherapeutische Behandlungen, die durch verschiedene Entspannungsverfahren, Yoga, Qi Gong und Musiktherapie ergänzt werden. So ergibt sich das folgende Behandlungskonzept:
- differenzierte medizinische Maßnahmen: individuelle medikamentöse Schmerzeinstellung, spezielle Nervenblockaden, Infusionsbehandlungen und Akupunktur (Stationär und ambulant)
- Psychologisch-verhaltenstherapeutische Maßnahmen: Entwicklung von Krankheitsbewältigungsstrategien: Einzel- und Gruppengespräche
- Musiktherapie: Eine kreative Therapieform zur Erhaltung & Förderung seelischer, körperlicher und geistiger Gesundheit
- Bewegungstherapie: Nordic Walking, Feldenkrais, Yoga, Qi Gong
- Ergotherapie: Ein persönlicher Trainingsplan für den Arbeitsplatz und spezielle Fertigkeiten
- Entspannungsverfahren: Progressive Muskelentspannung (PMR), Autogenes Training, Traumreise, Atemtherapie
- Ablenkungsmaßnahmen: Kreatives Gestalten und Genusstherapie
- Procain-Basen-Infusions-Therapie: Stationär und ambulant
- Sozialdienst: Beantwortung möglicher sozialer und beruflicher Fragen
- Ernährungsberatung
Voraussetzungen für die Multimodale Schmerztherapie
- manifeste Beeinträchtigung der Lebensqualität und der Arbeitsfähigkeit
- Fehlschläge einer vorherigen Schmerztherapie oder eines schmerzbedingten operativen Eingriffs oder einer Entzugsbehandlung
- bestehende Medikamentenabhängigkeit oder bestehender Medikamentenfehlgebrauch
- Schmerzverstärkende psychische Begleiterkrankung
- gravierende somatische Begleiterkrankungen
Unsere Ziele
Bislang hatte der Schmerz Ihr Leben im Griff. Das möchten wir umkehren! Unser Ziel ist es, dass Sie den Schmerz in den Griff bekommen, um den Anforderungen in Ihrem Beruf wieder gerecht zu werden und liebgewonnene Aktivitäten mit der Familie und Ihrem sozialen Umfeld wieder mit Freude ausüben zu können. Sie sollen Ihr Leben wieder genießen können. Hierfür sollen folgende Ziele umgesetzt werden:
- Schmerzen lindern
- schmerzbedingte Einschränkungen im Familienleben, im Beruf und in der Freizeit verringern, um mehr Lebensqualität zu erreichen und zufriedener zu sein
- (Wieder-) Aufnahme von Hobbies und sportlichen Aktivitäten
- Verbesserung und Erhalt der beruflichen Leistungsfähigkeit und Aktivität
- Erlernen von Fähigkeiten, die den alltäglichen Umgang mit dem Schmerz verbessern
- Verantwortung für sich selbst übernehmen
- soziale Bindungen eingehen
Den aktuellen Flyer der Klinik für Spezielle Schmerztherapie mit allen wichtigen Informationen finden Sie hier.
Wenn Sie von chronischen Schmerzen betroffen sind und unsere Hilfe brauchen, sind wir gerne für Sie da. Für einen Erstkontakt melden Sie sich bitte bei Frau Sewe. Sie steht Ihnen gern in allen organisatorischen Fragen zur Verfügung.
Sprechzeiten:
Montag 7:30 bis 15:30 Uhr
Dienstag 7:30 - 14:30 Uhr
Mittwoch 7:30 - 13:30 Uhr
Donnerstag 7:30 - 15:30 Uhr
Freitag 7:30 - 13:30 Uhr
Terminvereinbarung:
Ansprechpartnerin: Nadine Sewe
Tel.: +49 5181 707-201
Fax: +49 5181 707-205
Wir freuen uns, Sie in unserer Klinik für Spezielle Schmerztherapie im AMEOS Klinikum Alfeld begrüßen zu dürfen. Im Vorfeld sind folgende Schritte notwendig:
- Sprechen Sie Ihre/n Haus- oder Fachärztin bzw. Facharzt auf eine Überweisung für die Spezielle Schmerztherapie an.
- Treten Sie in Kontakt mit unserem Sekretariat. Dort wird Frau Nadine Sewe Ihnen einen Termin für ein Erstaufnahmegespräch geben.
- Sammeln Sie im Vorfeld an das Gespräch alle ärztlichen Befunde Ihrer Schmerzlaufbahn und bringen Sie diese in Kopie zu Ihrem Termin mit.
- Das Vorgespräch mit Untersuchung (Schmerztherapeutisches Assessment) wird ca. 1-1,5 Stunden in Anspruch nehmen.
- Den Befund des Schmerztherapeutischen Assessment senden wir an Ihre/n Hausärztin bzw. Hausarzt.
- Wir vereinbaren gemeinsam einen zeitnahen Termin für die stationäre Therapie.
- Planen Sie ca. 15 Tage für die stationäre Therapie ein.
- Im Anschluss an die stationäre Therapie ist eine ambulante schmerztherapeutische Anschlussbehandlung möglich.
- Verschlechtert sich Ihr Zustand innerhalb von 8-12 Monaten nach Ihrem Aufenthalt, wird einer Wiederaufnahme dringend empfohlen.