"Muss ich einen Narbenbruch ertragen oder lasse ich ihn behandeln?" - war die zentrale Frage beim Medizinforum zum Thema "Narbenbrüche" im AMEOS Klinikum Am Bürgerpark unter der Leitung von Dr. Volker Roncossek, Leiter des Hernienzentrums Bremerhaven.

Bei Narbenbrüchen handelt es sich um Eingeweidebrüche der Bauchdecke im Bereich einer Operationsnarbe. 30 Prozent aller Patienten, die sich einer Bauchoperation unterzogen haben, sind betroffen, davon 50 Prozent innerhalb des ersten Jahres nach dem Eingriff. Die Ursachen sind vielfältig. Übergewicht, Asthma oder COPD sind nur einige Risikofaktoren. "Es gibt keine eindeutig definierbare Ursache für einen Narbenbruch. Eine große Gefahr bringt jedoch das Rauchen mit sich, da es die Wundheilung verschlechtert und Auslöser für viele Gefahrenpotentiale bildet", so Roncossek.

Symptome eines Narbenbruchs äußern sich in der Regel durch Vorwölbungen der Bauchdecke im Bereich der Narben. Diese treten häufig beim Husten, Pressen oder während des Stuhlgangs auf, sind meistens nicht schmerzhaft und können weggedrückt werden. "Viele Patienten können mit einem Narbenbruch beschwerdefrei leben. Kommt es aber zu einer Einklemmung des Darms und treten Schmerzen an der betroffenen Stelle auf, ist umgehend ein Arzt aufzusuchen", erklärt Roncossek den interessierten Gästen.

Ziel einer Narbenbruchoperation ist es, die Stabilität und Elastizität der Bauchdecke wieder herzustellen. Die betroffenen Patienten sollen nach einer Operation wieder fähig sein, alle Bewegungen ausführen zu können. Zur Schließung eines Narbenbruchs werden Netz-Implantationen verwendet, die einem Miniaturfischernetz gleichen. "Wir erzielen hiermit sehr gute Erfolge. Im internationalen Vergleich können wir sehr stolz sein auf unsere Langzeitergebnisse sein", erzählt Roncossek zum Abschluss der Veranstaltung. Die Komplikationsrate liegt bei lediglich 3,6 Prozent. Der Durchschnitt liegt bei 7 Prozent.