Das Seniorenkolleg der Hochschule Anhalt am Standort Bernburg bietet Vorlesungen zu verschiedenen Themen, unter anderem Gesundheit, für Interessierte jeden Alters an.
Zur letzten Vorlesung referierte Lars Klapproth, Oberarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie des AMEOS Klinikums Bernburg zum Thema „Gesunder Rücken - Rückenschmerzen“. Er informierte in seinem Vortrag über die verschiedenen Ursachen, Symptome, Diagnostik und Behandlungsmöglichkeiten von Rückenschmerzen.
Besonders bei der Vorbeugung von Verschleißproblemen ist derjenige gut beraten, der sich regelmäßig bewegt, so Klapproth. Wenn die Schmerzen stärker werden, empfiehlt der Arzt neben Schmerzmitteln zunächst so genannte konservative Behandlungsmethoden, wie die Physiotherapie. Das kann zum Beispiel gerade bei Bandscheibenvorfällen helfen. Wenn die Therapie keine Besserung bringt, kann operiert werden. Klapproth: "Ich persönlich operiere, wenn ich denke, dass ich den Patienten helfen kann, tue es aber nicht, wenn ich nicht überzeugt bin. Nicht selten ist die Entscheidung für eine Operation eine Gradwanderung."
In seinem weiteren Vortrag erläuterte er auch Krankheiten und Behandlungen, zum Beispiel Arthrose (Verschleiß der Wirbelgelenke), Wirbelverkrümmungen und die als Knochenschwund bezeichnete Krankheit Osteoporose. Nach Möglichkeit werden bei diesen Krankheiten ebenfalls zunächst "konservative Behandlungsmethoden" angewandt, ehe eine Operation in Frage kommt.
In Deutschland haben statistisch gesehen zurzeit 27-40 % der Menschen Rückenschmerzen das heißt rund jeder Dritte leidet unter Beschwerden. Etwa 70 % haben die Schmerzen mindestens einmal im Jahr und fast jeder klagt mindestens einmal im Leben über Rückenschmerzen.
Das Ziel ist, Hilfen zur Selbsthilfe anzubieten und über Möglichkeiten der Vorbeugung und Therapie in Bezug auf Rückenschmerzen zu informieren.