Fragen & Antworten
Das System der Krankenhausfinanzierung hat sich in den letzten Jahren grundsätzlich gewandelt. Wurden früher die Kosten der Krankenhäuser vollständig erstattet, so werden die Leistungen heute anhand von Fallpauschalen finanziert. Die wirtschaftliche Situation vieler kommunaler Krankenhäuser leidet darunter. Viele Einrichtungen arbeiten mit Verlusten, d.h. die Aufwendungen übersteigen die Erlöse. Auf Grund der zumeist defizitären Haushaltslage ist der kommunale Träger in der Regel langfristig nicht in der Lage, die aufgelaufenen Verluste auszugleichen und zusätzlich finanzielle Mittel für erforderliche Investitionen bereit zu stellen.
Auf den steigenden Wettbewerb im Gesundheitswesen und die unsicheren Rahmenbedingungen kann die AMEOS Gruppe als privater Träger schneller und flexibler reagieren. Darüber hinaus kann AMEOS erforderliche Investitionen finanzieren, auch wenn diese nicht vom Land gefördert werden. Für den bisherigen kommunalen Träger entfällt zudem das Risiko, Verluste der Einrichtung ausgleichen zu müssen.
Bleibt das Krankenhaus nach der Privatisierung in der derzeitigen Versorgungsform erhalten oder muss man sogar um den Erhalt des Hauses bangen?
AMEOS wird seine ganze Innovationskraft einbringen, um das medizinische Leistungsportfolio so zu gestalten, dass der Beitrag zur medizinischen Versorgung der Bevölkerung im gesamten Einzugsgebiet des Krankenhauses dauerhaft sichergestellt ist.
Leitend bei der Weiterentwicklung der medizinisch-strategischen Ausrichtung des Krankenhauses ist neben dem Aspekt der Gewährleistung der medizinischen Versorgung auch die Frage nach dem Potenzial einer überregionalen Ausstrahlung des Leistungsportfolios. Im Rahmen von Strukturgesprächen mit Kostentragenden und anderen Krankenhäusern der Region wird AMEOS die zukünftige Ausrichtung und die medizinisch-strategische Weiterentwicklung des Krankenhauses abstimmen. Festzuhalten ist, dass AMEOS im Gegensatz zu zahlreichen Wettbewerbern noch nie ein Haus geschlossen hat.
Grundsätzlich ist es der Ansatz von AMEOS, beispielsweise durch die Schaffung von Zentrumsstrukturen, die Zuordnung zu Versorgungsstufen und die Bildung multiprofessioneller und interdisziplinärer Behandlungsteams, die Leistungserbringung und Versorgung zu verbessern. Die konsequent auf die Behandlungsnotwendigkeiten ausgerichtete Zentrumsstruktur stellt den geeigneten Rahmen für das Ressourcenmanagement und die Steuerung der Versorgung dar.
Darüber hinaus sind bestehende Kooperationen mit ärztlichen Praxen und anderen Krankenhäusern der Region auszubauen, bzw. neue Kooperationen aufzubauen.
Die Vertiefung der Kooperationen zwischen Krankenhaus und Niedergelassenen ist bis hin zum Aufbau medizinischer Versorgungszentren denkbar, in welchen wir die Menschen fach- und berufsgruppenübergreifend versorgen.
Kann man sich die Behandlung in einem Krankenhaus in AMEOS Trägerschaft noch leisten? Wird man dort behandelt mit einer gesetzlichen Krankenversicherung?
Die AMEOS Gruppe bietet in ihren Einrichtungen medizinische und pflegerische Versorgung für die breite Bevölkerung an.
Die Frage der Trägerschaft hat keinen Einfluss darauf, welche Personengruppen behandelt werden. Das Krankenhaus wird und muss auch weiterhin alle Menschen behandeln. An der Aufnahme des Krankenhauses im Krankenhausplan des jeweiligen Bundeslandes ändert sich durch die Privatisierung nichts. Jede gesetzlich versicherte Person wird daher auch weiterhin umfassend medizinisch versorgt. Die gesetzlichen Zuzahlungen sind, unabhängig von der Trägerschaft, für alle Versicherten der gesetzlichen Krankenkassen gleich.
Grundsätzlich ist es das Bestreben von AMEOS, den Abbau von Arbeitsplätzen zu vermeiden, indem in erster Linie Erlössteigerungspotenziale und Synergien im Einkauf realisiert werden.
Entsprechend hat es in der Firmenhistorie der AMEOS Gruppe bis heute keine betriebsbedingten Kündigungen ohne Alternativangebote gegeben.
Eine mögliche medizinische Leistungserweiterung und die Optimierung der Sekundärprozesse (d.h. die medizinische und pflegerische Versorgung unterstützende Prozesse) sowie die Ausweitung des Leistungsangebotes, Hebung von Synergien im Einkauf garantieren die langfristige Sicherung der vorhandenen Arbeitsplätze.
Aus unserer Erfahrung ist die Einbindung von lokalen Entscheidungstragenden bei strukturellen Beschlüssen bezüglich des Krankenhauses von grosser Wichtigkeit. AMEOS begrüsst daher die Mitwirkung des bisherigen Trägers an Strukturentscheidungen im Rahmen eines Gremiums. Diesem sollten in jedem Fall Mitglieder der örtlichen Entscheidungsgremien (wie z.B. Stadtrat oder Kreistag) angehören.
Die konkrete Ausgestaltung und Besetzung eines solchen Beratungs- und Mitbestimmungsorgans wird im Verlauf des Privatisierungsverfahrens gemeinsam diskutiert.
Der bisherige Träger kann auch als Minderheitsgesellschafter weiterhin an Strukturentscheidungen mitwirken.
Die Finanzierung durch langfristig orientierte Kapitalgebende resultiert in einer starken Bilanz und ermöglicht es AMEOS, alle erforderlichen Investitionen zu tätigen. Dies wird dadurch begünstigt, dass bei AMEOS weder Dividenden noch anderweitig Gewinne an die Gesellschafter ausgeschüttet werden.
Alle erwirtschafteten Überschüsse verbleiben im Unternehmen, um die bestehenden Versorgungsangebote weiterzuentwickeln und neue Versorgungsangebote aufzubauen. Sind für vorgesehene Investitionen keine Fördermittel erhältlich, so finanziert AMEOS diese auch bis zu 100% aus Eigenmitteln.
Nein. Erwirtschaftete Überschüsse fliessen ins Unternehmen zurück. Sie dienen zum Beispiel der Ermöglichung von innerem Wachstum, d.h. dem Ausbau der Angebote in den AMEOS Klinika. Dies wiederum steigert den Nutzen für die von uns versorgten Menschen.
Der Entscheid, die Zentrale von AMEOS in der Schweiz anzusiedeln, geht auf die Gründungszeit zurück.
Nach einer Standortevaluation im deutschsprachigen Raum fiel der Entscheid zu Gunsten von Zürich, nicht zuletzt deshalb, weil man dort in der Gründungsphase auf ein positiv gestimmtes investives Umfeld gestossen war.
Der Standortentscheid der nach schweizerischem Recht gegründeten AMEOS ist auch vor dem Hintergrund zu sehen, dass das Wachstum hauptsächlich im deutschsprachigen Raum und in angrenzenden Ländern erfolgen soll.