Die Abteilung für Rhythmologie und invasive Elektrophysiologie am AMEOS Klinikum Schönebeck erweitert ihr Behandlungssektrum um die seit 2021 in Deutschland zugelassene pulsed field-Ablationstechnik zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen.
Die Ablation am Herzen ist ein medizinisches Verfahren, das darauf abzielt, Herzrhythmusstörungen (Arrhythmien) zu behandeln, indem abnormale elektrische Signale im Herzen gezielt unterbrochen werden. Dabei wird Gewebe, das diese Signale erzeugt oder weiterleitet, verödet oder zerstört. Das Ziel ist es, den normalen Herzrhythmus wiederherzustellen.
Wie funktioniert eine Ablation?
Die Ablation wird in der Regel mithilfe eines Katheters durchgeführt und als Katheterablation bezeichnet. Dabei wird ein dünner, flexibler Schlauch (Katheter) durch eine Vene oder Arterie (meist in der Leiste) bis zum Herzen vorgeschoben. Der Katheter gibt entweder Hitze (durch Hochfrequenzstrom) oder Kälte (durch Kryoenergie) ab, um das Zielgewebe zu behandeln.
Die Ablation erfolgt unter kontinuierlicher Überwachung durch bildgebende Verfahren und ein Elektrophysiologiestudium, das die genaue Position der fehlerhaften elektrischen Signalwege im Herzen identifiziert.
Bei der pulsed field-Ablation werden die anvisierten Herzmuskelzellen (Kardiomyozyten) weder durch Hitze noch Kälte, sondern durch gepulste elektrische Felder geschädigt und hierdurch an einer Fortleitung elektrischer Signale gehindert. Hierbei treten durch die hochenergetischen Impulse Risse auf zellulärer Ebene in den Zellmembranen auf, einer sogenannten Elektroporation, wodurch die Zellen ihre Funktion nicht aufrechterhalten können. „Es handelt sich hierbei um ein innovatives Verfahren, das vornehmlich auf die Herzmuskelzellen einwirkt und das umliegende Gewebe (Nerven, Speiseröhre) somit schont. Wir werden es zunächst für die Vorhofflimmerablation* einsetzen“, erklärt Andreas Mitrasch, Ärztlicher Leiter der Abteilung für Rhythmologie und invasive Elektrophysiologie.
*Beim Vorhofflimmern treten elektrische Störsignale aus dem Bereich der Pulmonalvenen, aber im fortgeschrittenen Stadien auch aus dem Vorhof, auf und überstimmen den natürlichen Taktgeber, den Sinuskonten, des Herzens. Hierdurch beginnt das Herz unregelmäßig zu schlagen und dies kann sowohl die Blutfüllung und damit auch die Pumpfunktion des Herzens beeinflussen als auch beim Patienten unterschiedliche Symptome (Unruhe, Herzklopfen, Luftnot, Leistungsminderung, Schwindel etc.) hervorrufen. Eine mögliche und effektive Therapie des Vorhofflimmerns ist daher eine Katheterablation.
Fotos: AMEOS
BU_1: Andreas Mitrasch (l.) und Mario Schädel bei einer kürzlich durchgeführten Ablation.
BU_2: Mit dem FARAWAVE™ PFA-Katheter werden die anvisierten Herzmuskelzellen durch gepulste elektrische Felder geschädigt und hierdurch an einer Fortleitung elektrischer Signale gehindert.
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