Hildesheim/Alfeld: Kooperationen sind sinnvoll, erst recht, wenn es um komplexe Krankheitsbilder wie Alkoholabhängigkeit geht. Das AMEOS Klinikum in Hildesheim hat gemeinsam mit dem AMEOS Klinikum in Alfeld zu einer Fachtagung mit dem Titel „Alkoholabhängigkeit kompakt: Spektrum der Suchttherapie“ nach Hildesheim eingeladen. Vor rund 80 Besuchern aus der Region Hildesheim und Alfeld beleuchteten Experten aus unterschiedlichen medizinischen Versorgungsbereichen das Spektrum der Suchttherapie.
Künftig werden die beiden Klinika noch enger zusammenarbeiten, um die meistens durch somatische oder psychiatrische Begleiterkrankung zusätzlich belasteten alkoholabhängigen Patienten an beiden Standorten optimal versorgen zu können. "Wir wollen die Betroffenen unter einer ganzheitlichen Perspektive behandeln und nicht nur auf die seelischen oder somatischen Aspekte der Gesundheit fokussieren“, sagte Priv.-Doz. Dr. Marcel Sieberer, Ärztlicher Direktor, zur Begrüßung. Der kollegiale Austausch, das miteinander Abwägen, wenn es um das Wohl des Patienten gehe, soll künftig bei beiden Kliniken stärker gelebt werden.
Die Referenten Hans H. Stiegemann und Christiane Höff (AMEOS Klinika Hildesheim und Alfeld) erörterten in ihrem Vortrag die psychiatrischen und internistischen Aspekte der Alkoholabhängigkeit, Dr. Peter Schulte (Scheeßel)betonte die Rolle des Hausarztes, den etwa 80 Prozent der alkoholabhängigen Menschen mindestens einmal im Jahr aufsuchen, Dr. Hubertus M. Friederich (ZfP Südwürttemberg, Zwiefalten) machte deutlich, welche inhaltlichen Anforderungen an einen qualifizierten Alkoholentzug zu stellen sind, und Dr. Robert Stracke informierte über die stationäre Rehabilitation alkoholabhängiger Patienten.
Der Einladung folgten verschiedene Interessengruppen: Hausärzte, Vertreter der Suchtkrankenhilfe, Selbsthilfegruppen, Angehörige, Ehrenamtliche, Mitarbeiter der Polizei und anderer behördlicher Stellen sowie Experten aus unterschiedlichen klinischen Versorgungsbereichen.
Die Fachveranstaltung war der Auftakt zu einer Reihe weiterer Schwerpunktsymposien, die zukünftig in diesem Veranstaltungsformat stattfinden sollen.