Akut- und Notfallmedizin
Notfallversorgung rund um die Uhr
Ganz gleich, ob Sie mit einem Rettungsdienst, mit einer Überweisung von Ihrem Hausarzt oder wegen akuter Beschwerden von selbst in unsere Notfallaufnahme nach Ueckermünde kommen – wir sind rund um die Uhr für Sie da.
Bei einer Notfallversorgung spielen viele verschiedenen Faktoren eine Rolle. Deshalb findet diese nicht immer in geordneter Reihenfolge statt, sondern nach medizinischer Notwendigkeit und Dringlichkeit. Dafür bitten wir Sie um Ihr Verständnis.
Ärztliche Leitung
Andreas Nagel
Ltd. Oberarzt der NotfallambulanzAls Klinik mit einem erweiterten Notfallmedizinischen Schwerpunkt und Haus der umfassenden Notfallversorgung bieten wir interdisziplinäre Notfallmedizin nach internationalem Vorbild: Untersuchung, Diagnostik und Therapie erfolgen aus einer Hand. Unsere ZNA (Zentrale Notaufnahme) stellt die „Nahtstelle“ zwischen ambulanter und stationärer Versorgung unseres Hauses dar und wir behandeln dort jedes Jahr etwa 30.000 Patient*innen. Unser Team ist rund um die Uhr bei allen akuten medizinischen Erkrankungen und Verletzungen für Sie da.
Im Folgenden finden Sie einen Überblick über unser umfangreiches Leistungsspektrum:
Zentrale Notaufnahme (ZNA):
Als Patient*in in unserer ZNA werden Sie von erfahrenen Notfallmedizinern direkt oder in Konsultation mit den anderen Fachkliniken unseres Hauses behandelt. Dank dieser intensiven interdisziplinären Verzahnung können wir Ihnen ein breites diagnostisches Spektrum in 24-Stunden-Bereitschaft bieten:
- Schockraumversorgung bei lebensbedrohlichen Erkankungen/Verletzungen
- Konventionelle Röntgendiagnostik
- Computer- und Kernspintomografie
- Angiografie
- Herzkatheter-Labor (mit Chest Pain Unit)
- Neurologische Diagnostik (mit Stroke Unit)
- Endoskopie und Ultraschalldiagnostik
- Umfassende Labor-Diagnostik
Zentrale Notaufnahmestation (ZNA-S):
Die Zentrale Notaufnahmestation steht immer zu Verfügung. Sie ist interdisziplinär ausgerichtet und für die Behandlung von Notfallpatient*innen vorgesehen. Die Aufnahmestation ist der Zentralen Notaufnahme angegliedert und beide Einheiten gehören strukturell zusammen. Eine Aufnahme in dieser Station erfolgt:
- Nach Unfällen zur Überwachung und Ultraschallkontrolle
- Mit Schwindel oder Kopfschmerzen zur Überwachung, Diagnostik und Therapie
- Mit Herzrhythmusstörungen zur Überwachung
- Mit akuten Bauchschmerzen zur Abklärung, insbesondere zum Ultraschall oder der Schnittbilddiagnostik
- Mit allergischen Reaktionen
- Mit Luftnot zum Ultraschall der Lunge und des Herzens
- Mit starken Schmerzen in Körperregionen zur Schmerztherapie und weiterer Diagnostik
- Mit Fieber zur Diagnostik und Therapie
- Mit Vergiftungen zur Überwachung
Schockraum:
Im sogenannten Schockraum findet die Versorgung Schwerverletzter und lebensbedrohlich Erkrankter statt. Hier werden zum Beispiel Patient*innen behandelt:
- Nach Herz-Kreislaufstillstand
- Nach schweren Unfällen
- Mit akuten Schlaganfällen
- Mit großer Luftnot
Notarztdienst:
Gemeinsam mit den Kolleg*innen der anderen Fachkliniken unseres Hauses wird durch Mitarbeiter*innen unserer Klinik ein Notarzteinsatzfahrzeug der Berufsfeuerwehr Oberhausen besetzt. So stehen wir Ihnen auch außerhalb unseres Hauses im Notfall zur Seite. Die Alarmierung erfolgt über die Leitstelle der Feuerwehr. Die Leitstelle erreichen Sie über die bundeseinheitliche „112“.
Innerklinische Notfallversorgung:
Notfälle treten natürlich nicht nur im privaten Umfeld, auf der Arbeit oder im Straßenverkehr auf, sondern auch im Krankenhaus oder in der Notaufnahme. Für diese Patient*innen ist es ebenfalls von größter Bedeutung, einen ausgebildeten Notfallmediziner*in innerhalb kürzester Zeit zur Verfügung zu haben. Als Spezialisten für Notfallmedizin unterstützen wir daher das innerklinische Notfallteam durch Bereitstellung von Ärzt*innen, Pflegerkräften und Behandlungskapazitäten.
