Bei der bundesweiten Studie zur Therapie eines Hörsturzes nahm das AMEOS Klinikum Halberstadt eine führende Rolle ein. Geklärt wurde insbesondere die Frage, ob niedriger dosierte Medikamente bei ambulanter Behandlung von Vorteil sind.
Von einem Moment auf den anderen plötzlich gar nichts mehr oder deutlich schlechter zu hören, ist ein furchtbarer Moment für alle, die es schon einmal erlebt haben. In Deutschland werden solche Hörsturze etwa 150.000 Mal pro Jahr diagnostiziert und zumeist mit Kortison in Tablettenform oder intravenös behandelt. Die 2016 begonnene HODOKORT-Studie* des Deutschen Studienzentrums für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde unter Leitung der Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde der Universitätsmedizin Halle erforschte, ob Behandlungen mit hoch- oder niedrigdosierten Kortison-Medikamenten bessere Ergebnisse für die Betroffenen bringen. (*HODOKORT steht für HOchDOsis-GlukoKORTikoid-Therapie.)
Als Schwerpunktversorger mit jahrzehntelanger Erfahrung im Fachgebiet der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde nahm das AMEOS Klinikum Halberstadt an dieser wichtigen Studie teil. Das Team um Chefarzt Dr. med. Jörg Langer bestand aus fünf speziell qualifizierten Ärztinnen und Ärzten sowie zwei Studienschwestern. Zusammen behandelten sie 29 zur Teilnahme bereiten Patientinnen und Patienten – die zweithöchste Anzahl unter bundesweit 36 teilnehmenden Kliniken und damit Platz eins in Sachsen-Anhalt.
Das erfreuliche Ergebnis: Zukünftig setzt die Halberstädter HNO-Klinik nur noch in Ausnahmefällen auf eine stationäre Therapie. In den meisten Fällen können vom Hörsturz betroffene Personen mit niedrig dosiertem Kortison effektiv behandelt werden und müssen dafür nicht länger im Krankenhaus bleiben. Dabei fallen Nebenwirkungen deutlich geringer aus. „Die Studie hat weltweites Interesse ausgelöst“, unterstreicht Chefarzt Langer die Wichtigkeit der Erkenntnisse und ergänzt: „Sie haben für die Arbeit in unserer Klinik und in den HNO-Praxen einen großen Effekt.“
Darüber hinaus laufen derzeit weitere Studien am AMEOS Klinikum Halberstadt: Unter anderem zur operativen Behandlung von wiederholten Mandelentzündungen. Betroffene, bei denen von ihrer behandelnden HNO-Praxis die Notwendigkeit zur Entfernung der Gaumenmandeln gesehen wird, können sich unter www.ameos.de/klinikum-halberstadt/leistungen/medizinische-fachbereiche/hals-nasen-und-ohrenheilkunde oder direkt unter https://toto-studie.hno.org/ darüber im Vorfeld der Operation informieren
Am 3. März ist Welttag des Hörens. Der Welttag des Hörens ist ein gemeinsamer Aktionstag der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und des Bundesverbandes der Hörsysteme-Industrie (BVHI). Er steht unter der Schirmherrschaft des Bundesgesundheitsministers Prof. Dr. Karl Lauterbach. Das Motto des diesjährigen Welttags in Deutschland lautet: „Das Leben gehört gehört“. Gutes Hören ist nicht nur aus körperlicher Sicht wichtig: Neben Symptomen wie Stress, Tinnitus oder Schlafmangel kann eine unbehandelte Schwerhörigkeit auch psychische Folgen haben, etwa ein sinkendes Selbstwertgefühl oder ein steigendes Risiko für Depressionen.
AMEOS Ost verbindet die 19 AMEOS Einrichtungen an elf Standorten in Sachsen-Anhalt mit insgesamt 1.900 Betten bzw. Behandlungsplätzen. Mit rund 4.100 Mitarbeitenden zählen wir zu den größten Arbeitgebern der Region. AMEOS sichert die Gesundheitsversorgung in den Regionen: An über 50 Standorten in unseren Krankenhäusern, Poliklinika, Reha-, Pflege- und Eingliederungseinrichtungen sind wir Vorreiter in Medizin, Pflege und Betreuung. Rund 18.000 Mitarbeitende kümmern sich jährlich um das Wohlergehen von über einer halben Million Menschen. Denn für AMEOS gilt: Vor allem Gesundheit.
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