Brustzentrum
Im Brustzentrum Ostholstein im AMEOS Klinikum Eutin arbeitet seit mehr als zwanzig Jahren ein Netzwerk von Spezialistinnen und Spezialisten aus Klinik und Praxis als interdisziplinäres Team zusammen und steht Ihnen bei allen Erkrankungen der Brust zur Seite: Wir bündeln modernste diagnostische Verfahren konservative und operative Spitzenmedizin und naturheilkundliche Konzepte vor dem Hintergrund neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse – damit wir Ihnen in allen Stadien Ihrer Brusterkrankung bestmöglich helfen können.
Wir diagnostizieren und behandeln alle Erkrankungen der weiblichen Brust und vor allem Brustkrebs in interdisziplinärer Kooperation mit der Pathologie, der Nuklearmedizin, der Anästhesie, der Chirurgie, der Inneren Medizin und der Strahlentherapie.
Im Rahmen eines wöchentlich stattfindenden Tumorboards legen wir gemeinsam Therapiekonzepte für Brustkrebspatientinnen fest. Wir bieten Spezialsprechstunden für Brustkrebspatientinnen wie die Tumorrisikosprechstunde, die Onkologische Sprechstunde und die Mammakarzinomsprechstunde an.
Wir arbeiten eng zusammen mit der Psychoonkologie und dem Sozialdienst sowie mit dem Verein zur Hilfe Krebskranker Ostholstein e.V. und der Hospizvereinigung Eutin e.V., so dass wir Sie nicht nur medizinisch, sondern auch seelisch und sozial rundum betreuen können.
Das Brustzentrum Ostholstein im AMEOS Klinikum Eutin wurde nach den Anforderungen der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Gesellschaft für Senologie zertifiziert und ist eingebunden in die Qualitätsgesicherte Mamma-Diagnostik (QuaMaDi) Schleswig-Holstein und in das Mammografie-Screening.
Das Brustzentrum-Team
Hilke Wendt
Leiterin des Brustzentrums und der Gynäkologischen Onkologie, Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe, Schwerpunkt Gynäkologische Onkologie und PalliativmedizinFrank Liedke
Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Facharzt für Gynäkologie und GeburtshilfeMandy Stockhusen
Fachkrankenschwester für Onkologie und Palliativpflege, Pain Nurse, zertifizierte onkologische ErnährungsmanagerinLeistungsspektrum
Gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern bieten wir im Brustzentrum Ostholstein eine umfassende Versorgung in Diagnostik, operativer und medikamentöser Therapie von gut- und bösartigen Brusterkrankungen an.
Brustkrebsbehandlung
In unserem kooperativen, zertifizierten Brustzentrum können wir ein breites Behandlungsspektrum bei Erkrankungen der Brust anbieten. Patientinnen steht ein kompetentes Team aus erfahren Brustoperateuren zur Seite.
Welches Operationsverfahren am besten für eine Patientin geeignet ist, wird jeweils im ausführlichen und persönlichen Gespräch erörtert.
Unser Leistungsspektrum umfasst folgende Operationen:
1. Brusterhaltende Therapie (BET)
Durch moderne Operationsverfahren ist es uns heute möglich, in fast 80 % der Fälle ein brusterhaltendes Operationsverfahren anzuwenden. Dabei ist Ihre Sicherheit für uns das oberste Gebot. Aber auch das kosmetische Ergebnis nimmt einen wichtigen Stellenwert in der Therapieplanung ein.
Bei der brusterhaltenden Operation wird das erkrankte Brustdrüsengewebe unter Mitnahme eines ausreichenden Sicherheitsabstands vollständig entfernt. Der hierdurch entstandene Substanzdefekt kann in aller Regel problemlos durch das umliegende Brustdrüsengewebe gedeckt werden.
Bei größeren Tumoren kann es notwendig werden, dass man das benachbarte Gewebe in den Defekt einschwenken muss. Hieraus kann unter Umständen eine etwas kleinere Brust resultieren.
2. Ablatio (Brustamputation)
Trotz moderner Therapieverfahren ist es auch heute noch in ca. 20 % der Fälle notwendig, die erkrankte Brustdrüse vollständig zu entfernen. Hierbei ist uns bewusst, dass dies sowohl körperlich als auch seelisch ein erhebliches Trauma für die betroffene Patientin darstellt.