Dringlichkeit entscheidet
In unserer Notaufnahme entscheiden wir nach dem Manchester Triage System (MTS). Mit diesem Verfahren wird der Schweregrad einer Erkrankung bzw. Verletzung eingeschätzt und priorisiert. Das MTS besteht aus fünf Stufen. Jeder Stufe ist eine Farbkategorie zugeordnet, die genau definiert, welche Behandlung Priorität hat. Daher werden Patienten nicht nach der Reihenfolge ihrer Ankunft sondern ausschließlich nach der Behandlungsdringlichkeit versorgt. Schwerverletzte und bewusstlose Patienten werden daher zuerst behandelt.
- Rot: Sofortige Behandlung – alle untergeordneten Tätigkeiten werden sofort unterbrochen
- Orange: Sehr dringende Behandlung – Einleitung der Behandlung innerhalb von 10 Minuten
- Gelb: Dringende Behandlung – Einleitung der Behandlung innerhalb von 30 Minuten
- Grün: Normal – Einleitung der Behandlung innerhalb von 90 Minuten
- Blau: Nicht dringend – Einleitung der Behandlung innerhalb von 120 Minuten
Die Behandlungsreihenfolge der Patienten richtet sich daher nicht nach dem Eintreffen in der Zentralen Notaufnahme, sondern nach der Dringlichkeit der Erkrankung oder Verletzung!
Behandlungsablauf
- Zunächst nehmen wir Ihre Personalien und Versicherungsdaten auf.
- Anschließend wird aufgrund Ihres Beschwerdebildes eine pflegerische Ersteinschätzung vorgenommen. Für diese Einschätzung werden Indikatoren wie z.B. Lebensbedrohung, Schmerz, Blutverlust, Bewusstseinslage, Temperatur und Krankheitsdauer erhoben
- Daraus ergibt sich zusammen mit Ihrem aktuellen Beschwerdebild Ihre Behandlungsdringlichkeit
- Je nach Dringlichkeit werden die weiteren Behandlungsschritte eingeleitet
So geht es weiter
Bis eine endgültige Diagnose erfolgen kann, sind je nach Schweregrad der Erkrankung oder Verletzung einige Untersuchungen notwendig (z. B. Röntgen, Blutanalyse, EKG). Dies ist wiederum mit Wartezeit für die Auswertung der Befunde verbunden. Wenn die vollständigen Untersuchungsergebnisse vorliegen, entscheidet das Behandlungsteam gemeinsam mit Ihnen über das weitere Vorgehen.
Und während Sie warten?
- ... trifft ein Rettungswagen bei uns ein
- ... wird im Schockraum ein schwerverletzter Patient versorgt
- ... wird ein gebrochenes Bein behandelt
- ... werden Ihre Röntgenbilder / Laborproben ausgewertet
Natürlich versuchen wir, jeden Patienten so schnell wie möglich zu behandeln. Leider lassen sich Wartezeiten nicht immer vermeiden. Da wir stets nach medizinischer Dringlichkeit behandeln, bitten wir Sie, im Falle von Wartezeiten, im Sinne Ihrer Mitpatienten Ruhe zu bewahren und uns zu vertrauen.
Sie brauchen als Patient akute Hilfe - an wen wenden Sie sich im Notfall?
Oft ist es selbst für Ärzte schwierig, den richtigen Ansprechpartner zu benennen - wie sollte ein Laie immer die richtige Entscheidung treffen? Hinter teilweise harmlos erscheinenden Symptomen können gefährliche Erkrankungen stecken. Andererseits gibt es für den Laien gefährlich aussehende Verletzungen oder bedrohlich erscheinende Symptome, bei denen wir in der Notaufnahme zu dem Ergebnis kommen, dass alles nicht so schlimm ist.
Zudem sind Menschen unterschiedlich - ein Landwirt oder Forstarbeiter wird sich von kleineren Verletzungen nicht sonderlich stören lassen. Andere fallen möglicherweise ohnmächtig zu Boden, wenn sie sich an einer Glasscherbe schneiden.
All diese Fakten gilt es, bei der Beurteilung und Behandlung von Notfällen zu berücksichtigen.
Sie haben vier Möglichkeiten, wussten Sie das?
