Schmerzmedizin
Schwerpunktversorger an drei Standorten
Seit März dieses Jahres verläuft eine strukturelle Neuausrichtung der AMEOS Klinika im Salzlandkreis für eine zukunftssichere medizinische Patientenversorgung. Dabei setzt AMEOS auf ein spezialisiertes Versorgungskonzept in der Region, das sich zusätzlich zur Grund- und Regelversorgung auch auf eine stationäre Schwerpunktversorgung an den Standorten Aschersleben, Bernburg und Schönebeck ausrichtet. Darüber hinaus sichert die standortübergreifende Zusammenarbeit aller AMEOS Klinika in Sachsen-Anhalt, u. a. in spezialisierten Zentren, eine individuelle, an die Bedürfnisse und örtlichen Gegebenheiten angepasste Behandlung der Patientinnen und Patienten.
„Schmerz ist das, was immer ein Patient darunter versteht, und Schmerz ist vorhanden, wann immer ein Patient ihn wahrnimmt."
Wenn Schmerzen den Tagesablauf bestimmen, die Lebensqualität mindern und die Freude am Leben nehmen, haben sie ihre ursprüngliche und durchaus sinnvolle Warn- und Schutzfunktion verloren. Sie sind zu einer eigenen Krankheit, der Schmerzkrankheit, geworden, bei der neben dem körperlichen auch das psychische und soziale Wohlergehen beeinträchtigt sind.
Nahezu 15 Millionen Menschen leiden in Deutschland unter dauerhaften Schmerzen. An ausreichenden Versorgungsstrukturen fehlt es nach wie vor. Dabei führt chronischer Schmerz, je länger er besteht, zu weitreichenden Folgen für die Betroffenen, die alle Lebensbereiche einschließen. Ein wohnortnahes wirksames Therapieangebot für solche Patientinnen und Patienten vorzuhalten, ist unser Anspruch.
Auf der Schmerzstation des AMEOS Klinikums Bernburg können bis zu 24 Patientinnen und Patienten mit chronischen Schmerzen behandelt werden. Darüber hinaus gibt es eine Schmerzambulanz.
Ansprechpersonen
Multimodale Schmerztherapie
Die Multimodale Schmerztherapie ist ein standardisiertes, wissenschaftlich gesichertes Therapieprogramm, welches den bio-psychosozialen Behandlungsansatz berücksichtigt, indem sie gleichermaßen an der primär auslösenden Ursache, als auch den einem Teufelskreis ähnelnden Folgen des Schmerzes ansetzt. Neben der Schmerzlinderung gelten daher die Verbesserung von Mobilität und Aktivität als die entscheidenden Therapieziele für Patientinnen und Patienten mit chronischen Schmerzen. Dieser mehrschichtige therapeutische Ansatz findet bei Kopf- und Rückenschmerzen, ebenso aber bei Schmerzformen, die durch Entspannungsverfahren, medizinische Trainingstherapie und psychologische Verfahren gelindert werden können Anwendung.
Körperliches, gedankliches und verhaltensbezogenes Üben findet unter ärztlicher Kontrolle statt, wobei alle an der Therapie Beteiligten nach einem gemeinsamen, miteinander abgestimmten Konzept arbeiten.
Multimodale Schmerztherapie dient der Behandlung chronischer bzw. chronisch wiederkehrender Schmerzen, die trotz ambulanter Behandlungsversuche nicht ausreichend gelindert werden können:
- Rückenschmerzen
- Kopfschmerzen
- Nervenschmerzen
- Tumorschmerzen
- Fibromyalgie
- Gelenkschmerzen
- Rheuma
Eine Teilnahme an aktivierenden und die Mobilität trainierenden Therapieverfahren sollte möglich sein.
Übungen und medizinische Behandlungen zur körperlichen Wiederherstellung werden mit Maßnahmen der psychologischen Schmerztherapie kombiniert. Der Überwindung von Angst und Vermeidung sowie der Förderung des Schmerzverständnisses und der Bewältigung von aus dem Schmerz resultierenden Lebenseinschnitten kommen dabei besondere Bedeutung zu.
Medizinische Behandlung:
- Beurteilung und Kontrolle von Erkrankungen, Medizinische Diagnostik und Beurteilung von Befunden
- Medikamentöse Schmerztherapie
- Schmerzblockaden, -injektionen, -infusionen
- Entzugstherapien
- Vermittlung/Erläuterung von Krankheitsmodellen
Körperliche Therapien:
- spezielle Physiotherapie
- Rückenschulung
- Sporttherapie
- Bewegungsbad/Aquafitness
- physikalische Anwendungen
Ergotherapie:
- Arbeitstraining
- Aktivitäten des täglichen Lebens
- Selbsthilfetraining
- Hirnleistungs- und Gedächtnistraining
- kreative Angebote
Für die Multimodale Schmerztherapie sollten Patientinnen und Patienten folgende Voraussetzungen erfüllen:
- ausreichende Motivation für Körper- und Psychotherapie
- Akzeptanz des Konzeptes der aktiven Übungs- und Bewältigungstherapie
- Akzeptanz des Verzichtes auf passive Maßnahmen (z.B. Massagen)
Schmerzambulanz
Die Schmerzambulanz ist in enger Kooperation und interdisziplinärer Zusammenarbeit mit der Hausarztpraxis und anderen beteiligten Facharztgruppen in die ambulante Versorgung von Patientinnen und Patienten mit chronischen Schmerzen eingebunden.
Nach einer ausführlichen Erhebung Ihrer individuellen Schmerzanamnese wird ein spezielles Therapiekonzept erarbeitet, in dessen Rahmen festgelegt wird, welche der umfangreichen Behandlungsoptionen zur Schmerzlinderung eingesetzt werden. Hierbei wird besonders dem Umstand Rechnung getragen, dass bei der Entstehung und Aufrechterhaltung von chronischen Schmerzen sowohl körperliche als auch seelische und soziale Faktoren zusammenspielen.
Zur Anwendung kommen nahezu alle invasiven und nicht-invasiven schmerztherapeutischen Behandlungsverfahren.
Sprechstundenzeiten
- Montag - Mittwoch, Freitag: 14.00 – 16.00 Uhr
- sowie nach telefonischer Anmeldung und mit gültiger Überweisung
Termine und Organisation
unter Telefon: +49 (0)3471 34-1675
Bitte bringen Sie zur Erstvorstellung folgende Unterlagen mit
- Ihre Versicherungskarte
- Überweisung Ihrer Haus- oder Facharztpraxis
- Liste mit aktuell eingenommenen Medikamenten
- Befunde von im Vorfeld durchgeführten Untersuchungen
- Entlassungsbrief von stationären Aufenthalten oder Kuren