3. Plastisch-rekonstruktive Operationsverfahren
Zusammen mit unserem Kooperationspartner Dr. med. Matthias Geenen, Leitender Arzt der Fachabteilung für plastische und wiederherstellende Chirurgie am Lubinus Clinicum in Kiel, ist es uns möglich, Ihnen ein breites Spektrum an plastisch-rekonstruktiven Eingriffen nach Brustkrebsoperationen anbieten zu können.
Dies beinhaltet:
Wiederaufbau nach Brustamputation
- unter Zuhilfenahme von körpereigenem Gewebe (Lattissimus-dorsi-Lappenplastik, TRAM-, DIEP-Flap)
- unter Zuhilfenahme von körperfremdem Material (Expander, Implantate)
- eine Kombination aus beidem
Weiterhin sind brustverkleinernde Operationen unter Entfernung des tumortragenden Anteils und Angleichung der Gegenseite möglich.
Sollte dies in Ihrem Falle notwendig werden, vereinbaren wir in Absprache mit Ihnen einen Vorstellungstermin in der Sprechstunde von Dr. med. Matthias Geenen.
4. Wächterlymphknotenentfernung (Sentinel-Node-Biopsy)
Zur operativen Therapie des Brustkrebs gehört immer auch eine Operation der Lymphknoten im Bereich der betroffenen Achselhöhle.
In über 70% der Fälle können wir Patientinnen heute eine moderne und sehr schonende Operationsmethode der Achsellymphknoten anbieten.
Bei dieser Operation werden nicht, wie früher üblich, sämtliche Lymphknoten aus der betroffenen Achselhöhle entfernt, sondern es wird der Lymphknoten, bzw. die Lymphknotengruppe entfernt, welche die Lymphe (Gewebswasser) aus der erkrankten Brust als erstes erhalten. Hierfür muss der Lymphknoten am Tag vor der Operation mittels eines leicht radioaktiv markierten Medikaments markiert werden.
In vielen Fällen kann der Patientin so eine weiterführende, belastende Operation erspart werden.
5. Klassische Axilladissektion (Lymphknotenentfernung aus der Achselhöhle)
Besteht schon vor der Operation der Verdacht, dass Lymphknoten befallen sein könnten (durch Tastuntersuchung und/oder Ultraschall), so kann das Wächterlymphknotenverfahren nicht angewandt werden. In diesem Falle ist eine konventionelle Entfernung der Achsellymphknoten notwendig. Wobei wir auch hierbei heutzutage schonender operieren, um unnötige Komplikationen zu vermeiden.
Onkologische Therapie in der Onkologischen Tagesklinik Eutin
Unser Standort am AMEOS Klinikum Eutin bietet die ideale Vernetzung von stationärer operativer Versorgung mit anschließender ambulanter onkologischer Therapie in der onkologischen Tagesklinik des Hauses. Hier werden pro Jahr zusammen mit den internistischen Onkologen mehr als 3000 Therapien durchgeführt.
Therapie
Medizinisch indizierte Chemotherapien, zielgerichtete Therapien, Gabe von Blutkonserven und weiteren wichtigen onkologischen Medikamenten sowie Schmerztherapien als auch Punktionen werden in der onkologischen Tagesklinik in einer persönlichen und freundlichen Atmosphäre durchgeführt. Hier werden auch Patientinnen und Patienten mit internistisch-onkologischen Erkrankungen behandelt.
Eine Breast Nurse, eine onkologische Fachschwester und eine Study Nurse gehören zum festen Team der Tagesklinik und des Brustzentrums.
Es besteht eine enge Zusammenarbeit zum Verein zur Hilfe Krebskranker Ostholstein e.V., zu unserer Psychoonkologin, dem Sozialdienst, der Selbsthilfegruppe und der Hospizvereinigung Eutin e.V., so dass wir Sie nicht nur medizinisch sondern auch seelisch und sozial rundum betreuen können.
Hormon-Therapie
Bei der Behandlung von Brustkrebs können auch Hormone wirksam eingesetzt werden.