- Der Hausarzt: Der Hausarzt ist Ihr eigentlicher Ansprechpartner, auch bei akuten Erkrankungen und Verletzungen. Wenn dieser geschlossen hat oder im Urlaub ist, dann gibt es eine Vertretung oder
- Den Kassenärztlichen Notdienst: Wenn Sie eine Erkrankung haben, mit der Sie normalerweise zum Hausarzt gehen würden, gerade aber keine Sprechzeit ist und Sie nicht bis zur Praxisöffnung warten können, ist der hausärztliche Notdienst für Sie da. (z.B. Wochenende und nachts).
- Die Notaufnahme: Die Notaufnahme ist immer für Sie geöffnet und wird Ihnen helfen. Die Grundidee der Notaufnahme eines Klinikums ist, dass sie für Patient*innen da ist, die die Mittel eines Klinikums benötigen. Das ist im Voraus oft nicht immer einfach zu wissen. Daher schicken teilweise niedergelassene Ärzte die Patient*innen doch zu uns in die Notaufnahme - oder umgekehrt.
- Der Rettungsdienst mit oder ohne Notarzt: Der ist immer für Sie da und wird Ihnen zu Hause oder auf der Straße oder wo auch immer Sie sich gerade befinden (vom Stromleitungsmast bis hin zur Baugrube) helfen.
Wichtige Notfall-Rufnummern im Überblick:
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
wir helfen Ihnen gern und rund um die Uhr bei der erweiterten Notfallversorgung, wenn die Mittel in der Praxis nicht mehr ausreichen und Sie die Mittel der Notaufnahme sofort benötigen. Manchmal möchten Sie auch nur eine Zweitmeinung bei zweifelhaften Fällen (z.B. unklarer Kopfschmerz oder Schwindel, Bauchschmerz, ...). Auch da helfen wir gern und sofort.
Wir bitten Sie, Ihre Patient*innen vorher anzumelden, um den täglichen großen Patientenzustrom besser koordinieren zu können. Wählen Sie hierzu bitte die Rufnummer: 0208-695-6776 (Triagekraft).
Folgenden Informationen benötigen wir von Ihnen:
- Benötigt der Patient eine Überwachung?
- Ist der Patient intensivtherapiepflichtig?
- Welches Transportmittel wird benutzt? (Hubschrauber, Notarztwagen, Rettungswagen, Taxi, PKW)
Bitte geben Sie den Patienten wichtige Vorbefunde, Röntgenbilder und Medikamentenverordnungspläne mit.
Anmeldebogen für Niedergelassene
Folgende Patientengruppen sind zu unterscheiden:
- Elektiv-Patienten
Wenn es sich um einen planbaren Termin handelt oder Sie eine Überweisung ausstellen, dann sollte der Patient sich direkt im Sekretariat der entsprechenden Fachabteilung vorstellen.
Die Informationszentrale unseres Hauses vermittelt unter Tel: 0208 695-0, gerne auch telefonisch, den Kontakt zur entsprechenden Fachabteilung. - Notfallpatienten
Wenn Sie Patienten zur Diagnostik oder Therapie in die Notaufnahme schicken möchten, dann stellen Sie bitte eine stationäre Einweisung aus. Damit können wir mit Mitteln des Krankenhauses prüfen, ob eine stationäre Einweisung notwendig wird oder nicht.
Eine Vor-Anmeldung von Patient*innen kann jederzeit über die Telefonnummer: 0208 695-6776 erfolgen. Ein/e Mitarbeiter*in unserer Notaufnahme nimmt Ihre Anliegen entgegen, dokumentiert alle relevanten Informationen und stellt ggf. den Kontakt zu den weiterbehandelnden Ärzte*innen her. - Arbeitsunfall
Bei einem Arbeitsunfall wird der D-Arztbericht ausschließlich in der Notfallaufnahme durch den diensthabenden Unfallchirurgen erstellt. Die Weiterbehandlung erfolgt dann entweder als allgemeine Heilbehandlung bei jedem niedergelassenen Kollegen oder als besondere Heilbehandlung beim niedergelassenen D-Arzt oder in der D-Arzt-Sprechstunde der unfallchirurgischen Klinik. Eine eventuell erforderliche stationäre Behandlung erfolgt in der Klinik für Unfallchirurgie des Klinikums. - Für den Rettungsdienst
Bitte melden Sie Schockraumpatienten über den Notfallkoordinator des Hauses Tel: 0208-695 2222 an.
Bei einer Anmeldung eines Patienten mit Notarzt ist ein Arzt-Arzt-Gespräch im Vorfeld sehr wünschenswert, damit wir uns möglichst gut und der Situation angemessen vorbereiten können.