Psychotische Störungen
Der Begriff ‚Psychose‘ wird als eine Art Überbegriff für verschiedene psychische Erkrankungen benutzt, bei denen Halluzinationen oder Wahn zu den auffälligsten Krankheitszeichen gehören. Erkrankte erleben ihr Umfeld anders als gesunde Menschen und haben häufig Mühe, zwischen der Wirklichkeit und der eigenen, subjektiven Wahrnehmung zu unterscheiden. Bei einer Psychose können das Denken und Fühlen, das Empfinden zum eigenen Körper und der Kontakt zu anderen Menschen verändert sein.
Je früher Psychosen erkannt und behandelt werden, desto höher sind die Chancen für die Betroffenen, wieder ein weitgehend normales Leben zu führen. Unser ärztliches und therapeutisches Team wendet evidenzbasierte bewährte Behandlungskonzepte für psychotische Erkrankungen an. Neben antipsychotischen Medikamenten haben sich Verfahren der Psychotherapie bewährt.
Behandlungsgebiete
Charakteristisch für eine Schizophrenie sind der Verlust des Realitätsbezugs (Psychose), das Auftreten von Halluzinationen (zumeist das Hören von Stimmen), Wahnvorstellungen, Denkstörungen und abnormes Verhalten. Betroffene können an einer Reihe von Symptomen leiden, angefangen von bizarren Verhaltensweisen und ausschweifender, desorganisierter Sprache bis hin zur Gefühlskälte, Antriebsmangel, Spracharmut, Konzentrationsschwäche und fehlendem Erinnerungsvermögen.
Die Therapie der Schizophrenie erfordert viel Fachwissen und Erfahrung, auf die Patientinnen und Patienten in unserem Team bauen können. Zu den Behandlungsmöglichkeiten zählen vor allem Medikamente, Psycho- sowie Soziotherapie. Wichtig für uns ist auch die Motivation von Angehörigen zur Mitarbeit im Behandlungsprozess.
Bei der paranoiden Psychose entwickelt der Betroffene nach und nach „glaubwürdige" Wahnvorstellungen. Er entwickelt eine falsche Wahrnehmung der Realität, von der er trotz Gegenbeweisen nicht abgebracht werden kann. Häufig liegt ein paranoider Persönlichkeitstyp vor, der von Misstrauen geprägt ist, Handlungen anderer schnell als feindlich oder abwertend interpretiert und sehr leicht gekränkt ist.
Uns liegt am Herzen, dass Sie uns als Betroffene oder Betroffener Ihr Vertrauen schenken. Wenn Sie uns als erfahrene Ansprechperson akzeptieren, die Sie gut versteht, können wir uns ganz an Ihrer individuellen Situation orientieren und Sie psychotherapeutisch unterstützen.
Die wahnhafte Störung ist charakterisiert durch Wahnvorstellungen (falsche Überzeugungen), die mindestens einen Monat lang bestehen. Betroffene können zum Beispiel davon überzeugt sein, dass sie verfolgt, vergiftet, infiziert, aus der Ferne geliebt oder von ihren Ehepartnern oder geliebten Personen betrogen werden.
Tritt die wahnhafte Störung bei älteren Menschen auf, kann sie zusammen mit leichter Demenz bestehen.
Wenn es uns gelingt, dass sich Betroffene uns anvertrauen, dann können wir viel für sie tun. Unser ärztliches und therapeutisches Team kombiniert die Pharmakotherapie mit psychotherapeutischen Maßnahmen und geht ganz individuell auf die Patientin oder den Patienten ein.
Kennzeichnend für eine akute psychotische Störung ist das plötzliche Auftreten des Leidens. Innerhalb von zwei Wochen oder weniger, manchmal sogar innerhalb von ein bis zwei Tagen bzw. wenigen Stunden wird ein bis dahin unauffälliger Mensch psychotisch (geisteskrank).
Die Symptome entsprechen im Wesentlichen denen einer "echten" schizophrenen Psychose. Es treten Halluzinationen, Wahnvorstellungen und eine damit meist verbundene auffällige Sprechweise auf.
Unser Ziel ist es, in akuten Krisen die Symptome schnell zu lindern. Es gilt, diesen Patientenkreis mit medikamentöser Therapie, Psychotherapie, sozialer Unterstützung und Psychoedukation gut zu betreuen. Die Experten des AMEOS Klinikum St. Josef Oberhausen sorgen für ein stressfreies Umfeld, damit es der Patientin oder dem Patienten schnell wieder besser geht.
Es wird eine schizoaffektive Störung diagnostiziert, wenn gleichzeitig oder abwechselnd Symptome einer Schizophrenie, einer Depression und/oder einer krankhaften Hochstimmung (Manie) auftreten. Für den Betroffenen ist das ein äußerst belastender Zustand. Die Heilungsaussichten sind jedoch gut, besonders wenn die Störung rechtzeitig erkannt und behandelt wird. Vor allem mit Antidepressiva und Neuroleptika kann die Erkrankung erfolgreich abgekürzt und gemildert werden.
Gemeinsam mit Ihnen als Betroffenen suchen wir mögliche krankheitsauslösende Faktoren und entwickeln einen auf Ihre Symptome abgestimmten Therapieplan. Bei uns können Sie lernen, mit Ihrer Erkrankung umzugehen. Dabei können Sie auf unsere Erfahrung und unser Fachwissen bauen, aber auch auf unser Einfühlungsvermögen.