Östrogene sind weibliche Geschlechtshormone, die bis zum Ausbleiben der Regelblutung in den Eierstöcken gebildet werden. Nach den Wechseljahren entstehen Östrogene durch die Umwandlung von männlichen Geschlechtshormonen (Testosteron) mit Hilfe des Enzyms Aromatase. Wie auch normale Zellen der Brustdrüse, wird ein Großteil der Brustkrebszellen durch Östrogene im Wachstum angeregt. Ca. 60 bis 70 Prozent der Brusttumore reagieren auf Hormone. Brustgewebe wird deshalb immer auf sogenannte Hormonrezeptoren untersucht und Brustkrebs mit sogenannten antihormonellen Therapien behandelt.
Folgende antihormonelle Therapien können angeboten werden:
- Antiöstrogene Behandlung in Tablettenform oder durch Injektion mittels einer Spritze, bei welcher die Hormonrezeptoren direkt blockiert werden.
- Aromatasehemmer, diese Therapie in Tablettenform wird nur bei Frauen nach den Wechseljahren eingesetzt.
- In Kombination mit Antiöstrogenen wird bei Frauen unter 40 eine Ausschaltung der Eierstöcke durch eine Spritze in das Bauchfett durchgeführt
Brustkrebsvorsorge und Früherkennung
Die Mammographie zur Krebsfrüherkennung ist eine spezielle Röntgenuntersuchung, welche Veränderungen in der Brust sichtbar machen kann, bevor diese tastbar sind.
Für die optimale Darstellung wird die Brust zwischen Röntgenröhre und Filmtisch gelegt und vorsichtig zusammengedrückt. Dabei ist die Bildqualität umso besser und die Strahlenbelastung umso geringer, je mehr die Brust komprimiert wird. Dieses Zusammendrücken bringt keine Nachteile für das Gewebe, wird aber von den meisten Patientinnen als unangenehm empfunden. Es ist daher wichtig, der Assistentin mitzuteilen, wann es zu schmerzhaft wird.
Von jeder Brust werden in der Regel zwei Bilder angefertigt. Je nachdem können eventuell mehr Aufnahmen oder zusätzliche Vergrößerungsaufnahmen nötig sein.
Wann wird eine Mammographie durchgeführt?
Man unterscheidet die diagnostische Mammographie von der Screening- (oder Vorsorge-) Mammographie.
Die diagnostische Mammographie:
Eine Mammographie wird als Untersuchungsmethode eingesetzt, wenn Verdacht auf eine Veränderung in der Brust besteht.
Die Screening- (Vorsorge-) Mammographie:
In diesem Fall handelt es sich bei der Mammographie um eine reine Früherkennungsmethode von Brustkrebs oder seiner Vorstufen, ohne dass die Patientin oder ihr Arzt ein Zeichen dafür hätten. Frauen ohne spezielles Risiko sollten im Alter zwischen 40 und 50 Jahren zur Vorsicht und zu späteren Vergleichszwecken eine so genannte Basismammographie durchführen lassen. Ab 50 Jahren empfiehlt es sich, alle zwei Jahre die von der Screening-Einrichtung in Schleswig-Holstein angebotenen Untersuchungen wahrzunehmen. Für Frauen mit einem familiären Risiko soll ein individuelles Vorgehen mit der Frauenärztin bzw. dem Frauenarzt gewählt werden.
Wie aussagekräftig ist die Mammographie?
Obwohl nicht alle Veränderungen in der Mammographie erkennbar sind, ist jedoch die Aussagekraft sehr hoch. Auf der anderen Seite werden aber auch Befunde erkannt, welche vorher nicht eindeutig waren und weitere Abklärungen notwenig machen. In dieser Situation helfen zum Beispiel der Ultraschall und/oder eine Punktion weiter.
Selten ist eine sogenannte MRT-Untersuchung zur Ergänzung der Diagnostik sinnvoll.
Gibt es Risiken?
Durch die aktuelle hochwertige Technik ist die Strahlendosis bei der Mammographie minimal und ist in Relation des Nutzens medizinisch zu verantworten.
Ein Zusammenhang zwischen der Entstehung von Brustkrebs oder anderer gesundheitlicher Schäden sind im Zusammenhang mit der Mammographie nie nachgewiesen worden.
Die Heilungschancen und langfristige Überlebenszahlen von Brustkrebs mit Hilfe der Früherkennung sind durch die Mammographie deutlich gestiegen.
