Das überregionale Zentrum für Herzrythmusstörungen geht im AMEOS Klinikum Halberstadt an den Start. Takt- und Impulsgeber ist Chefarzt Prof. Dr. Guido Matschuck, der die Leitung der Klinik für Kardiologie & Rythmologie zum 1. Februar 2019 übernommen hat. Dabei wird das bisherige und bereits heute schon umfangreiche Leistungsspektrum der konventionellen Kardiologie deutlich erweitert.
„Mit der Etablierung des Zentrums für Herzrythmusstörungen sowie der Einführung spezieller Behandlungsmethoden für die akute und chronische Herzschwäche leisten wir einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der kardiologischen Versorgung in der Region“ ist Prof. Klaus Begall, ärztlicher Direktor des AMEOS Klinikums Halberstadt sichtlich stolz auf die Neuausrichtung der Klinik und die Verstärkung des Chefärzteteams am Klinikum.
Seine medizinische Expertise und den erfolgreichen Aufbau einer exzellent funktionierenden Kardiologie mit dafür speziell geschulten Mitarbeitern hat Prof. Matschuck bereits im Rahmen früherer beruflicher Tätigkeiten mehrfach unter Beweis gestellt. „Ich bringe nach Halberstadt die Erfahrung vieler schöner Jahre in der interventionellen Kardiologie und Rhythmologie sowie in der Versorgung struktureller Herzkrankheiten mit.“ Ein besonderes Augenmerk liegt hierbei auf der Weiterbildung der Mitarbeitenden. Prof. Matschuck ist aktives Mitglied der nationalen und europäischen Fachgesell¬schaften der Kardiologie, Rhythmologie und der Notfallmedizin, er ist nach den Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie zertifiziert für die Elektrophysiologie, die Invasivkardiologie, die Herzinsuffizienztherapie und die Schrittmachertherapie.
Prof. Matschuck hatte zunächst eine Ausbildung als Rettungsassistent in Dortmund absolviert und einige Zeit in diesem Beruf beim Malteser Hilfsdienst in seiner Heimatstadt Oldenburg gearbeitet. Die Tätigkeit in der Notfallmedizin ist Ihm immer eine Herzenssache geblieben: während des gesamten Studiums und später dann auch als Notarzt in Hamburg und Leipzig. Die Humanmedizin studierte Matschuck an den Universitäten Hamburg, Bochum und Dublin und begann seine Laufbahn als Arzt im Praktikum an der Universitätskardiologie Hamburg. Hier kam er erstmalig mit der Rhythmologie und der Invasivkardiologie unter Prof. Meinertz und Prof. Willems in Berührung. „Seitdem hat mich das Thema nicht mehr losgelassen“. Matschuck weiter „nur und ausschließlich Kardiologie war mir aber zu wenig – ich wollte auch wirkliche Intensivmedizin lernen“.
Dies führte Matschuck 2004 nach Leipzig, wo er im Klinikum Sankt Georg, einem großen, städtischen Krankenhaus, seine Assistenzarztzeit beendete und letztlich seit 2007 nahezu ausschließlich die Invasivkardiologie betrieb. Schon in diesem Krankenhaus war Prof. Matschuck ín den Bau eines weiteren Herzkatheterlabores involviert und betrieb die Zertifizierung einer „Chest-Pain-Unit“ sowie den Aufbau einer Elektrophysiologie zur Therapie von Herzrhythmusstörungen.
„Gute, sinnvolle und individuelle Medizin ist eben gerade KEIN Widerspruch zu wirtschaftlichen Überlegungen – nein: beides zusammen bedeutet nachhaltigen Aufbau für die Region“, so Matschuck anläßlich der Pressekonferenz. Dabei folgt er dem Prinzip „so wenig Medizin wie möglich- aber auf jeden Fall so viel Medizin wie nötig individuell für jeden einzelnen Patienten.“
Herzrythmusstörungen haben vielfältigste Ursachen. Die richtige Einordnung der jeweiligen Situation und der zu Grunde liegenden Rhythmusstörung erfordert viel Erfahrung von ärztlicher Seite und eine sehr gute technische Ausstattung. So ist es laut Prof. Matschuck „nicht damit getan, jedem Patienten unmittelbar eine Verödungsbehandlung oder irgendetwas anzubieten – Vielmehr ist es so, dass für jeden Patienten höchst individuell und im Gespräch die verschiedenen diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten erläutert werden müssen. Oftmals ist auch zunächst eine medikamentöse Therapie ausreichend oder aber, die Ursachen liegen ganz woanders und müssen überhaupt nicht kardiologisch behandelt werden…“ so der neue Chefarzt. Wichtig ist Ihm der Kooperationsgedanke. „Die Versorgung so häufiger Erkrankungen wie Herzrhythmusstörungen oder der Herzschwäche ist kein Konkurrenzgeschäft – dieser Gedanke ist völlig falsch – vielmehr müssen wir organisationsübergreifend unsere Kräfte und Kompetenzen bündeln und gemeinsam handeln.“
„Mit Prof. Matschuck haben wir nun alle Leitungsfunktion der 13 Fachbereiche unseres Klinikums wieder kompetent personell besetzt“, freut sich auch Krankenhausdirektor Frank Kühl über den Neuzugang. „Wir sind medizinisch, pflegerisch und technisch hochklassig aufgestellt –hervorragende Voraussetzung also für eine gesicherte, nachhaltige und wohnortnahe stationäre und ambulante Versorgung in Halberstadt und darüber hinaus“, so Kühl weiter.