Die aufregende Zirkus-Projektwoche des Jahres 2024 ist nun abgeschlossen und fand am vergangenen Freitagnachmittag ihren vorläufigen Höhepunkt: eine bunte, vergnügliche, spannende und in jeder Hinsicht beeindruckende Galavorstellung ist sehr erfolgreich über die Bühne gegangen.

Mit der einzigartigen Zirkustherapie und den dazu gehörenden Vorstellungen hat Dr. med. Moritz Kuscha, Chefarzt der Klinik für Familienpsychosomatik am AMEOS Klinikum Inntal nicht nur etwas Besonderes ins Leben gerufen, sondern offensichtlich eine Tradition begründet – findet doch die Aktion schon zum wiederholten Mal statt.

Es ist bereits der dritte Sommer mit dem rot-weiß-blauen Zirkuszelt auf dem Gelände des Klinikums –  einem ganz speziellen Merkmal dieser Einrichtung. Es eröffnet die Möglichkeit für ein außergewöhnliches Konzept, das in dieser Form deutschlandweit in nur wenigen Krankenhäusern umgesetzt werden kann. Die Zirkustherapie, in deren Fokus das Stärken des Selbstbewusstseins auf spielerische Weise liegt,  wird von Dr. Kuscha geleitet. Als Co-Autor des Buches „Zirkustherapie – Ein kreativer Ansatz für die therapeutische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen“ und als Gründer des zirkuspädagogischen Programms „Circus Maurice“ verfügt der Mediziner über umfassende Erfahrung in dieser Behandlungsform, die in Simbach komplementär angeboten wird.

„Die Idee ist einfach und zielführend“, sagt Dr. Kuscha. „Durch Aktivitäten wie Jonglieren, Trapez oder Akrobatik lernen die Kinder und Jugendlichen ihre Gefühle besser zuzuordnen und zu regulieren. Das Zirkuszelt bietet dabei den perfekten Entwicklungsraum, in dem sie spielerisch an ihren Therapiezielen arbeiten können. Weil dabei der Spaß im Vordergrund steht, ist dieses Konzept besonders für schul- und behandlungsmüde Kinder sehr gut geeignet“, unterstreicht der Chefarzt. 

Die Zirkustherapie kann beispielsweise bei ADHS, Wutproblemen, Interaktionsstörungen und sogar bei Depressionen als ergänzende Behandlung eingesetzt werden. Sie gibt den jungen Patientinnen und Patienten die Möglichkeit, ihre Ressourcen zu aktivieren, Selbstwirksamkeit zu erfahren, Sozialkompetenz und Frustrationstoleranz zu trainieren, aber auch Selbstfürsorge zu betreiben. Dabei arbeiten Patienten- und Begleitkinder, aber auch Kinder von Mitarbeitenden der Klinik an einem gemeinsamen Programm, das sie am Ende des Prozesses aufführen. 

„Was uns bei der Zirkustherapie immer wieder aufs Neue beeindruckt, ist die Stimmung, die Energie und die Begeisterung der Kinder, die für einige Stunden vergessen, dass sie zur Behandlung da sind und sich scheinbar ganz nebenbei mit großen Schritten weiterentwickeln“, betont auch die Ärztliche Direktorin Dr. med. Margarete Liebmann.