Die Klinik für Innere Medizin des AMEOS Klinikums Bernburg feiert dieser Tage ein Jubiläum: seit 35 Jahren werden hier in der Funktionsabteilung Gastroskopien, vielen eher bekannt als Magenspiegelungen, durchgeführt. Die Gastroskopie war die erste endoskopische Untersuchung, die in Bernburg eingeführt wurde. In den späteren Jahren folgten Darmspiegelungen und die Darstellung der Gallenwege. Die Funktionsidagnostik konnte vielen Patientinnen und Patienten helfen und sie hat in dieser Zeit auch ein Stück Medizingeschichte miterlebt. Denn sowohl die Geräte, als auch die Untersuchungsmethodik haben sich im Lauf der Zeit verändert.
Bei der Gastroskopie werden die Speiseröhre, der Magen und der obere Teil des Dünndarms auf Veränderungen und Erkrankungen untersucht. Die Gastroskopie gehört zur Endoskopie, was übersetzt „hineinsehend“ bedeutet. Und das taten die Ärztinnen und Ärzte vor 35 Jahren auch noch: sie schauten direkt durch einen beweglichen Glasfaserschlauch des Endoskops in den menschlichen Körper, um eine Diagnose zu stellen. Heute werden die Bilder mit einer Kamera in präziser optischer Auflösung durch HD-Technologie in 4K auf einem Monitor ausgewertet. „Die Gastroskopie, beziehungsweise die gesamte Endoskopie, dient heute nicht mehr nur der reinen Diagnostik“, erklärt Claudia Schmidt, Chefärztin der Klinik für Innere Medizin in Bernburg, „sondern wir können auch schmerzfrei Gewebeproben für weitere Untersuchungen entnehmen oder Fremdkörper aber auch gutartige Tumore entfernen“, führt sie weiter aus. Die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt können über einen Arbeitskanal im Gastroskop ein Präzisionswerkzeug einführen um Blutungen zu stillen, Polypen abzutragen oder Aufdehnungen vorzunehmen. Zum Einsatz kommt die Gastroskopie bei Patientinnen und Patienten, die unter anhaltenden Oberbauchbeschwerden, wiederkehrendem Sodbrennen und Schluckbeschwerden leiden oder bei denen ein Verdacht auf ein Magengeschwür oder ein Karzinom besteht.
Was Ende der Achtziger noch revolutionär in der Diagnostik war, ist heute ein fester Bestandteil in der medizinischen Versorgung den Ärztinnen und Ärzte sicher und routiniert durchführen. Neben der Technik hat sich mit der Zeit auch die Untersuchungsmethode gewandelt. „Heute werden alle Endoskopien standardmäßig unter einer leichten Narkose durchgeführt. Das ist für die Patienten angenehmer und bedeutend stressfreier“, führt die Chefärztin weiter aus. Etwa 3000 Eingriffe führen die erfahrenen Ärztinnen, Ärzte und Pflegekräfte in der Funktionsdiagnostik des AMEOS Klinikums Bernburg pro Jahr durchgeführt.