Mit dem Beginn des Herbstes steigt alljährlich die Gefahr von Erkältungs- und Grippekrankheiten (Influenza). Dr. Klaus-Henning Thomas, Chefarzt der Klinik für Pneumologie, Beatmungsmedizin und Infektiologie am AMEOS Klinikum Aschersleben rät, sich rechtzeitig gegen die Influenza impfen zu lassen. Nach der Impfung dauert es etwa zwei Wochen, bevor der Körper genügend eigene Abwehrmechanismen aufgebaut hat, um die Viren effektiv zu bekämpfen. Der Höhepunkt der Grippesaison wird für die Monate Dezember bis Februar erwartet. Wer sich mit genügend Vorlauf impfen lässt, vermeidet das Risiko einer Ansteckung. Und wer sich trotz Impfung mit dem Grippeerreger ansteckt, kann immerhin mit einem deutlich milderen Krankheitsverlauf rechnen.

„Besonders über 60-Jährige, Menschen mit chronischen Krankheiten, ältere Mitbürger*innen, Schwangere und Menschen in Gesundheitsberufen sollten sich auf jeden Fall impfen lassen, da sie zu den so genannten Risikogruppen gehören“, erklärt Dr. Klaus-Henning Thomas. Die Impfung gegen die Influenza ist seiner fachlichen Einschätzung nach hinreichend erforscht und zudem gut verträglich. Mögliche Nebenwirkungen sind entweder so gering, dass sie sich kaum bemerkbar machen oder so selten, dass es sich nur um wenige Einzelfälle handelt. Er selbst lasse sich seit mehr als 20 Jahren jedes Jahr gegen die Influenza impfen und habe nicht ein einziges Mal Beschwerden gehabt, so der Chefarzt.

Im vergangenen Winter 2020/21 war die Grippesaison  im Vergleich zu den Vorjahren schwach ausgeprägt. Das Robert-Koch-Institut zählte gerade einmal 585 labordiagnostisch bestätigte Fälle (Vergleichszahlen von 2018/19: 182.000 Fälle, 2019/20: 188.119 Fälle). Die Ursachen dafür liegen für Dr. Klaus-Henning Thomas auf der Hand: Zusätzlich zu den Corona-bedingten Hygienemaßnahmen mit Mund-Nasen-Schutz, Händedesinfektion und Abstandsregeln, haben sich besonders viele Menschen gegen die Influenza impfen lassen. So konnte der Erreger sich nur schwer verbreiten. Krankheitsverläufe verliefen überwiegend mild.

Dass die Grippe durch weltweite Impfungen eines Tages ganz verschwinden könnte, glaubt der  Pneumologe nicht: „Die Grippe begleitet unsere Welt wahrscheinlich schon seit dem 16. Jahrhundert und hat mittlerweile zahlreiche Varianten ausgebildet. Die Influenza vollständig einzudämmen, ist zwar theoretisch vorstellbar, bedürfte aber ganz gewaltiger Kraftanstrengungen.“

Wer sich gegen die Influenza impfen lassen möchte, kann dieses mit einer Impfung gegen Covid-19 kombinieren. Das gilt auch für andere Schutzimpfungen, wie etwa Masern oder Hepatitis.

Das AMEOS Klinikum Aschersleben-Staßfurt fördert die Impfung gegen die Grippe bereits seit vielen Jahren. Neben der Möglichkeit, sich in der Sprechstunde des Betriebsarztes impfen zu lassen, sind auch mobile Impf-Teams in den Häusern unterwegs, die die Mitarbeitenden direkt an ihrem Arbeitsplatz aufsuchen.

Auch hausärztliche Praxen und unterschiedliche Fachärzt*innen bieten ihren Patient*innen eine Impfung gegen die Grippe an. Für gesetzlich Versicherte ist die Schutzimpfung kostenlos. Für Kinder mit chronischen Erkrankungen ist eine Impfung ab einem Alter von sechs Monaten möglich.