Psychose
Erkrankungen, die die Wahrnehmung des Betroffenen komplex beeinflussen und verändern
Eine psychische Erkrankung, die mit einer Wahrnehmungsstörung einhergeht, kann dazu führen, dass die Betroffenen ihre Realitätsempfindungen auf eben diese veränderten Wahrnehmungen abstimmen, was zu massiven Problemen mit der Umwelt führen kann.
Menschen mit psychotischen Störungen, insbesondere auch Menschen mit Erkrankungen aus dem sogenannten schizophrenen Formenkreisen, versuchen, ihre komplex veränderten Wahrnehmungen in ihre eigene Realität und Identifikation abzubilden. Ein großes Problem besteht darin, dass Menschen mit psychotischen Symptomen in ihrer Umwelt nicht verstanden werden. Dies führt zu Konflikten, was häufig Einweisungen in psychiatrische Kliniken zur Folge hat.
Unser Behandlungsangebot
Ziel einer Behandlung ist es daher, dem betroffenen Menschen die stattgehabten Veränderungen zu erklären und zu relativieren, was Grundvoraussetzung einer Krankheitseinsicht und Einsicht zur Behandlung ist. Nicht selten erleben sich die betroffenen Menschen als nicht krank. Gelingt es ihnen aber, die Veränderung als Störung zu verstehen und damit ein eigenes Krankheitsverständnis zu entwickeln, verbessert dies die Prognose auch im langfristigen Verlauf erheblich.
Das Behandlungskonzept ist damit jeweils auf die folgenden drei Säulen aufgebaut:
- Psychoedukation
Verständnis des Krankheitsbildes und Möglichkeiten, dieses zu behandeln - Medikamentöse Behandlung
Stabilisierung und Balancierung des physiologischen Botenstoffsystems des Gehirns - Stärkung und Entwicklung eigener gesunder Ressourcen
Mithilfe individueller Möglichkeiten den eigenen Gesundheitszustand stabilisieren und somit auch einem Wiederauftreten neuer Krankheitsbilder entgegenwirken
Gruppentherapien, Abbau von Ängsten
Dabei kommen sowohl Gruppentherapien (Psychoedukation) und einzelne Gespräche (unterstützend und erklärend) zur Anwendung. In den zusätzlichen Begleittherapien (Kunst-, Musik-, Ergo-, Soziotherapie) wird das adäquate Wahrnehmen und Erleben unterstützt und stabilisiert. Ein weiteres Ziel der Behandlung ist, den massiven Ängsten und Stigmatisierungen, die nach wie vor mit Begriffen wie Schizophrenie und Psychose verbunden sind, entgegen zu treten. Insofern sind auch Angehörigengespräche und das Miteinbinden des sozialen Umfelds der Patienten und Patientinnen von großer Bedeutung.
Unterstützung auch nach Entlassung aus der Klinik
Gemeinsam mit den Therapeuten und Therapeutinnen und insbesondere auch mit dem Sozialdienst werden während der Behandlung die weiteren therapeutischen Unterstützungen nach der Entlassung aus der Klinik erarbeitet. Hier bestehen enge Kooperationen mit Einrichtungen des Betreuten Wohnens und der Psychiatrischen Institutsambulanz.