Suchterkrankungen
Eine Sucht ist die psychische oder physische Abhängigkeit von einer Substanz oder einem Verhalten. Sie entsteht, weil das Suchtmittel oder die Verhaltensweise auf das Belohnungszentrum im Gehirn wirkt und dort positive Gefühle auslöst. Sowohl genetische als auch psychische und soziale Faktoren können eine Sucht verursachen.
Der Entzug von der Substanz oder einem Verhalten ist ein wichtiger erster Schritt. Wir begleiten Sie in dieser Phase mit unserem Fachwissen und unserer Erfahrung. Wir unterstützen Sie dabei, Strategien zu entwickeln, um ohne die Sucht zu leben und eine neue Lebensqualität zu entwickeln. Wenn erforderlich, bereiten wir Sie auf eine längerfristige Entwöhnungsbehandlung in einer dafür spezialisierten Klinik vor.
Behandlungsgebiete
Der Alkoholentzug – die Entgiftung – ist der erste Schritt auf dem Weg zur Abstinenz. Während des Entzugs wird die körperliche Abhängigkeit vom Alkohol überwunden. Auf die Entgiftungsphase folgt die Entwöhnungsphase. Dabei wird gelernt, ein Leben ohne Alkohol zu führen, die eigenen Lebenskräfte zu stärken und Alternativen zum Suchtmittel zu finden. Ein wichtiger Bestandteil der Therapie ist es auch, bisherige Rückfälle zu analysieren und aktive Eingriffsmöglichkeiten für die Betroffenen zu erarbeiten, um den nächsten Rückfall zu verhindern.
Unter dem Begriff „Drogen“ versteht man Stoffe, die sich auf die Psyche des Menschen auswirken. Dazu gehören auch Nikotin, Koffein, verschiedene Medikamente und die sogenannten „illegalen Drogen“, deren Herstellung, Besitz, Verbrauch und Vertrieb verboten sind. Solche Substanzen können zu schwerer körperlicher oder psychischer Abhängigkeit führen. Zudem führen sie häufig zu deutlichen körperlichen und psychischen Schäden.
Nach dem Entzug, der unter ärztlicher Betreuung und individuell auf die persönliche Problematik zugeschnitten erfolgt, machen wir Sie als Betroffene oder Betroffenen stark für ein Leben ohne die Sucht.
Zum Behandlungsangebot gehören unter anderem Übungen zum Problemlösen, soziales Kompetenztraining, Entspannungsverfahren und das Erlernen von Strategien zur Vermeidung von Rückfällen.
Über einen längeren Zeitraum eingenommen, haben Schlaf- und Beruhigungsmittel ein großes Suchtpotenzial. Sie machen sowohl körperlich als auch psychisch abhängig.
Unter Anleitung unseres ärztlichen Personals wird die Medikamentendosis schrittweise reduziert. Nach dem Entzug erlernen Betroffene alternative Beruhigungsmethoden, um mit Stress und innerer Anspannung umzugehen.
Manche Glücksspieler verlieren zunehmend die Kontrolle über ihr Spielverhalten. Der Übergang zu einem riskanten oder sogar krankhaften Verhalten („Glücksspielsucht“) ist fließend und wird vom Spielenden oft gar nicht bemerkt. Wer eine Spielsucht bekämpfen will, benötigt viel Unterstützung, wenn das Spielen erst einmal selbstverständlicher Teil des Alltags geworden ist. Wir analysieren mit den Betroffenen die Suchtursache, entwickeln Bewältigungsstrategien und erarbeiten Strukturen und neue Inhalte für den Tagesablauf.
Internetsucht
Viele Aktivitäten im Internet können in eine Abhängigkeit münden. Ein Indikator dafür ist, dass wichtige andere Aufgaben im Leben vernachlässigt werden und sich die Betroffenen aus dem sozialen Leben zurückziehen. Beispiele für Bereiche mit Suchtpotenzial sind: Online-Rollenspiele, Online-Glücksspiele und Internetpornographie. Aber auch scheinbar harmlose Aktivitäten wie die Beteiligung an Foren, Computerspiele und Shopping können sich bis hin zu einer maßlosen Nutzung entwickeln. Beim Internet-Konsum ist eine Abstinenz sehr schwer möglich. Wir entwickeln mit Betroffenen Lösungswege, um den Gebrauch des Internets einzuschränken und wieder die Kontrolle über Ihr Internet-Verhalten und damit Ihr Leben wiederzugewinnen. Hierzu zählen Zeitmanagement, das Erlernen von Bewältigungsstrategien und spezielle psychotherapeutische Maßnahmen.