Leider werden auch gutartige Veränderungen, welche zu weiteren Abklärungen führen, entdeckt. Unnötige Operationen kommen jedoch kaum vor.
Sinnvoll:
Sofern man noch eine regelmäßige Periode hat, sollte die Mammographie in den ersten Tagen danach durchgeführt werden, da in dieser Phase die Brust am wenigsten empfindlich ist. Grundsätzlich ist jedoch eine Mammographie jederzeit möglich.
Es ist sinnvoll, am Untersuchungstag keine Körperlotion oder Puder und kein Deodorant zu benutzen, da diese die Bildbeurteilung erschweren können.
Unsere Ansprechpartner:
Tesdorpfhaus
Radiologische Gemeinschaftspraxis Eutin
Früherkennung mit Ultraschall
Die Ultraschalluntersuchung der Brustdrüse ist ein ergänzendes, bildgebendes Verfahren zur Darstellung von Veränderungen der weiblichen oder männlichen Brust. Hierbei wird unter Zuhilfenahme von Ultraschallwellen (keine Röntgenstrahlung) ein Bild des Brustdrüsengewebes erzeugt. Die Ultraschalluntersuchung ist als alleinige Früherkennungsmethode nicht geeignet, um sämtliche Veränderungen in der Brust darzustellen, bietet jedoch in Kombination mit der digitalen Mammographie eine höchstmögliche Sicherheit. Die Ultraschalluntersuchung ist besonders bei jüngeren Frauen und Frauen mit dichterem Brustdrüsengewebe der Mammographie überlegen.
Für die gezielte Abklärung von Tastbefunden oder auffälligen Mammographiebefunden stehen Ihnen in unseren Brustsprechstunden an den drei Standorten moderne Ultraschallsysteme und erfahrene Untersucher zur Verfügung. Die reguläre Vor- und Nachsorge erfolgt über Radiologische Praxen.
Biopsie
Sollte sich bei der Ultraschalluntersuchung ein auffälliger, abklärungsbedürftiger Befund ergeben, so kann dieser durch eine Gewebeprobe abgeklärt werden. Bei der sogenannten Stanzbiopsie wird im Rahmen eines kurzen Eingriffes und unter lokaler Betäubung eine winzige Probe aus dem auffälligen Areal entnommen. Das gewonnene Material wird von unseren kooperierenden Pathologen bevorzugt bearbeitet, sodass wir meist innerhalb von 24h ein feingewebliches Untersuchungsergebnis haben.
Dieses Untersuchungsergebnis werden wir dann gemeinsam mit Ihnen an einem gesonderten Termin besprechen.
Für den seltenen Fall, dass die Mammographie einen auffälligen, abklärungsbedürftigen Befund ergibt, welcher in der Ultraschalluntersuchung nicht dargestellt werden kann, ist es notwendig, diesen Befund unter mammographischer Kontrolle abklären zu lassen.
Hierfür kooperieren wir eng mit der Radiologischen Gemeinschaftspraxis im Tesdorpfhaus, Lübeck. Die erfahrenen Kollegen übernehmen für uns die feingewebliche Sicherung des auffälligen Bereiches. Die weitere Befundbesprechung und Therapieplanung würde dann wieder in unserem Brustzentrum erfolgen.
Brust MRT
Die Magnetresonanz-Tomographie (MRT) ist derzeit keine Routineuntersuchung und wird nur bei bestimmten wenigen Fragestellungen durchgeführt, die vom Arzt befürwortet werden müssen. Die Untersuchungen werden an MRT-Geräten mit speziellen Brust-Spulen in Bauchlage angefertigt. Wegen der Hormonabhängigkeit der Durchblutung der Brustdrüse sollte bei der MRT der Brust ein Zeitraum zwischen dem 7. und 13. Zyklustag gewählt werden.
Indikationen:
Hauptindikation für die MRT der Brust sind: Hochrisikopatientinnen (BRCA-1-/-BRCA-2-Mutationen, familiäre Häufung), Abklärung von Brustimplantaten, Differenzierung von Narben bzw. Rezidiven nach chirurgischen Eingriffen, präoperatives Staging und Klärung von nicht eindeutigen bzw. diskrepanten klinischen, mammographischen oder sonographischen Befunden.