Vor interessierten Betroffenen, Angehörigen und Mitarbeitenden referierte Dr. med. Marc Warnecke M.Sc., Chefarzt Suchtmedizin am AMEOS Klinikum Dr. Heines Bremen zum Thema "Wenn Spielen zum Problem wird: Gaming Disorder - und was man dagegen tun kann"
Gaming Disorder (Computerspielabhängigkeit) stellt nach einigen Kontroversen der letzten Jahre ein eigenständiges Störungsbild dar, das durch Computerspiel-bezogenen Kontrollverlust, zunehmender Priorität gegenüber anderen Aktivitäten sowie Fortsetzung trotz negativer Konsequenzen gekennzeichnet ist.
In der Regel sind persönliche und/oder soziale Belange hinreichend beeinträchtigt. Insbesondere das Internetbasierte Spielen scheint zu besonders problematischer Nutzung zu verleiten.
Davon ausgehend sind vor allem psychotherapeutische Behandlungsansätze zur Bewältigung der Gaming Disorder relevant: Neben dem Aufbau einer Veränderungsbereitschaft stehen dabei die Erarbeitung von Behandlungszielen wie der Computerspielabstinenz und dem Aufbau alternativer Alltagsaktivitäten (reale soziale Kontakte, Schule/Ausbildung/Studium/Beruf, Sport etc.) im Vordergrund.
Mit den Gästen diskutierte Dr. Warnecke abschließend präventive Ansätze im Sinne einer stabilen, individuellen Medienkompetenz als auch mögliche Schutzmaßnahmen vor besonders kritisch zu bewertenden Computerspielen.