Sie liegen so nah beieinander und doch könnten sie unterschiedlicher nicht sein: Genie und Wahnsinn. Bereits Aristoteles stellte die These auf, dass Genie und Wahnsinn nah beieinander liegen. Psychologische Studien untermauern die Behauptung des längst verflossenen Griechen. Zudem ergaben diese Studien, dass die Gehirne von "gesunden" Menschen mit den genetischen Markern, die eine erhöhte Wahrscheinlichkeit der Erkrankung an Schizophrenie und bipolaren Störungen in sich bergen, ein wenig anders "ticken" als die Gehirne der Menschen, die nicht über diese genetische Mutation in ihrer Erbanlage verfügen. Das Risiko an Schizophrenie oder psychischen Einschränkungen zu erkranken ist daher höher bei kreativen Menschen, als bei "normalen" Menschen. Ein Gen, von dem bereits bekannt ist, dass es die Wahrscheinlichkeit für Psychosen erhöht, beeinflusst auch die Kreativität, so die Forscher. Friedrich Hölderlin steht wie niemand sonst in der deutschen Literatur für das Klischee vom wahnsinnigen Genie. Kurt Cobain, Sänger der Band Nirvana, wird in diese Kategorie eingereiht und auch zahlreiche andere. Frauen sind dabei eindeutig "unterrepräsentiert". Wer Erfolg haben will, muss verrückt sein.

Ob das wirklich stimmt, ob Genie und Wahnsinn nah beieinander liegen, ob Frauen weniger genial und weniger wahnsinnig sind und warum geniale Menschen auch problematisch sind, darüber sprechen wir mit Prof. Dr. Uwe Gonther, Ärztlicher Direktor und Chefarzt am AMEOS Klinikum Bremen.

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